Die dreijährige Honorarprofessur ermöglicht Wijlens eine weitere Mitarbeit am Institut für Theologie und Religion. Sie wird dort am Projekt „Receptive Ecumenism“ arbeiten und dabei die kirchenrechtliche Dimension untersuchen.
„Receptive Ecumenism“ ist eine neue Sichtweise auf die Ökumene, in der man nicht mehr der Frage nachgeht „Was haben wir den anderen zu bieten?“, sondern „Was können wir von den anderen lernen?“. Das Projekt wurde 2007 mit einer großen internationalen Tagung der Öffentlichkeit präsentiert und fand von Anfang an Unterstützung, beispielsweise vom Weltrat der Kirchen in Genf und dem Päpstlichen Einheitsrat in Rom. Prof. Dr. Myriam Wijlens forscht seit 20 Jahren im Bereich von Ökumene und Kirchenrecht und geht dabei der Frage nach, wie die Rechtsstrukturen der Katholischen Kirche so geändert werden können, dass sie einheitsfördernd sind. Seit 2008 ist Wijlens Delegierte des Vatikans im Vorstand der „Kommission für Glauben und Kirchenverfassung“ des Weltrates der Kirchen. Gerade die Schwerpunkte der Erfurter Theologin waren der Grund dafür, dass die Universität Durham Prof. Dr. Myriam Wijlens die Honorarprofessur verliehen hat. Die Wissenschaftler in England erhoffen sich, dass durch die Honorarprofessur die kirchenrechtliche Dimension des Projekts „Receptive Ecumenism“ ergänzt wird. Ein Ziel ist es, das von Wijlens in Erfurt geleitete interdisziplinäre Projekt „Peter and Paul Seminar“ mit dem Forschungsprojekt an der Universität Durham zu verbinden. Beide Projekte gehen der Frage nach, wie die Einheit der Kirche Christi vorangebracht werden kann. Die Wissenschaftlerin freut sich: „Die Honorarprofessur ist eine große Auszeichnung für meine Forschungstätigkeit und ermöglicht es mir, weiterhin mit Kollegen aus verwandten Forschungsbereichen zusammenzuarbeiten“.