1984 von Erfurter Frauen um Gabriele Stötzer gegründet, lebte die Künstlerinnengruppe Erfurt einen radikalen künstlerischen Gegenentwurf zur Enge des DDR-Alltags und engagierte sich vielzeitig in der Nachwendezeit. In ihren Super-8-Filmen, Bildern, Mode-Objekt-Shows, Performances und Texten vereinte sie Konzepte weiblicher Selbstermächtigung, Kollektivität und Gesellschaftskritik, die heute hochaktuell sind. Subversiv, witzig, von großer innerer Freiheit getragen, geben ihre Kunstwerke Einblick in die kaum bekannte feministische Subkultur der DDR.
Die Kunsthalle Erfurt hatte in ihrer Ausstellung „Zwischen Ausstieg und Aktion. Die Erfurter Subkultur der 1960er, 1970er und 1980er“ (2013/2014) und dem gleichnamigen Katalog (Kerber Verlag) ein Kapitel der Künstlerinnengruppe Erfurt gewidmet. Sie möchte mit der Präsentation des Buches „Hosen haben Röcke an“ erneut einen Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Künstlerinnengruppe Erfurt leisten.
Mitglieder der Künstlerinnengruppe Erfurt waren Monika Andres, Tely Büchner, Elke Carl, Monique Förster, Gabriele Göbel, Ina Heyner, Verena Kyselka, Claudia Morca Bogenhardt, Bettina Neumann, Ingrid Plöttner, Marlies Schmidt, Gabriele Stötzer, Harriet Wollert und weitere Künstlerinnen.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der nGbK statt. Das Buch, erschienen im Hatje Cantz Verlag, ist an diesem Abend zum Buchhandelspreis von 38 Euro erhältlich.