Das neue Schuljahr hat vor wenigen Wochen erst begonnen und schon müssen sich die Abschlussschüler des Jahres 2024 die Frage stellen: Wie geht es nach der Schule für mich weiter? Um etwas Klarheit in diese herausfordernde Zeit zu bringen, stellen wir euch hier verschiedene Ausbildungsberufe und Duale Studiengänge vor – und lassen dabei die Azubis und Studenten selbst zu Wort kommen!
Neuanfang im neuen Land
Rihab Belkassem kennt vieles, was sie in ihrer Ausbildung lernt, schon. Die angehende Industriekauffrau kam vor fünf Jahren aus Marokko nach Deutschland. „Ich habe dort einen Bachelor in Finanzrechnungswesen und Steuern gemacht und auch schon in dieser Branche gearbeitet. Leider wurde mein Abschluss in Deutschland nicht anerkannt“, sagt Rihab. Seit Sommer dieses Jahres gehört sie bei der SWE zu sechs neuen Azubis, die den Beruf des Industriekaufmanns / der Industriekauffrau erlernen. Dabei werden bei den Stadtwerken verschiedene Abteilungen des Unternehmens durchlaufen. Rihab Belkassem arbeitet momentan in der Beschaffungsabteilung. „Zu meinen Aufgaben gehören die Beschaffung von Materialien, Produkten oder Dienstleistungen. Das macht mir total viel Spaß und der Job ist abwechslungsreich“, so die 31-Jährige.
Nachdem sie nach Deutschland gezogen war, machte ihr die Einsamkeit zu schaffen. „Ich kannte niemanden und es war schwer, mich zurecht zu finden, ohne die Sprache zu sprechen“, sagt sie. Inzwischen hat Rihab nicht nur die deutsche Sprache perfekt erlernt, sondern auch Anschluss gefunden. „Das Umfeld auf Arbeit ist sehr familiär und die Kollegen haben mich gut aufgenommen. Sie unterstützen mich, wo sie können. Unter den anderen Azubis habe ich außerdem Freunde gefunden“!
Wichtige Berufe, die kaum jemand kennt
Rohre und Kabel findet man in ganz Erfurt. Für die Bürger sind sie nicht sichtbar, sondern liegen versteckt unter der Erdoberfläche. Wird eine Straße saniert, ein Haus gebaut oder ein neues Kabel verlegt, ist es wichtig zu wissen, wo genau sich das Leitungssystem befindet. Ist diese Information nicht gegeben, besteht nicht nur Gefahr für die Gesundheit der Bauarbeiter, auch die Energie- oder Wasserversorgung kann beeinflusst werden. Damit genau das nicht passiert, arbeiten bei den Stadtwerken Mitarbeiter mit einem Geografischen Informationssystem – GIS. Hier werden alle Leitungen und Anlagen genau eingezeichnet – natürlich digital.
Leander Apel ist Dualer Student bei den Stadtwerken. Er studiert Praktische Informatik. „Ich komme jetzt ins dritte Semester. In der Uni sind die Inhalte sehr technisch. Ich habe Mathe, Informatik, Elektrotechnik und lerne Programmieren. Was mir gut gefällt, ist, dass wir viel praktisch arbeiten“, sagt Leander. „Im Unternehmen habe ich mit den geografischen Daten zu tun. Das Programm, das die Informationen zum Leitungssystem in Erfurt anzeigt, wird zur Zeit von einem Kollegen gewartet, der bald in den Ruhestand geht. Ich werde seine Stelle dann übernehmen und werde dafür schon jetzt angelernt“.
Während Leander Apel das Informationssystem später warten und administrieren wird, wird in seiner Abteilung ab 2024 noch mehr Nachwuchs gesucht. „Ab dem nächsten Jahr soll hier ein Geomatiker ausgebildet werden. Er ist dann dafür verantwortlich, die Leitungen und Daten in das System einzupflegen“. Wichtig für diesen Job? Genauigkeit und Fleiß. Auch ein mathematisches und technisches Verständnis sind von Vorteil. Der zukünftige Azubi hat neben seiner Arbeit bei den Stadtwerken und der Berufsschule auch die Möglichkeit, in andere Unternehmen zu schnuppern, da nicht alle Ausbildungsinhalte bei den Stadtwerken vermittelt werden können.
Mit der Ausbildung den Kindheitstraum erfüllt
Für Michel Tretschock stand schon während der Schulzeit fest, was er später mal beruflich machen will. „Ein Bürojob wäre nichts für mich. Ich habe früher schon viel mit meinem Vater an unserem Haus gearbeitet, da habe ich gemerkt, dass ich gerne etwas handwerkliches lernen möchte“. Um herauszufinden, welcher Job es genau werden soll, hat er mehrere Schülerpraktika absolviert. „Ich bin gerne für die Öffentlichkeit tätig und habe deshalb in verschiedene Bereiche der Stadtwerke reingeschnuppert. Ich habe Praktika in den Bereichen für Strom, Gas und Wasser gemacht. Bei der ThüWa hat es mir am besten gefallen, also habe ich mich für eine Ausbildung beworben“. Seit August ist Michel nun Azubi für Rohrleitungsbau. Er lernt, in Straßen große Hauptversorgungsleitungen zu bauen und diese anzuschließen.
Was ihm dabei gut gefällt? „Die Arbeit mit den Kollegen! Alle im Team sind cool drauf und machen Späße. Auch wenn ich im ersten Lehrjahr bin und nur kleine Sachen erledigen kann, fühle ich mich wie ein vollwertiges Mitglied des Teams“, so der 17-jährige.
Für alle, die noch unentschlossen sind, was die Berufswahl angeht, ist die SWE Ausbildungsmesse die richtige Anlaufstelle.
Die 24. SWE Ausbildungsmesse findet von Mittwoch, den 18. Oktober 2023 bis Freitag, den 20. Oktober 2023 jeweils von 09:00 Uhr bis 14:00 Uhr im Atrium der Stadtwerke Erfurt Gruppe in der Magdeburger Allee 34, 99086 Erfurt statt.
Jugendliche ab Klassenstufe 8 finden hier umfangreiche Informationsmöglichkeiten zu den Ausbildungsberufen der Stadtwerke Erfurt Gruppe und zu den verschiedenen Ausbildungsbereichen weiterer Thüringer Unternehmen. Von Thüringer Fachhochschulen und Berufsakademien gibt es Wissenswertes aus erster Hand zu verschiedenen Studiengängen.
An zahlreichen Ständen und in der Fahrzeug- und Technikschau können Beispiele aus der berufspraktischen Ausbildung begutachtet werden. Wer will, kann seine praktischen Fähigkeiten u. a. beim Erstellen kleiner elektrischer Schaltungen, beim Löten oder Pikieren unter Beweis stellen. Auszubildende der beteiligten Unternehmen stehen den Schülern gern Rede und Antwort. Natürlich gibt es auch Informationen zu den späteren Einsatzgebieten nach Lehrabschluss.
Zur Berufsberatung und den aktuellen Ausbildungsangeboten kommt ihr hier: https://www.stadtwerke-erfurt.de/pb/die_swe/die+swe/jobs_karriere/beratungsangebot
Neugierig geworden? Zum vollständigen Beitrag geht es hier: https://swefuererfurt.de
