Arbeitsmarkt in Mittelthüringen
Im November sank die Zahl der Arbeitslosen in Mittelthüringen – in den Regionen Erfurt, Weimar, Weimarer Land, nördlicher Ilm-Kreis und Landkreis Sömmerda – leicht auf 21.755. Das sind 171 arbeitslose Menschen weniger als im Oktober und 1.041 weniger als vor einem Jahr (-5 Prozent). In Mittelthüringen lag die Quote wie im Oktober bei 8,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,0 Prozent.
“Der Rückgang der Arbeitslosigkeit stagnierte im November. Vor allem Unternehmen der Zeitarbeit, im Gast- und Baugewerbe haben sich von Mitarbeitern getrennt. Doch der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil. Im letzten Jahr stieg die Arbeitslosigkeit im November aufgrund des frühen Winters bereits an”, sagt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.
Bei den Jüngeren sank die Arbeitslosigkeit. 1.612 Menschen zwischen 15 und 24 Jahren waren im November arbeitslos. Das sind 44 weniger als im Oktober und 111 weniger als vor einem Jahr.
Anders ist die Situation für Ältere. Bei ihnen stieg die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats leicht auf 7.786, sank jedoch verglichen mit 2010. Die Zahl der Arbeitslosen mit Schwerbehinderung sank innerhalb eines Monats leicht auf 1.389. Bei den Langzeitarbeitslosen ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen.
Im November verloren 1.952 Menschen ihren Job und meldeten sich arbeitslos. “Erfreulich ist, dass über das ganze Jahr betrachtet, 3 Prozent weniger ihren Job verloren als 2010”, erläutert Ströhl. Im November begannen 1.690 Menschen eine neue Beschäftigung. Weitere 1.411 begannen eine Aus- bzw. Weiterbildung.
1.810 Stellen meldeten Unternehmen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter, die meisten aus der Zeitarbeit, aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen. “Die hohe Personalnachfrage ist erfreulich. Wir haben in diesem Jahr die höchste Nachfrage in einem November”, sagt Ströhl. Gefragt sind Fachkräfte im Metall- und Elektrobereich, in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in der Lebensmittelproduktion, im Logistikbereich, Berufskraftfahrer, in Verkaufsberufen und im Innenausbau. Seit Jahresbeginn meldeten Unternehmen 19.505 Stellen. Das sind 10 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010.
Regionale Arbeitsmarktentwicklung
In der Landeshauptstadt sank die Arbeitslosenquote auf 9,0 Prozent
In der Landeshauptstadt Erfurt sank die Zahl der Arbeitslosen im November um 170 auf 9.400. Das sind 487 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank damit von 9,1 auf 9,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,4 Prozent.
“Der Arbeitsmarkt zeigt sich stabil. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Arbeitslosen bereits im November aufgrund des frühen Winters. In diesem Jahr sank die Zahl der Arbeitslosen leicht. Auch die Personalnachfrage der Unternehmen ist weiterhin hoch”, sagt Beatrice Ströhl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt. Vor allem die Jugendarbeitslosigkeit sank im November. 670 Jüngere waren arbeitslos gemeldet. Das sind 30 weniger als im Oktober und 96 weniger als vor einem Jahr. Auch die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen ist leicht rückläufig. Im November waren 585 Menschen mit Schwerbehinderung ohne Arbeit. Das sind 31 weniger als vor einem Jahr. 3.053 Menschen mit 50 Jahren oder älter sind in der Stadt arbeitslos. Das sind etwas weniger als vor einem Jahr.
“Sobald der Winter eine Arbeit in den Außenberufen verhindert, empfehlen wir den Unternehmen des Bauhauptgewerbes, Dachdeckerhandwerks, Gerüstbaus sowie dem Garten- und Landschaftsbau das saisonale Kurzarbeitergeld zu nutzen, um ihre Fachkräfte zu halten und Entlassungen zu vermeiden”, sagt Ströhl.
