Das Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ in der Johannesstr.169 setzt am Mittwoch, 15. Juni 2016, 19 Uhr mit einem Diskussionsabend sein Bürgerprojekt „Die Johannesstraße: Geheimnisse und Wandlungen einer historischen Erfurter Magistrale“ fort und lädt Interessierte, Anwohnerinnen und Anwohner ein.
Gerade wurde durch das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie festgestellt, dass die Häuser in der Johannesstraße Nrn. 162 und 163 – „Zum großen und zum kleinen Pflöcken“ von größter historischer Bedeutung sind und es sich beim Dachwerk des Hauses Nr. 162 „…gar um das älteste und besterhaltene seiner Art in ganz Thüringen…“ handelt. Und wer aufmerksam den Johannesturm als letzten Zeugen vergangener Religionsgeschichte betrachtet, wird an vielen Steinen des Mauerwerks geheimnisvolle Zeichen finden, die von Steinmetzen vergangener Jahrhunderte angebracht wurden. Welche Botschaften sich dahinter verbergen, wurde von Horst Stecher (1926-2005) über viele Jahrzehnte in Erfurt dokumentiert. Der Verein für die Geschichte und Altertumskunde hat diese Forschungen 2009 als Druckwerk herausgegeben.
Das Stadtmuseum „Haus zum Stockfisch“ in der Nummer 169 gehört mit seiner prächtigen Renaissance-Fassade zu den markantesten und schönsten Gebäuden der Erfurter Altstadt. Doch ist die Johannesstraße insgesamt viel mehr als eine Verkehrsader zwischen Anger und Talknoten. Die zahlreichen Häuser, Türme und Ladengeschäfte erzählen spannende Geschichten aus vielen Jahrhunderten. Viele Bewohnerinnen und Bewohner dieser Nachbarschaft haben Erfurter Geschichte mitgeschrieben und immer wieder spektakulär Ereignisse durchlebt, die zum Erzählen und Austauschen einladen.
Der Abend im Stadtmuseum soll gemeinsam mit geschichtsinteressierten Erfurterinnen und Erfurtern die Geschichte der Johannesstraße erforschen und neue Wege in eine bürgernahe und nachbarschaftliche Museumsarbeit finden. Im Mittelpunkt steht der Dialog mit den Bürgern und ehrenamtlichen Forscherinnen und Forschern; der Verein für ökologische Bildung e.V. leistet in diesem Bereich seit Jahren eine engagierte und wertvolle Arbeit, weshalb er hier als herausragender bürgerschaftlicher Partner fungiert.