Mit einer innovativen Löschtechnik schützen Stadtwirtschaft und Feuerwehr Erfurts Müllfahrzeuge vor der wachsenden Brandgefahr durch Lithium-Akkus.
März 2021. Sperrmülltour durch die Erfurter Innenstadt.
Plötzlich steigt dichter Rauch aus dem Laderaum des Müllwagens auf. Panik! Es brennt. Ein Versuch, die brennende Ladung auf einem freien Platz abzukippen, um sie zu löschen, scheitert. Die Hydraulik ist bereits beschädigt – keine Chance.
Die Feuerwehr rückt an, doch das Feuer wütet weiter. Wie soll die Mannschaft den Brand bekämpfen? Die Ladung ist fest verschlossen, das Feuer unerreichbar. Die Lösung: Ein Trennschleifer. Mit Funken fliegt Metall durch die Luft, als die Feuerwehr ein Loch in die Metallwand des Fahrzeugs schneidet, um das Löschwasser hineinzubringen. Das Fahrzeug ist verloren – 200.000 Euro Schaden. Brandursache: Ein weggeworfener Lithium-Akku. Ein einziger beschädigter Lithium- Akku kann sich durch Druck entzünden und Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius erzeugen. Diese unsichtbare Gefahr lauert immer öfter im Abfall. Bereits vier Mal im Jahr brannten Müllfahrzeuge in Erfurt – und die Zahl steigt. Aber Experten der SWE Stadtwirtschaft und der Erfurter Berufsfeuerwehr haben sich nicht geschlagen gegeben. Sie haben eine Lösung entwickelt. Das Problem: Bei defekter Hydraulik kann das Löschwasser nicht zur Brandstelle gelangen. Der Schlüssel: ein spezielles Wassersystem. Wasserrohre mit einem B-Anschluss für die Feuerwehrschläuche werden individuell an jedes Fahrzeug montiert. Diese Rohre leiten das Löschwasser über das Dach direkt in eingestanzte Löcher im Laderaum – dorthin, wo das Feuer wütet. „Ein Tag Arbeit für den Umbau – und wir haben ein Fahrzeug, das gerettet werden kann“, erklärt Werkstattmeister Christian Kaiser, der den Umbau leitet. „Die Feuerwehr hat das System bereits getestet und das Urteil war eindeutig: sehr gut. Dieser Umbau rettet Fahrzeuge und schützt unsere Mitarbeiter.“ Die Umrüstung aller Pressmüllfahrzeuge läuft auf Hochtouren. In sechs Monaten sollen alle Fahrzeuge so ausgestattet sein – bereit, um die nächsten Brände sicher zu bekämpfen.
Doch die wichtigste Botschaft bleibt: Lithium-Akkus gehören nicht in den Müll! Der Fachhandel und die
Wertstoffhöfe nehmen sie sicher entgegen – denn so wird ein Brand von vornherein verhindert.
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