Im November verloren 842 Menschen ihren Job und mussten sich arbeitslos melden. Im gleichen Zeitraum begannen 764 Menschen eine neue Beschäftigung. Weitere 697 begannen eine Aus- bzw. Weiterbildung.
Auch im November suchten die Unternehmen der Stadt Erfurt Personal. Gefragt waren vor allem Fachkräfte im Metall- und Elektrobereich, Lager- und Logistikmitarbeiter, im Innenausbau, Berufskraftfahrer, in der Gebäudetechnik sowie Verkäufer und Büroberufe. 942 Stellen meldeten Unternehmen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Erfurt und dem Jobcenter. Seit Jahresbeginn wurden über 10.100 freie Stellen gemeldet. Das sind 15 Prozent mehr als 2010. Die Stellenmeldungen kamen vor allem aus der Zeitarbeit, aus dem Handel und Gastgewerbe.
Nördlicher Ilm-Kreis: Arbeitslosenquote sank auf 8,6 Prozent
Im nördlichen Ilm-Kreis sank die Zahl der Arbeitslosen um 57 auf 2.529. Das sind 168 weniger als vor einem Jahr. Damit sank die Arbeitslosenquote von 8,8 auf 8,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,1 Prozent. “In diesem November sank die Zahl der Arbeitslosen leicht. Vor einem Jahr hatten wir im November bereits einen leichten Anstieg zu verzeichnen. Das war dem Winter geschuldet. Wenn die Kälte und der Schnee kommen, sollten die Unternehmen des Bauhauptgewerbes das Saison-Kurzarbeitergeld nutzen, um ihre Fachkräfte auch über den Winter zu halten”, rät Martina Lang, Leiterin der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Arnstadt.
Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen stieg innerhalb eines Monats leicht auf 178 an. Das sind 19 Jüngere weniger als vor einem Jahr. Bei den Älteren sank die Arbeitslosigkeit leicht. 949 Ältere waren ohne Arbeit. Das sind 18 weniger als im Oktober und 33 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen lag im November bei 179.
229 Menschen verloren im November ihre Arbeit. Gleichzeitig nahmen 169 Menschen eine neue Beschäftigung auf. Weitere 149 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
240 Stellen meldeten Unternehmen in und um Arnstadt dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Das sind 30 mehr als im Oktober. Seit Jahresbeginn suchten Unternehmen 2.585 Mal mit Unterstützung des Arbeitgeberservice Personal – 10 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010. Es sind im nördlichen Ilm-Kreis vor allem die Zeitarbeit, das Gast- und Baugewerbe sowie der Handel, die hohen Personalbedarf melden. “Vor allem sind zur Zeit Fachkräfte in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in der Lebensmittelverarbeitung sowie Berufskraftfahrer gefragt”, sagt Lang.
Landkreis Sömmerda: Arbeitslosenquote liegt bei 9,3 Prozent
Im Landkreis Sömmerda stieg die Zahl der Arbeitslosen um 5 auf 3.739. “In diesem November blieb die Zahl der Arbeitslosen fast gleich. Doch vor einem Jahr hatte der frühe Winter bereits im November zu einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt. Im Landkreis sind derzeit 150 Menschen weniger arbeitslos als vor einem Jahr”, erläutert Ralf Neuland, Leiter der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Sömmerda.
Die Arbeitslosenquote betrug wie im Oktober 9,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,5 Prozent. “Der Arbeitsmarkt ist stabil. Die Arbeitssuchendmeldungen sind rückläufig und die Wirtschaft fragt anhaltend viel Personal nach. Wenn der Winter einsetzt, empfehlen wir den Unternehmen des Bauhauptgewerbes, Dachdeckerhandwerks, Gerüstbaus und Garten- und Landschaftsbaus auf das Saison-Kurzarbeitergeld zurückzugreifen, um ihre Fachkräfte zu halten und bei besserem Wetter sofort wieder arbeitsfähig zu sein”, sagt Neuland. Bei den Älteren blieb die Zahl der Arbeitslosen auf gleichem Niveau wie im Oktober und vor einem Jahr. 1.574 Ältere waren in November arbeitslos. Bei den Langzeitarbeitslosen stieg die Arbeitslosigkeit leicht an.
