Ein befreiter Häftling zeigt einem Soldaten der US-Armee einen im Krematorium des Konzentrationslagers

Buchvorstellung zur Berliner Firma H. Kori und der Konkurrenz zu J. A. Topf & Söhne

2. Februar 2024
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Am 6. Februar um 19 Uhr wird im Erinnerungsort Topf & Söhne das Buch „Die H. Kori Gmbh. Eine Berliner Ofenbaufirma und der nationalsozialistische Massenmord“ vorgestellt.

Ein befreiter Häftling zeigt einem Soldaten der US-Armee einen im Krematorium des Konzentrationslagers

Foto: © John R. Driza/Public domain

Der von PD Dr. Annegret Schüle herausgegebene Sammelband rekonstruiert die Mittäterschaft der H. Kori GmbH in den „T4“-Anstalten des Massenmords an Menschen mit geistiger, psychischer und körperlicher Beeinträchtigung sowie in den Konzentrationslagern.

Das Buch zeigt, dass der Konkurrenzkampf um Aufträge für Konzentrationslager die Firmen Kori und Topf & Söhne anspornte und dass mit Auschwitz-Birkenau (Topf) und Majdanek (Kori) beide Firmen keine Skrupel hatten, nicht nur Konzentrationslager, sondern auch Vernichtungslager zu beliefern, also Orte, in die Menschen nur gebracht wurden, um sie dort zu ermorden.

Neue Forschungen haben zudem ergeben, dass neben Kori als Hauptlieferant der 1940 einsetzenden „Aktion T4“ dort auch Öfen von Topf zum Einsatz kamen. Das bedeutet, dass die Erfurter Firma nicht nur ab 1942 an der Shoah beteiligt war, sondern schon vorher an den Verbrechen an Menschen mit Beeinträchtigung, der sogenannten „Euthanasie“.

Das Buch wird durch Impulsvorträge und ein Podiumsgespräch mehrerer  Autor*innen vorgestellt. Es sprechen Barbara Schulz und Axel Drieschner vom Büro für Zeitgeschichte und Denkmalpflege in Berlin sowie PD Dr. Annegret Schüle, Oberkuratorin am Erinnerungsort Topf & Söhne.

Die Veranstaltung, mit der ein im Dezember wegen Krankheit ausgefallener Termin nachgeholt wird, findet in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung statt. Der Eintritt ist frei.

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