QR-Codes sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Während sie noch vor rund zehn Jahren häufig als technische Spielerei abgetan wurden, bieten sie in Zeiten, in denen praktisch jeder über ein Smartphone verfügt, um sie schnell und komfortabel zu scannen, unglaublich viele Einsatzmöglichkeiten.
Im Interview zeichnet Peter Hlavac, Gründer und Geschäftsführer der QR Planet GmbH, die zahlreiche Lösungen für Geschäftskunden rund um QR-Codes anbietet, ihre Entstehungsgeschichte nach. Er zeigt Einsatzzwecke für Unternehmen und Privatleute auf und informiert darüber, wie man sich vor Sicherheitsrisiken schützen kann.
Eine Frage vorweg: In der letzten Zeit sieht man immer mehr Visitenkarten mit QR-Code. Wie kann man eine solche digitale Visitenkarte selbst erstellen und welche Vorteile bietet sie?
Tatsächlich bekommt man immer häufiger Visitenkarten mit QR-Code in die Hand gedrückt. Das ist aber auch kein Wunder, denn sie haben einen großen Vorteil gegenüber einer herkömmlichen Visitenkarte. Während der Platz für Informationen auf einer Papierkarte begrenzt ist und sie nur Text und Grafiken abbilden kann, eröffnet der QR-Code eine ganz neue Welt.
Wer den Code scannt, kann beispielsweise direkt zu einer Website oder einem Profil in einem sozialen Netzwerk geführt werden, wo er mehr über den Kartengeber erfahren oder mit ihm in Kontakt treten kann. Auch Videos oder virtuelle Unternehmensrundgänge lassen sich so einbinden. Und das Beste ist: Eine digitale Visitenkarte erstellen kann jeder ganz einfach online mit einem QR-Code-Generator. Hier kann man auch direkt die Links und Inhalte hinterlegen, die der Kartenempfänger vorfinden soll.
Das ist echt praktisch! Gefühlt waren QR-Codes irgendwann einfach plötzlich da. Können Sie uns etwas zur Entstehungsgeschichte von QR-Codes erzählen?
Gerne. QR-Codes wurden tatsächlich schon im Jahr 1994 von der japanischen Firma Denso Wave, einem Tochterunternehmen von Toyota, entwickelt, um die Logistik in der Automobilproduktion zu verbessern. Die Abkürzung QR steht für “Quick Response”, da die Codes schnell und einfach von einem Scanner oder einem Mobiltelefon gelesen werden können.
Die Idee für die QR-Codes kam dem Industriedesigner Masahiro Hara, als er das Brettspiel Go spielte. Er war fasziniert von dem Raster aus schwarzen und weißen Steinen und dachte, dass ein ähnliches System verwendet werden könnte, um Daten zu kodieren, die mehr als die 20 Zeichen des herkömmlichen Barcodes umfassen könnten.
Er und sein Team erfanden dann einen Algorithmus, der Text in eine binäre Folge umwandelte, die dann in ein quadratisches Muster aus Modulen übersetzt wurde. Die QR-Codes enthielten auch eine Fehlerkorrektur, die es ermöglichte, bis zu 30 Prozent des Codes zu verlieren und ihn trotzdem zu entschlüsseln.
QR-Codes wurden zunächst für die interne Verwendung bei Toyota eingeführt, um die Herstellung und den Transport von Fahrzeugen und Komponenten zu verfolgen. Später wurden QR-Codes für andere Anwendungen freigegeben und erlangten weltweite Popularität.
Welche unterschiedlichen Arten von QR-Codes gibt es, und wie wählt man den am besten geeigneten Typ für bestimmte Anwendungsfälle aus?
Eine gute Frage, denn die meisten Menschen wissen nicht, dass es verschiedene Arten von QR-Codes gibt. Die gängigsten sind:
- Statische QR-Codes sind die einfachsten und am weitesten verbreiteten QR-Codes. Sie enthalten eine feste URL oder einen Text, der nicht verändert werden kann. Sie eignen sich für einfache Anwendungsfälle, wie beispielsweise das Verlinken zu einer Webseite, das Teilen einer Visitenkarte oder das Anzeigen einer Werbebotschaft.
