Die Buchhandlung Peterknecht stellt wieder zusätzlich zu den vorhandenen Sitzbänken rund um den Bartholomäusturm am Anger Stühle als Sitzgelegenheit auf. Wie immer wird das Geschehen in der Spielkabine des Bartholomäusturmes auf einem Bildschirm im Schaufenster der Buchhandlung live verfolgt werden.
Wie alle Carillon-Konzerte in Erfurt wird auch dieses Konzert mit Unterstützung der Geschichtsmuseen Erfurt und des Fördervereins des Stadtmuseums Erfurt finanziert. Durch dieses Engagement bleibt der Musikgenuss für alle Zuhörenden kostenfrei.
Über den Carillonneur
Dr. Gunther Strothmann war bis Ende 2006 als Arzt in Kiel tätig. Nach dem Abitur in Bremen nahm er u. a. bei Ernst Hörbe (1921 – 2012) Klavier-, Orgel-, Improvisations- und Kompositionsunterricht. Nach dem Medizinstudium in Kiel begann er seine musikalischen Aktivitäten zunächst als konzertierender Organist. 1977 gründete er das Sinfonieorchester Melsdorf, ein Amateurensemble, das als Projektorchester inzwischen auf mehr als 80 Mitspieler angewachsen ist. 1999 gründete Strothmann zusammen mit Michael Stoll das Klassikensemble Kiel, ein Kammerorchester, dessen Leitung er bis 2017 innehatte. Gunther Strothmann gründete darüber hinaus 1977 das Sinfonieorchester Melsdorf. Zwischen 1980 und 2022 leitet er den Rachmaninow-Chor Kiel. Auch das Klassik-Ensemble Kiel geht auf seine Initiative zurück.
1999 wurde das Kieler Carillon im Turm des ehemaligen Kieler Franziskanerklosters mit einem öffentlichen Konzert eingeweiht. Von der Nordelbischen Kirche wurde Strothmann im selben Jahr zum Carillonneur und Kustos des Kieler Glockenspiels ernannt. Konzertreisen führten Gunther Strothmann nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Spanien und den USA.
Über das Erfurter Carillon
Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm, zum Stadtmuseum Erfurt gehörend, ist mit seinen 60 Bronzeglocken den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland zuzuordnen. Die weltweit größten Carillons sind in Kubinka (nahe Moskau, 78 Glocken), Taejon/Südkorea (77 Glocken) und Halle/Saale (76 Glocken).
1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60 Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.
Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein sogenanntes Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers nieder. Je kräftiger er dies tut, desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.