Erfurter Deponie ist offiziell „bienenfreundlich“

23. September 2014
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Die Erfurter Deponie darf sich jetzt mit der Plakette „Thüringer Bienenfreund“ schmücken. Die Auszeichnung übergab Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz am Wochenende Vertretern der Erfurter Deponie bei den „Grünen Tagen Thüringen“ in Erfurt.

Erfurter Deponiebienen mit ihrem „Buddelhonig“ sind mittlerweile über die Landesgrenzen durch Medienbeiträge bekannt. Zweimal im Jahr werden auf der Erfurter Deponie öffentliche Wanderungen durchgeführt, inklusive Deponiehonigverkostung. Daneben sind die Bienen fester Anlaufpunkt von Delegationen und Exkursionen.
Seit 2010 gibt es Honigbienen auf der Deponie in Erfurt-Schwerborn.

Mittlerweile „arbeiten“ 7 Bienenvölker auf der Deponie. Die Arbeit besteht aus dem Bestäuben der zehntausenden neuen Anpflanzungen im Rahmen der Rekultivierung und in einer biologischen Überwachung der Deponie. Pflanzen können Schadstoffe aus dem Boden aufnehmen und über die Nektar- und/oder Pollentracht an die Bienen weitergeben. Bienenvölker durchfliegen ihr Fluggebiet sehr intensiv und decken dabei eine Fläche von bis zu 2 km² ab.
Der produzierte Honig wird von zwei unabhängigen Laboren auf Schadstoffe untersucht. Aus den Ergebnissen können die Umweltbedingungen im Deponiegebiet eingeschätzt werden. Bis jetzt bescheinigen die Prüflabore dem Deponiehonig – oder auch „Buddelhonig“ genannt – beste Qualität. Dafür sorgen die vielen bienenfreundlichen Pflanzen im Deponiegelände, die es in dieser Vielfältigkeit, nur noch selten gibt. Produziert ein Bienenvolk, das sind ungefähr 40.000 Bienen, im Durchschnitt 30 kg Honig im Jahr, so schaffen die Deponiebienen fast doppelt so viel.
Der „Buddelhonig“ wird als begehrtes Stadtwerke-Werbegeschenk in Gläser abgefüllt.

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Die SWE Stadtwirtschaft GmbH ist ein Tochterunternehmen der Stadtwerke Erfurt Gruppe. Im Auftrag der Stadt Erfurt betreibt das kommunale Unternehmen die Deponie in Erfurt-Schwerborn. Die Deponie ist längst kein stinkender Abfallberg. Es gibt Verwertungsanlagen, begrünte Zwischenflächen mit Hecken und Wiesenflächen die von Schafen gepflegt werden und die Rekultivierung, Biotope aus Stein- und Totholzhaufen, Insektenhotels sowie die Rekultivierung des 222.000 m² großem alten Deponieabschnitts mit über 80.000 Neuanpflanzungen.
Um die Artenvielfalt zu fördern wurden unter anderem ca. 3.000 Sylphies gepflanzt, die Rasenflächen für die Rekultivierung des Altteils der Deponie wurde mit einer Kräutermischung versehen, welche nur 2x jährlich gemäht werden, die übrigen Brachflächen werden nur einem Mähgang unterzogen.