- Dynamische QR-Codes sind fortgeschrittener und erlauben es, den Inhalt des QR-Codes jederzeit zu ändern, ohne den Code selbst neu zu erstellen. Sie erfordern eine Online-Plattform, die den Code generiert und verwaltet. Dynamische QR-Codes kommen bei Anwendungsfällen zum Einsatz, die eine Aktualisierung oder eine Analyse der Daten erfordern, wie zum Beispiel das Anbieten von Rabattcodes oder das Sammeln von Feedback.
- Mehrzweck-QR-Codes sind die vielseitigsten und innovativsten QR-Codes. Sie können mehrere Funktionen in einem einzigen Code kombinieren, wie beispielsweise das Öffnen einer App, das Starten eines Anrufs oder das Senden einer E-Mail. Für diese Codes braucht man eine spezielle Software, die den Code interpretiert und die entsprechende Aktion ausführt. Mehrzweck-QR-Codes werden häufig bei mobilen Zahlungen, dem Einchecken an einem Ort oder für das Teilen von Multimedia-Inhalten eingesetzt.
Die Wahl des am besten geeigneten Typs von QR-Code hängt vom konkreten Anwendungsfall ab.
Wie hat sich die Verwendung von QR-Codes in den letzten Jahren entwickelt, und welche Trends sind in diesem Bereich zu beobachten?
Die Verwendung von QR-Codes hat sich in den letzten Jahren stark erhöht, vor allem durch die Covid-19-Pandemie, die einen Anstieg der kontaktlosen Dienstleistungen und des Online-Handels ausgelöst hat. QR-Codes werden nun häufig eingesetzt, um Speisekarten in Restaurants, Gesundheitspässe, Tickets, Gutscheine oder Produktinformationen zugänglich zu machen. Sie bieten eine hohe Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit und Effizienz für Verbraucher und Unternehmen.
Einige Trends, die in diesem Bereich zu beobachten sind, sind die folgenden:
- Die Integration von QR-Codes in soziale Medien und Messaging-Plattformen, um das Teilen von Inhalten, das Hinzufügen von Freunden oder das Bezahlen von Rechnungen zu erleichtern. Beispiele dafür sind WhatsApp, Facebook, Instagram oder WeChat.
- Die Entwicklung von kreativen und ästhetischen QR-Codes, die das Markenimage verbessern und die Aufmerksamkeit der Nutzer erhöhen können. Dies kann durch die Verwendung von Farben, Formen, Logos oder Bildern im Code erreicht werden.
- Die Kombination von QR-Codes mit Augmented Reality oder Virtual Reality, um immersive und interaktive Erlebnisse zu schaffen. Dies kann zum Beispiel für Marketing-, Bildungs- oder Unterhaltungszwecke genutzt werden. Ganz toll finde ich, dass man am Potsdamer Platz in Berlin schon seit 2015 per QR-Code auf Zeitreise gehen kann. Dort gibt es einen großen QR-Code und wenn man ihn scannt, bekommt man Zugriff auf Panoramabilder aus vergangenen Jahrzehnten. So kann man direkt sehen, wie sich die Gegend verändert hat.
QR-Codes sind also ein vielseitiges und innovatives Werkzeug, das sich ständig weiterentwickelt und an die Bedürfnisse der Nutzer anpasst.
Wie reagieren Verbraucher auf QR-Codes, und gibt es regionale oder demografische Unterschiede in der Akzeptanz und Nutzung?
Die Reaktion der Verbraucher auf QR-Codes hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Nutzen, dem Wert und der Benutzerfreundlichkeit der Codes. Die Verbraucher sind eher bereit, QR-Codes zu scannen, wenn sie einen klaren Anreiz oder eine Belohnung dafür erhalten, wie zum Beispiel einen Rabatt, eine kostenlose Probe, eine zusätzliche Information oder eine personalisierte Erfahrung.
Verbraucher sind auch eher geneigt, QR-Codes zu verwenden, wenn sie ihnen vertrauen und wissen, was sie erwarten können, wenn sie sie scannen. Sie sind weniger an QR-Codes interessiert, wenn sie sie als aufdringlich, irrelevant oder riskant empfinden.
Die Akzeptanz und Nutzung von QR-Codes variiert auch je nach Region. Beispielsweise sind QR-Codes in Asien, insbesondere in China und Japan, sehr beliebt und weit verbreitet. Dort werden sie schon lange für verschiedene Zwecke eingesetzt, wie zum Beispiel für mobile Zahlungen, soziale Netzwerke, E-Commerce oder Gesundheitsdienste.
