Wahre Rekordzahlen in der Tourismusbranche brachte das Jahr 2016 der Stadt Erfurt bisher ein. Während deutschlandweit der Inlandstourismus nach bisherigen Berechnungen um rund vier Prozent gegenüber dem Vorjahr anstieg, kann Erfurt ein Plus von ganzen neun Prozent verzeichnen. Insgesamt lag die Zahl der Gästeübernachtungen bis September bei 631 300, so die Erfurt Tourismus und Marketing GmbH. Dies sei zudem das beste Ergebnis, welches Erfurt jemals erreichte, was die steigende Beliebtheit von Reisen nach Erfurt belegt.
Damit liegt Erfurt auch weit über dem thüringenweiten Trend und qualifiziert sich zur thüringischen Stadt mit den meisten Übernachtungen. Weitere Städte, die dem Land hohe Übernachtungszahlen einbringen, sind Eisenach, Jena und Weimar, aber auch kleinere Reisegebiete wie das Saaleland oder der Südharz verzeichneten 2016 ein Plus. Andererseits gibt es auch Regionen wie das Thüringer Vogtland oder vor allem den Thüringer Wald, die im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Übernachtungen zählen konnten.
Laut Reisevergleichsportal GoEuro hat sich Erfurt “in den letzten Jahren zu einem Verkehrszentrum innerhalb der Bundesrepublik entwickelt. Die zentrale Lage der Stadt macht es möglich. So hat die z. B. Deutsche Bahn viel Geld in neue Schienenwege und Infrastruktur gesteckt. Der Erfurter Hauptbahnhof wurde aufwändig umgebaut, ist jetzt vollständig überdacht und ein Knotenpunkt mehrerer ICE-Linien wie von Berlin nach München. (…) Auch Fernbusreisende profitieren von neuen Straßen, wie der Autobahn A71, über die man aus Franken oder Sachsen-Anhalt in kürzester Zeit in Erfurt ist. Da verwundert es nicht, dass der Freistaat Thüringen seinen Slogan von “Grünes Herz” in “Schnelle Mitte Deutschlands” geändert hat.“
Für das kommende Jahr 2017 dürften die Besucherzahlen für Thüringen aufgrund des 500jährigen Reformationsjubiläums insgesamt noch weiter steigen. Da Thüringen im Lutherjahr eine große Zahl an Veranstaltungen rund um das Leben und Wirken Luthers plant, erhofft sich das Land einen weiteren Tourismusaufschwung, sowohl aus dem Inland wie dem Ausland. Besonders Gäste aus den USA und aus Skandinavien werden erwartet, die traditionell eine hohe protestantische Bevölkerungszahl aufweisen. Insgesamt hat das Wirtschaftsministerium rund sechs Millionen Euro in die Vermarktung des Lutherjahrs sowie die touristische Infrastruktur investiert und ist zuversichtlich, dass sich die Ivestitionen für Thüringen auszahlen werden.