Initiiert hatte die Verlegung der 103. Deutsche Katholikentag. Die Patenschaft für den Stein übernimmt die gegenüberliegende Edith-Stein-Schule, deren Schülerinnen und Schüler zur Verlegung nicht nur aus dem Leben von Karl Klaar, sondern auch vom Schicksal Edith Steins berichtet, die ebenfalls zum Opfer der Nationalsozialisten wurde und am 9. August 1942 im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet wurde.
Verlegt wurde der Stein zu Ehren des jüdischen Kaufmanns Karl Klaar, der in der Trommsdorffstraße 5 ein Geschäft betrieb und hier seinen letzten selbst gewählten Wohnsitz hatte. Karl Klaar wurde am 28. November 1940 in der „T4“-Tötungsanstalt Bernburg ermordet.
Der Erfurter Stadtrat hatte im September 2023 beschlossen, dass Gedenken für die Opfer des NS-Terrors für die bekannten Stolpersteine zu öffnen. „Wir alle können, so sehr wir es wollen, die Vergangenheit nicht ändern. Aber wir können aus ihr lernen“, sagte Oberbürgermeister Andreas Bausewein im Rahmen der Verlegung. „Es ist heute unsere Aufgabe, aus der Erfahrung der eigenen Geschichte heraus alles dafür zu tun, dass das, was damals in deutschem Namen passierte, nie wieder vorkommt, nirgendwo und gegen niemanden. Deswegen ist es wichtig, dass wir heute den ersten Stolperstein verlegen, dass wir für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte kämpfen und die Rahmenbedingungen, in denen wir leben, nicht für ein Naturgesetz halten.“