In Europa und Nordamerika sind QR-Codes im Vergleich noch weniger verbreitet und werden hauptsächlich für Marketing- oder Informationszwecke verwendet. Die Verbraucher in diesen Regionen sind oft auch noch weniger vertraut mit QR-Codes und benötigen mehr Anleitung und Erklärung, um sie zu nutzen.
Auch die demografischen Merkmale der Verbraucher beeinflussen ihre Einstellung und ihr Verhalten gegenüber QR-Codes. Zum Beispiel sind jüngere Verbraucher, die mit mobilen Technologien aufgewachsen sind, eher bereit, QR-Codes auszuprobieren und zu nutzen als ältere Verbraucher. Außerdem sind Menschen, die mehr an Innovationen oder Umweltfragen interessiert sind, eher offen für QR-Codes als solche, die konservativer oder traditioneller sind.
Welche Veränderungen in der Nutzerakzeptanz von QR-Codes erwarten Sie in den nächsten Jahren?
Ich erwarte, dass die Nutzerakzeptanz auch bei uns in Europa in den nächsten Jahren steigen wird, da QR-Codes immer mehr Anwendungsbereiche finden und sich die Menschen so zunehmend an sie gewöhnen müssen. Einige der Veränderungen, die ich erwarte, sind:
- Eine höhere Verbreitung von QR-Codes in verschiedenen Branchen und Sektoren, wie zum Beispiel im Einzelhandel, in der Gastronomie, im Gesundheitswesen, in der Bildung, im Tourismus und Marketing. Ein Vorreiter für den Einsatz im Tourismusbereich war das Stadtmuseum Erfurt. Hier konnte man schon 2017 per QR-Code auf zusätzliche Inhalte zu einer Ausstellung zugreifen. Da QR-Codes verwendet werden können, um Kunden zu informieren, zu unterhalten, zu binden oder zu konvertieren, indem sie ihnen personalisierte und relevante Inhalte anbieten, werden immer mehr Gewerbetreibende auf den Trend aufspringen, sobald sie ihn erkennen.
- Eine bessere Integration von QR-Codes in mobile Anwendungen und Betriebssysteme, die das Scannen erleichtern und die Benutzerfreundlichkeit erhöhen. Außerdem könnten QR-Codes zunehmend mit anderen Technologien wie Augmented Reality oder NFC kombiniert werden, um interaktive und immersive Erlebnisse zu schaffen.
- Eine höhere Sensibilisierung für die Sicherheit und den Datenschutz von QR-Codes, die das Vertrauen der Nutzer stärken und das Risiko von Betrug oder Missbrauch verringern. QR-Codes sollten klar gekennzeichnet sein, transparente Informationen über ihren Zweck und ihre Quelle enthalten und nur von vertrauenswürdigen Anbietern erstellt werden. Die Nutzer sollten auch darauf achten, welche Berechtigungen sie beim Scannen eines QR-Codes erteilen und welche Daten sie preisgeben.
Welche innovativen Einsatzmöglichkeiten von QR-Codes gibt es, die möglicherweise noch nicht weit verbreitet sind, aber vielversprechend erscheinen?
Eine innovative Einsatzmöglichkeit von QR-Codes ist die Verwendung für die Authentifizierung und Sicherheit. Beispielsweise kann ein QR-Code auf einem Türschloss angebracht werden, um den Zugang zu einem Raum oder Gebäude per Smartphone zu ermöglichen. QR-Codes können auch verwendet werden, um sensible Daten zu verschlüsseln oder zu entschlüsseln, indem sie einen geheimen Schlüssel enthalten.
Eine weitere innovative Einsatzmöglichkeit von QR-Codes ist die Verwendung für die Gesundheit und das Wohlbefinden. Sie können als persönliche Gesundheitsakten dienen, die wichtige Informationen über den Gesundheitszustand, die Allergien, die Medikation oder die Notfallkontakte einer Person enthalten. Zum Beispiel kann eine Person einen QR-Code auf einem Armband oder einer Halskette tragen, der im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit gescannt werden kann.
