Müllverschmutzung an stillgelegter innerstädtischer Bahntrasse

Befragung zu Naherholung und Artenschutz in der Györer Straße

29. Januar 2024
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Im Rahmen des Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens (E+E) „Innerstädtische Bahntrassen – vernetzte Lebensräume für Pflanze, Mensch und Tier“ ist die Umgestaltung der ehemaligen Eisenbahnhaltestelle an der Györer Straße geplant. Hier wird zukünftig ein Raum entstehen, in dem Artenschutz mit Naherholung und Umweltbildung zusammengeführt werden. Dazu ist die Einbeziehung der hier wohnenden Erfurterinnen und Erfurter sowie Anrainer geplant.

Im Wohngebiet an der Györer Straße und der Lowetscher Straße wird vom 29. Januar bis 1. März stichprobenartig eine analoge Befragung stattfinden. Ab dem 5. Februar können sich zudem alle interessierten Anwohnerinnen und Anwohner online beteiligen.

Die Befragungen zielen auf die aktuelle Nutzung des ehemaligen Haltepunktes sowie die Umgestaltung der Flächen für die Erholungsnutzung und den Artenschutz ab. Die Ergebnisse fließen als Vorgaben in einen studentischen Ideenwettbewerb ein, der für das Wintersemester 2024/25 vorgesehen ist. „Nun sollen in einem weiteren Vorhaben, wenn die Förderung vom Bundesamt für Naturschutz kommt, diese Flächen auf unterschiedlichste Weise gepflegt, erhalten oder, wie im Falle des ehemaligen Bahnhaltepunktes an der Györer Straße umgestaltet werden,“ sagt Herr Lummitsch, Amtsleiter des Umwelt- und Naturschutzamtes. Eine Realisierung der Ideen ist ab Mitte 2025 geplant.

Mehrfachnutzung (Multicodierung) ist dabei das Stichwort. Unsere Städte verdichten sich, wodurch es zunehmend zu Flächennutzungskonkurrenz kommt. Die Übernutzung der landwirtschaftlichen Flächen bietet immer weniger Tierarten Raum zum Leben. Lebensräume werden zerschnitten, Biotopverbünde gekappt. Städte stellen für die Arten häufig unüberwindbare Barrieren dar. Während entlang von Flussläufen, wie z.B. der Gera, immer wieder kleine Lebensräume den Erhalt von Feuchtigkeit liebenden Arten fördern, sind Arten aus Trockenlebensräumen stark benachteiligt. Hier können Bahntrassen als Vernetzungselemente dienen.

Erfurt durchzieht ein 62 km langes Netz von Bahntrassen, davon sind 13 km stillgelegte Flächen. Hier kann an vielen Stellen Artenschutz mit einer anderen Nutzungsart kombiniert werden. Welche Flächen geeignet sind, untersucht das Forschungsteam des E+E Vorhabens seit 2021. In der engeren Wahl sind Flächen an der Györer Straße, im Bereich Kalkreiße, am Wasserturm, am Gleisdreieck, in Kühnhausen, an der August-Röbling-Straße, an der Marbach Trasse, am Kakteenweg, am Alten Nordhäuser Bahnhof, am Innsbrucker Weg und im Bereich Brühler Flurweg.

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