Zu Beginn des Sommers ist im Steigerwaldstadion Hochphase. Eine Veranstaltung nach der anderen findet hier statt. Neben den Fußballspielen des FC Rot-Weiß-Erfurt halten Abibälle, Messen, Konzerte oder Street-Food-Festivals die Mitarbeiter der Erfurter Arena auf Trab. Einer von ihnen ist Torsten Stein. Seit sechs Jahren arbeitet er als einer von zwei Veranstaltungstechnikern in der Arena. „Kein Tag ist hier wie der andere“, sagt Torsten. „Das ist es, was ich an meinem Job so mag“. Als Veranstaltungstechniker ist er verantwortlich für Licht, Ton, Strom, Organisation und die Besuchersicherheit.
„Die meisten Leute denken bei meinem Job an den Typen, der am Pult sitzt und ein paar Knöpfe während der Veranstaltung drückt. Aber ich kümmere mich auch um die Wartung der Haustechnik. Auch über den Aufwand vor einem Event weiß kaum jemand Bescheid“. Denn als Veranstaltungstechniker trägt Torsten Stein auch maßgeblich zur Planung des Events mit bei. „Es beginnt immer damit, dass der Kunde auf uns zu kommt und sagt, was er grob machen will. Wir beraten ihn dann dazu, wie seine Vorstellungen in die Arena passen. Was können wir dem Kunden bieten? Welches Material haben wir da? Welche Möglichkeiten des Caterings bieten wir?“. Ist das alles geklärt, geht es für den 33-jährigen und seine Kollegen an die Planung. „Je nach Veranstaltungsart und wie gut der Kunde mitarbeitet und weiß, was er will, dauert das dann wenige Tage bis hin zu einem halben Jahr. Die ganze Planung macht viel mehr Aufwand, als die Veranstaltung selbst. Am Ende läuft ein Event für uns aber fast immer gleich ab. Einen Tag wird aufgebaut, einen Tag ist Veranstaltung und am dritten Tag wird um- oder abgebaut“.
Der Aufbau beginnt meistens mit der Technik. Dabei wird der Strom durch Kanäle im Boden an die richtigen Stellen im Saal verlegt, die LED-Wand vorbereitet, Tontechnik aufgebaut und der Raum entsprechend ausgeleuchtet. Danach folgt die Bestuhlung. Besonders wichtig dabei: Die Fluchtwege. „Die Besucher müssen in der Lage sein, trotz Panik innerhalb weniger Minuten nach draußen zu gelangen“.
Je nach Veranstaltungsart kommen nach den Vorbereitungen der Veranstaltungstechniker beispielsweise Standbauer oder andere Kunden hinzu. Dann nimmt das Event langsam seine finale Form an. Für Torsten Stein und seine Kollegen bedeutet das jedes Mal eine große Verantwortung. Bestuhlung, Technik, Personal, Materialien, Sicherheit. Alles muss am Ende passen. „Wenn das Event beginnt, müssen alle Vorbereitungen abgeschlossen sein. Verzögerungen gibt es bei uns nicht. Deshalb habe ich auch keine festen Arbeitszeiten. Manchmal arbeite ich bis spät in den Abend“. Für Torsten Stein ist das nicht immer einfach. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. „Meine Familie und den Job unter einen Hut zu bekommen ist schwierig. Aber ich habe Glück, dass mein Arbeitgeber Rücksicht darauf nimmt. Andere Veranstaltungstechniker fahren wochenlang Tourneen. Meine Anstellung bei der Arena ist für mich wirklich Luxus, denn am Ende bin ich abends immer bei meiner Familie – egal wie spät es mal wird“.
Zu seinem Job kam Torsten Stein über seinen Vater. „Er hat so etwas in der Art nebenberuflich gemacht. Als Jugendlicher habe ich so den Beruf ein wenig kennengelernt und wusste schnell, dass ich mal als Veranstaltungstechniker arbeiten werde“. Bei seiner Ausbildung blieb es aber nicht. „Als Veranstaltungstechniker spezialisiert man sich meistens auf einen Bereich des Jobs. Bei mir ist das der Ton. Deshalb habe ich vor ein paar Jahren noch ein entsprechendes Fernstudium gemacht. Neben meinem Vollzeitjob habe ich so zweieinhalb Jahr lang meinen Meistertitel gemacht“, sagt Torsten. „Ich habe ein wirklich gutes Gehör. Winzige Nuancen im Ton, die der Kunde oder Besucher gar nicht merkt, höre ich heraus. Auch wenn es dann kaum jemandem auffällt, habe ich immer einen hohen Anspruch an meine Arbeit“.
Für Torsten Stein der beste Teil einer Veranstaltung: Der Abbau. „Innerhalb von ein bis zwei Stunden ist alles wieder weg. Während des Aufbaus muss man unglaublich viel beachten. Aber beim Abbau kann ich meinen Kopf mal ein wenig ausschalten und einfach nur machen. Alles wird einfach so schnell wie möglich weggeräumt. Manchmal vergisst der Kunde etwas bei uns und kommt es zwei Stunden nach der Veranstaltung abholen. Wenn er dann sieht, dass alles schon wieder ab- und umgebaut ist, ist das für mich total cool“. Denn dann geht es für die Mitarbeiter der Arena Erfurt schon an die nächste Veranstaltung…
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