Aly setzte sich in seinen Reden der vergangenen Jahre, von denen die wichtigsten in diesem Band versammelt sind, immer wieder mit den vielfältigen Praktiken auseinander, die Schuld an den nationalsozialistischen Verbrechen auf möglichst kleine Gruppen und Unpersonen abzuschieben. Oft ist von „den Tätern“ die Rede, von „der SS“ oder „den Nationalsozialisten“. Doch es waren Hunderttausende Deutsche, die aktiv Menschheitsverbrechen ungeheuren Ausmaßes begingen, und viele Millionen, die diese billigten, zumindest aber geschehen ließen.
Alys Maxime lautet: Die Vergangenheit nicht „bewältigen“, sondern vergegenwärtigen. So lässt sich daraus lernen. Für seine Bücher über den Antisemitismus und die nationalsozialistischen Verbrechen wurde Götz Aly vielfach ausgezeichnet, so mit dem Heinrich-Mann- und dem Ludwig-Börne-Preis. 2018 erhielt er für das Buch „Europa gegen die Juden 1880 – 1945“ den Geschwister-Scholl-Preis.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung statt. Der Eintritt ist frei.