Das historische Kleinod, dessen Original an der Mauer der Lorenzkirche am Anger eingelassen ist und dort viele Bürger und Gäste der Landeshauptstadt täglich an die Bedeutung der Friedensgebete erinnert, ist nun im Stadtmuseum auch langfristig gesichert.
Seit dem 9. November 2019 erinnert die Gedenktafel öffentlich daran, dass in St. Lorenz im Jahr 1978 die ersten ökumenischen Friedensgebete der DDR abgehalten wurden. Bekanntlich breiteten sie sich von Erfurt über das ganze Land aus und wurden u.a. ab 1983 auch regelmäßig in Leipzig (St. Nikolai) angeboten. Ursächlich für das Entstehen der Erfurter Friedensgebete war die Einführung des schulischen Wehrunterrichtes durch die SED-Diktatur, was insbesondere engagierte Erfurter Frauen umtrieb und sie zum regelmäßigen Friedensgebet in St. Lorenz vereinte. Ende der 80er Jahre kam es dann in etlichen anderen Innenstadtkirchen zum regelmäßigen Friedensgebet.
Die Kupferplatte an der Lorenzkirche wurde im Herbst 2019, zum 30. Jahrestag des Mauerfalles, im Beisein der ökumenischen Vorbereitungsgruppe mit Marion Walsmann als Stifterin der Gedenkplatte und Alt-OB Manfred Ruge sowie dem ersten Thüringer Regierungssprecher Michael Meinung und zahlreicher weiterer Christen und Bürgerrechtler enthüllt. Die Idee, eine Gedenktafel am Ursprungsort der DDR-Friedensgebete, die eine wichtige Keimzelle der friedlichen Revolution waren, anzubringen, existierte schon länger. Zuletzt wurde sie am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2019 in einem ökumenischen Gottesdienst in St. Lorenz von Marion Walsmann vorgestellt und fand bei allen Gästen viel Zustimmung.