Wie können Unternehmen QR-Codes nutzen, um ihr Marketing zu verbessern und die Kundenbindung zu stärken?
QR-Codes bieten Unternehmen wirklich viele Möglichkeiten, ihr Marketing zu verbessern und die Kundenbindung zu stärken. Ich nenne nur mal ein paar Beispiele:
- QR-Codes können auf Plakaten, Flyern oder Broschüren platziert werden, um potenzielle Kunden zu einer Landingpage zu leiten, auf der sie mehr über das Unternehmen, seine Produkte oder Dienstleistungen erfahren oder sich für einen Newsletter oder eine Aktion anmelden können.
- Sie können auch auf Produkten oder Verpackungen angebracht werden, um den Kunden zusätzliche Informationen wie Gebrauchsanweisungen, Rezensionen, Videos oder Garantiebedingungen zu liefern oder ihnen die Möglichkeit zu geben, Feedback zu geben oder das Produkt mit ihren Freunden zu teilen.
- Zudem lassen sich QR-Codes in Geschäften oder an öffentlichen Orten einsetzen, um den Kunden interaktive Erlebnisse wie virtuelle Anproben, Augmented Reality, Spiele oder Umfragen zu bieten oder ihnen personalisierte Angebote oder Treuepunkte anzubieten.
- Was auch sehr gerne gemacht wird: QR-Codes werden in Print- oder Online-Anzeigen verwendet, um den Lesern einen Anreiz zu geben, einen Kauf zu tätigen, indem sie ihnen einen Rabattcode, einen Gutschein oder ein Geschenk anbieten.
QR-Codes ermöglichen es Unternehmen, mit den Kunden auf eine einfache, schnelle und kreative Weise zu kommunizieren und ihnen einen Mehrwert zu bieten. Zudem sind sie kostengünstig und einfach zu erstellen und zu verwalten. Unternehmen, die QR-Codes für diese Zwecke nutzen, sollten jedoch darauf achten, dass sie gut sichtbar und leicht zugänglich sind, und dass die gescannten Inhalte relevant, nützlich und mobilfreundlich sind.
Gibt es spezifische rechtliche Aspekte oder Vorschriften, die Unternehmen beim Einsatz von QR-Codes beachten sollten?
Zum einen müssen Unternehmen darauf achten, dass sie die Urheberrechte und Markenrechte anderer nicht verletzen, indem sie zum Beispiel QR-Codes verwenden, die auf geschützte Inhalte verweisen oder die das Logo oder Design eines anderen Unternehmens nachahmen. Dies könnte zu Abmahnungen oder Schadensersatzforderungen führen.
Zum anderen müssen Unternehmen die Datenschutzrechte der Nutzer respektieren, indem sie beispielsweise transparent darüber informieren, welche Daten sie durch die QR-Codes erheben, wie sie diese verarbeiten und an wen sie diese weitergeben. Sie müssen auch die Einwilligung der Nutzer einholen, wenn sie personenbezogene Daten wie Namen, E-Mail-Adressen oder Standortdaten erfassen wollen. Außerdem müssen sie geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ergreifen, um die Daten vor unbefugtem Zugriff oder Missbrauch zu schützen.
Schließlich haben Firmen auch die Verbraucherrechte der Nutzer zu wahren. Sie dürfen zum Beispiel keine irreführenden oder unlauteren QR-Codes verwenden, die auf falsche oder unvollständige Informationen verweisen oder die den Nutzer zu ungewollten Verträgen oder Zahlungen verleiten. Unternehmen müssen auch die gesetzlichen Informationspflichten erfüllen und beispielsweise ein Impressum auf einer Website bereitstellen, auf die ein QR-Code verweist.
Welche Branchen oder Sektoren profitieren am meisten von der Integration von QR-Codes, und warum?
Mittlerweile werden QR-Codes über fast alle Branchen hinweg genutzt. Wie bereits erwähnt, nutzen die Unternehmen hierzulande sie vor allem im Bereich Marketing. Ein Bereich, der enorm von ihnen profitiert, ist definitiv die Veranstaltungsbranche.
Inwiefern nutzt die Veranstaltungsbranche denn QR-Codes?
