Die Buchhandlung Peterknecht stellt zusätzlich zu den vorhandenen Sitzbänken rund um den Bartholomäusturm am Anger Stühle als Sitzgelegenheit auf. Wie immer wird das Geschehen in der Spielkabine des Bartholomäusturms auf einem Bildschirm im Schaufenster der Buchhandlung live verfolgt werden. Erstmals kommt dabei eine neue Kameratechnik zum Einsatz, die das Geschehen in der Spielkabine mit drei Kameras aufnimmt und an den Fernseher überträgt.
Wie alle Carillon-Konzerte in Erfurt wird auch dieses Konzert mit Unterstützung der Geschichtsmuseen Erfurt und des Fördervereins des Stadtmuseums Erfurt finanziert. Durch dieses Engagement bleibt der Musikgenuss für alle Zuhörenden kostenfrei.
Über den Carillonneur
Als Thomaner galt das Leben Martin Stephans bereits im Kindesalter der Musik. Er studierte an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar Orgel und Dirigieren. Seine musikalische Karriere begann er als Kapellmeister an den Städtischen Bühnen zu Erfurt. Ende der 1970er Jahre erhielt er in Vilnius und Kaunas (Litauen) eine Ausbildung zum Carillonneur und wurde Organist und Carillonneur an den Erfurter Museen. 1986 wechselte er an die Konzerthalle Ulrichskirche in Halle. Von 2003 bis 2017 war er Kantor und Organist an St. Nicolai in Westerland auf Sylt. Seit zwei Jahren konzertiert Martin Stephan wieder verstärkt als Organist im In- und Ausland. Jährlich kehrt Martin Stephan an seine ehemalige Wirkungsstätte nach Halle zu den Händelfestspielen zurück und an seine Wirkungsstätte als erster Carillonneur in Erfurt.
Über das Erfurter Carillon
Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland zuzuordnen. Die weltweit größten Carillons sind in Kubinka (nahe Moskau, 78 Glocken), Taejon/Südkorea (77 Glocken) und Halle/Saale (76 Glocken).
1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.
Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein sogenanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.