Der Erfurter Beigeordnete für Sicherheit und Umwelt spricht über einen möglichen Blackout und die Vorbereitungen der Stadt für ein solches Szenario.
Das Thema Blackout – also ein flächendeckender Stromausfall, der plötzlich und unkontrolliert auftritt – ist aktuell präsent in den Medien. Viele Bürgerinnen und Bürger sind verunsichert und haben Fragen: Was bedeutet das für mich? Was muss ich tun? Andreas Horn, Erfurts Beigeordneter für Sicherheit und Umwelt, beantwortet zentrale Punkte und informiert darüber, wie die Stadt sich auf ein solches Ereignis vorbereitet.
Wie steht es aktuell allgemein um die Versorgungssicherheit in Erfurt?
Zunächst ist deutlich zu sagen, dass für Deutschland und auch für Erfurt eine hohe Versorgungssicherheit
besteht. Auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sieht einen totalen Ausfall der Stromversorgung als eher unwahrscheinlich an. Es gibt jedenfalls keinen Anlass zur Panik.
Halten Sie einen Blackout in Erfurt für möglich?
Unsere Gesellschaft ist in fast allen Bereichen von einer stabilen Stromversorgung abhängig. Und auch wenn wir eine hohe Versorgungssicherheit haben, ist ein plötzlicher langanhaltender Stromausfall wie beispielsweise durch Extremwetterereignisse oder Cyberangriffe auch in unserer Stadt zumindest nicht auszuschließen.
Für einen solchen Fall müssen wir vorbereitet und handlungsfähig sein.
Wie bereitet sich die Stadtverwaltung auf ein solches Szenario vor?
Es wurde innerhalb der Stadtverwaltung ein Stab zur Vorbereitung einer möglichen Energiemangellage ins Leben gerufen, welchem ich als zuständiger Dezernent im Auftrag des Oberbürgermeisters vorstehe. Wir überprüfen aktuell unsere Einsatz- und Alarmpläne für solche Notlagen und passen sie im Bedarfsfall an. Darüber hinaus stehen wir in ständigem Austausch mit dem Versorgungsträger, den Stadtwerken Erfurt, sowie den Sicherheitsbehörden.
Wie will die Stadtverwaltung über Maßnahmen und Vorsorgeempfehlungen informieren?
Sollte es wirklich zu einem flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfall kommen, können Einsatzkräfte nicht ad hoc das gesamte Stadtgebiet von Erfurt abdecken. Zur Überbrückung dieser Zwischenzeiten spielt die Eigenvorsorge und Nachbarschaftshilfe eine wesentliche Rolle. Auch Menschen mit Einschränkungen sollen in dieser Zeit die dringend notwendige Hilfe erhalten.
Unsere Öffentlichkeitskampagne zielt zunächst auf die Stärkung der Eigenvorsorge und Nachbarschaftshilfe ab. Wir stützen uns dabei auf die Veröffentlichungen des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Ab dieser Amtsblatt-Ausgabe werden wir regelmäßig über verschiedene Bausteine des Katastrophenschutzes informieren. Das wird selbstverständlich auch online auf der Seite der Stadtverwaltung Erfurt erfolgen.