Erfurter Verkehrsbetriebe AG setzt auf Schulbusbegleiter

10. April 2014
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Uwe-Peter Rieck ist einer von drei neuen Mitarbeitern, die seit Anfang Dezember für die EVAG als Schulbusbegleiter im Einsatz sind. Bis zu drei Tage hintereinander fahren sie auf einer Schulbuslinie mit, um für mehr Ordnung und Sicherheit in den Bussen zu sorgen. Immer wieder sind sie auf unterschiedlichen Linien unterwegs, fahren mit nach Elxleben, Stotternheim, ins Rieth, in die Europaschule, nach Kerspleben, Urbich, Möbisburg oder nach Bischleben. Sie sind überall dort präsent, wo Kinder mit dem Bus auf dem Weg zur Schule oder wieder nach Hause sind.

Morgens und nachmittags sorgen sie für Ordnung und Sicherheit in den Schulbussen der EVAG, schlichten Streit oder sorgen dafür, dass die Kleinen einen Sitzplatz bekommen, dass der Ranzen auf dem Boden steht und nicht auf dem Rücken bleibt.

„Die Kinder müssen erst mal verstehen, dass es nicht schneller geht, wenn sie an der Haltestelle drängeln oder sich im Bus um die Sitzplätze streiten“, erzählt Uwe-Peter Rieck aus eigenem Erleben. Er freut sich, wenn er das nächste Mal mit auf Tour ist und die Schüler ihn grüßen oder erzählen, wo sie gerade wieder eine Arbeit geschrieben haben. Das zeigt dem 61-jährigen Diplomlehrer, der lange Jahre als Honorardozent arbeitete, dass er es richtig anpackt. Anerkennung gibt es auch von älteren Fahrgästen, die im Bus mitfahren oder von den Eltern, die ihre Kinder zur Haltestelle bringen. „Da sagt ein Lächeln oder Augenzwinkern mehr als tausend Worte“, meint er.

Auch Dietmar Schmidt, Bereichsleiter Fahrbetrieb und -verkehrslenkung der EVAG, ist mit dem Verlauf des Projekts zufrieden. „Schon in den ersten Tagen hat sich das Bild verbessert. Drängeleien an der Haltestelle sind weniger geworden. Und auch in den Bussen ist mehr Disziplin eingekehrt. Das bestätigen auch die Busfahrer“, erklärt Dietmar Schmidt, der das Vorhaben mit aus der Taufe hob.
Das Projekt, das über das Job-Center der Arbeitsagentur gefördert wird, läuft vorerst über zwei Jahre. „Wir wollen die Kinder für die Gefahren im Straßenverkehr sensibilisieren und über unsere Verkehrserziehung hinaus direkt vor Ort Hilfestellung geben. Unser Ziel ist es, den Stress für die Kinder und natürlich auch für die Fahrer zu reduzieren“, betont der Fahrdienstleiter.

Die Schulbusbegleiter übernehmen nicht nur Begleit- und Aufsichtsdienste, sondern helfen den Fahrern auch bei der Fahrausweiskontrolle. 30 Stunden sind die Schulbusbegleiter in der Woche eingesetzt, in Schulferien unterstützen sie die Mitarbeiter im EVAG-Mobilitätszentrum am Anger.

Gute Erfahrungen mit den Schulbusbegleitern hat auch Andrea Fabry gemacht. Die Geschäftsführerin der Waldorfschule in Bischleben hat spürbare Veränderungen feststellen können. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung im Bus. Die Kollegen machen ihre Arbeit ganz wunderbar. Mit natürlicher Autorität und in angenehmer, ruhiger Art und Weise sorgen sie dafür, dass sich die Schüler im vollen Bus sortieren und aufeinander Rücksicht nehmen“, sagt Andrea Fabry.