335 Menschen verloren im November ihre Arbeit. “Erfreulich ist, dass seit Jahresbeginn 13 Prozent weniger Menschen ihre Arbeit verloren als im gleichen Zeitraum 2010”, sagt Neuland. 291 Menschen nahmen eine neue Beschäftigung auf. Weitere 180 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Unternehmen meldeten im November 266 Stellen. “Uns wurden im November deutlich mehr Stellen als im Oktober und als vor einem Jahr gemeldet. Vor allem das Verarbeitende Gewerbe sucht Fachkräfte in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in der Metallbearbeitung und der Lebensmittelverarbeitung”, sagt Neuland. Weiterhin suchen Zeitarbeitsfirmen, das Gesundheits- und Sozialwesen, das Baugewerbe und der Handel Personal. Seit Jahresbeginn meldeten Arbeitgeber 2.615 Stellen – 14 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010.
Weimar und Kreis Weimarer Land: Unterschiedliche Arbeitslosenentwicklungen in Stadt und Land
In der Stadt Weimar sank die Zahl der Arbeitslosen leicht um 35 auf 2.815. Das sind 336 weniger als vor einem Jahr. Damit sank die Arbeitslosenquote von 9,3 auf 9,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 10,2 Prozent. “Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel im November gering aus. Erfreulich ist der große Rückgang verglichen mit 2010. Die Zahl der Arbeitslosen sank in dem einen Jahr um knapp elf Prozent”, sagt Wolfgang Lepper, Leiter der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Weimar. Ein Rückgang, der sich bei allen Personengruppen zeigt. “Verglichen mit November 2010 ging die Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen zurück: bei den Älteren leicht, stärker bei den Langzeitarbeitslosen und Schwerbehinderten”, erläutert Lepper.
Unternehmen meldeten dem Arbeitgeberservice im November 196 Stellen. Vor allem über Zeitarbeitsfirmen, im Handel und Gastgewerbe, in der Öffentlichen Verwaltung sowie im Gesundheits- und Sozialwesen wird derzeit in der Stadt Personal gesucht. “Gefragt sind Gebäudetechniker, Fachkräfte aus dem Metall- und Elektrobereich, in der Logistik und im Büro. Bereits seit Jahresbeginn verzeichnen wir deutlich mehr Stellenmeldungen als 2010”, sagt Lepper.
Im Kreis Weimarer Land stieg die Zahl der Arbeitslosen im November leicht an – auf 3.272. Das sind 86 mehr als im Oktober und 100 mehr als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote leicht von 6,9 auf 7,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6,8 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen stieg auch leicht bei den Älteren, Schwerbehinderten und Langzeitarbeitslosen an. “Wir raten allen Unternehmen des Bauhauptgewerbes, Dachdeckerhandwerks, Gerüstbaus und Garten- und Landschaftsbaus das Saison-Kurzarbeitergeld aktiv bei winterlichem Wetter zu nutzen, um ihre Fachkräfte zu halten”, sagt Lepper.
Im Landkreis meldeten Unternehmen 166 freie Stellen. Vor allem Zeitarbeitsunternehmen, das Gesundheits- und Sozialwesen, die Lager- und Logistikbranche, der Handel, das Gast- und Baugewerbe sowie das Verarbeitende Gewerbe suchen Personal. Gefragt sind Fachkräfte in der Lebensmittelherstellung, im Metallbereich und in der Kunststoffverarbeitung, im Lager- und Logistikbereich, Berufskraftfahrer und im Verkauf.
Im Bereich der Geschäftsstelle Apolda stieg die Arbeitslosigkeit leicht um 30 auf 1.810. Das sind 27 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote innerhalb eines Monats von 8,7 auf 8,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,6 Prozent. Im Altkreis meldeten Unternehmen 61 Stellen.