Noch bis zum 16. Mai präsentiert das Angermuseum Erfurt die Sonderausstellung “ Hans Purrmann (1880-1966). Die Farben des Südens.“
Im Zentrum der Führung am Sonntag, dem 8. Mai, 15 Uhr, steht Purrmanns farbintensives Schaffen und seine Vorliebe für die romanisch-mediterane Welt.
Ab 1909 ist Purrmann mit Matisse in Südfrankreich unterwegs, wo er im südlichen Licht der Gegenden um Collioure und Cassis „en plein air“ eine Malerei mit reinen Farben entwickelt. Unter dem Einfluss der klar gegliederten Bilder von Cézanne, aber auch von André Derain und Matisse formt sich sein eigenes Verständnis von Farbe und Form im Bild, das ihn in Deutschland zu einer koloristischen Ausnahmeerscheinung macht. In dieser Zeit entwickelt Hans Purrmann eine Vorliebe für die romanisch- mediterrane Welt. Einen Großteil seines Lebens verbringt er im Süden: Er malt auf Korsika, in Rom und Sorrent, in Florenz und in der Toskana, im Tessin und immer wieder auf Ischia und an der ligurischen Küste. Die leuchtenden Farben des Südens faszinieren ihn nachhaltig; immer wieder überträgt er sie auf die Leinwand, in das dort stattfindende „Kräftespiel“ der Farben, wie es Hermann Hesse in einem Gedicht über Purrmann formulierte.
Die Ausstellung versammelt Gemälde und Zeichnungen aus allen Schaffensperioden des Malers – vom Frühwerk über die 1920er und 1930er Jahre bis zum Spätwerk, das mit herausragenden Bildern vertreten ist, die in den 1950er Jahren auf Ischia und in den 1960er Jahren in der Villa le Lagore oberhalb von Levanto entstanden.
Abbildung:
Hans Purrmann, Meereslandschaft bei Cassis, 1909, Öl auf Leinwand, 54 x 73 cm, Privatbesitz Foto: Bayer & Mitko, München, ©VG Bild-Kunst, Bonn 2016