Antiquitäten erleben derzeit eine Renaissance, auf allen Kanälen werden sie zum Kauf angeboten. Auch Flohmärkte nehmen im Zuge der Nachhaltigkeit zu. Alten Gegenständen ein neues Leben schenken, sie jemandem überreichen, der sich für sie interessiert, ist zeitgemäß. So erfreuen sich auch wertvolle Markenuhren unter Sammlern immer größerer Beliebtheit. Entsprechend häufig sind sie auf unterschiedlichen Märkten und Börsen anzutreffen.
Was haben Flöhe mit Trödel zu tun?
Auch unter den jüngeren Uhren finden Sammler manchmal wahre Schätze. Die Rolex Hulk gehört zu den bekanntesten Uhren der Welt, auch wenn sie erst seit zehn Jahren auf dem Markt ist und sicher noch lange nicht zu den Antiquitäten zählt. Während sich der Antiquitätenhandel bevorzugt mit alten Uhren, Schmuck, antiken Möbeln und Kunstgegenständen beschäftigt, werden auf den traditionellen Flohmärkten vornehmlich gebrauchte Gegenstände verkauft, darunter auch viele Armband- und Taschenuhren. Flohmärkte sind aber keine Erfindung der Neuzeit. Die ersten Trödelmärkte soll es schon Ende des 19. Jahrhunderts in Frankreich gegeben haben. Aber schon im Mittelalter zogen Lumpenhändler durch die Städte und Dörfer und verkauften die gebrauchten Kleider der Reichen an weniger begüterte Leute. Nun waren Flöhe damals keine Seltenheit und deshalb dürfte so mancher Käufer sich mit dem neuen Gewand auch gleich die lästigen Krabbeltierchen eingekauft haben. Ob der Name Flohmarkt sich daraus entwickelt hat, ist fraglich. Sicher zu wissen glaubt man indes, dass der Bürgermeister eines Stadtteils von Paris den Trödlern und Händlern, die ihre Waren in aller Regel aus den Mülleimern bezogen, im Jahre 1885 erstmals einen festen Platz für ihren Trödelmarkt zugewiesen haben soll. Die Idee kam an. Und so entstanden schnell auch Trödelmärkte in anderen Pariser Stadtteilen. Heute gehört „Les Puces de Paris Saint-Quen“ zu den größten und schönsten Antiquitätenflohmärkten der Welt, auf dem auch Uhrensammler wahre Schnäppchen machen können. Auch in Belgien entwickelten sich in den 1870er Jahren Trödelmärkte. Der bekannteste findet noch heute täglich am „Place du Jeu de Balle“ in Brüssel statt. Hier wird alles verkauft, was es gibt, darunter auch richtig wertvolles, wie zum Beispiel bekannte und beliebte Markenuhren.
Handel ist Pflicht
Auf dem Flohmarkt muss gehandelt werden, das gehört zu den Grundprinzipien schon seit dem Mittelalter. Hier stehen sich Händler und Käufer direkt gegenüber. Angebot und Nachfrage bestimmen noch ganz konkret den Wert einer Sache. Anders als in anderen Ländern der Welt ist Handeln in Mitteleuropa nicht jedermanns Sache. Bei den Einkäufen in den Geschäften wird nicht gehandelt. Der Flohmarkt hingegen bietet diese uralte Möglichkeit, den Preis eines Gegenstandes auszuhandeln. Vielleicht macht das ja den besonderen Reiz von Trödelmärkten aus.
Spezielle Märkte für spezielle Interessen
Inzwischen haben sich spezielle Flohmärkte für besondere Interessen entwickelt. Floh- und Trödelmärkte gibt es in jeder Stadt und jeder Flohmarkt hat seine Besonderheiten. Einen Besuch wert ist beispielsweise der „Stöbermarkt“ in Thüringens Hauptstadt Erfurt, auf dem es unzählige Schätze aus zweiter Hand zu entdecken gibt. Auch für Uhrenliebhaber gibt es spezielle Märkte, auf denen Sammler ihre ausgewählten Stücke zum Verkauf anbieten. Bevor man sich aber für eine Uhrensammlung entscheidet, sollte man auch daran denken, dass mechanische Uhren eine gewisse Pflege brauchen. Sie sollte regelmäßig zum Uhrmacher gebracht werden, der sich gründlich reinigt. Ordentlich verwahrt bereiten sie lange Freude.