QR-Codes haben gleich mehrere Vorteile für Veranstaltungen, für die Eintrittstickets ausgestellt werden:
- Sie sind einfach zu erstellen, zu scannen und zu verwalten. Besucher können sowohl Papiertickets als auch digitale Tickets mit QR-Code am Einlass vorzeigen und die Veranstalter brauchen zum Scannen der QR-Codes nur ein Smartphone oder einen Scanner. Die gescannten Daten können dann in einer Datenbank oder einem Cloud-Service gespeichert und analysiert werden.
- Sie sind sicher und zuverlässig. QR-Codes können mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen wie Verschlüsselung, Wasserzeichen oder digitalen Signaturen versehen werden, um Fälschungen oder Missbrauch von Tickets zu vermeiden. Sie können auch dynamisch generiert werden, um ihre Gültigkeit zu begrenzen oder zu aktualisieren. QR-Codes haben zudem eine hohe Fehlertoleranz, was bedeutet, dass sie auch bei Beschädigung oder schlechter Qualität noch lesbar sind.
- QR-Codes sind vielseitig und interaktiv. Sie können verschiedene Informationen enthalten, die für die Veranstaltung relevant sind, wie zum Beispiel den Namen des Teilnehmers, die Sitzplatznummer, den Zeitplan oder ein Feedback-Formular. Sie können auch verwendet werden, um den Teilnehmern zusätzliche Inhalte oder Angebote anzubieten, wie zum Beispiel Videos, Bilder oder Rabattcodes.
Welche Sicherheitsaspekte sollten bei der Verwendung von QR-Codes beachtet werden, insbesondere im Hinblick auf potenzielle Cyberbedrohungen?
QR-Codes sind zwar praktische Hilfsmittel, um schnell und einfach Informationen zu übermitteln oder abzurufen, sie können aber auch ein Sicherheitsrisiko darstellen, wenn sie von Cyberkriminellen missbraucht werden.
Das Scannen eines QR-Codes kann gefährlich sein, wenn er beispielsweise auf eine schädliche Webseite verweist, die Malware enthält oder persönliche Daten abfragt. Cyberkriminelle nutzen diese Möglichkeit aus, um Nutzer mit sogenanntem Quishing (QR-Code-Phishing) zu täuschen.
Dabei versenden sie E-Mails mit QR-Codes, die angeblich zu einem wichtigen Dokument oder einer dringenden Sicherheitsmeldung führen. Wenn der Nutzer den QR-Code scannt, wird er auf eine gefälschte Webseite weitergeleitet, die zum Beispiel nach seinen Login-Daten fragt oder ihm eine infizierte Datei zum Download anbietet.
Die E-Mails entgehen oft den Virenscannern, da sie den QR-Code nur als Bild erkennen und nicht als Link. Eine andere Variante des Quishings ist es, dass Kriminelle eigene QR-Codes über legitime QR-Codes, beispielsweise auf Plakaten, in der Öffentlichkeit kleben. Um sich vor Quishing zu schützen, sollte man folgende Tipps beachten:
- Öffnen Sie keine E-Mails von unbekannten Absendern oder mit verdächtigen Betreffzeilen.
- Scannen Sie keine QR-Codes, die Sie nicht vertrauen oder deren Herkunft Sie nicht kennen.
- Verwenden Sie eine App zum Scannen von QR-Codes, die Ihnen vorab anzeigt, welche Information hinter dem Code steckt.
- Achten Sie darauf, dass die Webseite, auf die der QR-Code verweist, mit “https://” beginnt und dass die Adresse korrekt ist.
- Geben Sie keine persönlichen Daten wie Passwörter, Kreditkartennummern oder Kontodaten auf Webseiten ein, die Sie über einen QR-Code erreicht haben.
- Laden Sie keine Dateien herunter, die Ihnen über einen QR-Code aus unbekannter Quelle angeboten werden.
- Falls Sie einen QR-Code von einem Plakat abscannen möchten, sollten Sie genauer hinschauen, um zu erkennen, ob vielleicht ein Aufkleber über den originalen QR-Code geklebt wurde.
QR-Codes sind ohne Zweifel eine nützliche Technologie, die viele Anwendungsmöglichkeiten bietet. Sie erfordern aber auch ein gewisses Maß an Vorsicht und Aufmerksamkeit, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. Seien Sie daher immer skeptisch und überprüfen Sie die Quelle und den Inhalt eines QR-Codes, bevor Sie ihm folgen.
