Das große Blumenbeet gehört zu den Hauptattraktionen des egapark Erfurt. Als Markenzeichen des egaparks ist es auch das größte ornamental bepflanzte Blumenbeet Europas. Jedes Jahr aufs Neue präsentiert es auf einer Fläche von 6.000 Quadratmetern – in immer wieder neuer Bepflanzung – eine beeindruckende Blütenvielfalt. Damit dort auch zukünftig Tausende Blüten das Besucherauge erfreuen können, sind dringende Sanierungsarbeiten notwendig, um die Bodenqualität zu verbessern. Im Oktober beginnen die Arbeiten, die sich bis in die nächste Saison ziehen. 300.000 Euro werden investiert.
„Wir wollen das Markenzeichen des egaparks so schnell wie möglich wieder in einem guten Zustand präsentieren. Deshalb haben wir uns auch für einen großen statt mehrerer kleiner Bauabschnitte entschieden. Das spart nicht nur Kosten, sondern begrenzt die Bauzeit auf wenige Monate“, betont Kathrin Weiß, Geschäftsführerin der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH, und verweist auf die inzwischen sehr problematische Bodenstruktur des Beetes, das seit Eröffnung der „iga`‘61“ zu den Hauptattraktionen des Parks zählt, inzwischen aber in die Jahre gekommen ist.
„Die Erde ist nicht nur über die lange Zeit von mehr als 50 Jahren sehr ausgelaugt, sondern aufgrund der fortwährenden Bepflanzung sehr stark verdichtet. Hinzu kommt, dass der Boden sehr ton- und lehmhaltig ist und dadurch auch ein geringes Porenvolumen aufweist. Somit fehlen die Luft und damit der für das Bodenleben und Wurzelwachstum notwendige Sauerstoff. In Zusammenhang mit der Bodenverdichtung sind das keine guten Voraussetzungen für ein gesundes und üppiges Pflanzenwachstum. Auch die Bewässerung gestaltet sich schwierig. Florale Gestaltungen leben jedoch von guten Wachstumsbedingungen und einer optimalen Wasserversorgung der Pflanzen“, erklärt Matthias Olinski, Abteilungsleiter Garten- und Landschaftsbau im egapark Erfurt.
Vor allem den beiden vorderen Bereichen in unmittelbarer Umgebung des Eingangsbereiches sieht man die Bodenermüdung an. Die Pflanzen wachsen spärlicher als in anderen Teilen des großen Blumenbeetes. Aufgrund der starken Verdichtung vernässen die Abschnitte bei Regen besonders schnell. Bei Trockenheit hingegen trocknen sie viel zu schnell aus. „In diesem Bereich ist vielleicht sogar ein Bodenaustausch notwendig. Hier ist dringendes Handeln gefragt, wollen wir das Blumenbeet auch in den Folgejahren in einer floralen Vielfalt präsentieren“, betont Matthias Olinski.
Bereits in den vergangenen Jahren waren zwei kleinere Teile des Blumenbeetes saniert worden, um den Boden zu verbessern. Der Hauptanteil der Arbeiten soll jedoch in den nächsten Monaten erfolgen, um die Durchwurzelbarkeit und das Luftporenvolumen zu verbessern.
Bei den Sanierungsarbeiten geht es im Wesentlichen um die Erneuerung der Beeteinfassung und der Bewässerungsanlage sowie um die Verbesserung der Bodenstruktur (Tiefenlockerung, Einarbeiten von Sand und mineralischen Zuschlagstoffen).
Damit verbunden sind große Erdbewegungen. Die obere Erdschicht (Oberboden) muss bis zu einer Tiefe von 40 cm abgetragen werden, um weiteren Verdichtungen bei den Erdarbeiten für die Rohrverlegung vorzubeugen. Anschließend wird der Oberboden wieder aufgebracht und die gesamte Fläche 60 cm tiefengelockert. Gräben werden gezogen, um neue Bewässerungsrohre zu verlegen. Diese entsprechen modernsten Erkenntnissen des Gartenbaus. Beispielsweise werden alte Kreisregner durch moderne Beregnungsanlagen ersetzt, um für eine optimale Verteilung des Wassers und somit für eine optimale Durchfeuchtung des Bodens zu sorgen. Dadurch werden Überschneidungen in der Beregnung ebenso vermieden wie trockene Stellen, die bisher von den Beregnungsanlagen nicht erreicht werden konnten. Da das Beet nach der Sanierung in mehreren Abschnitten getrennt bewässert werden kann, ist eine verbesserte bedarfsgerechte Bewässerung möglich. Dadurch wird sich auch der Wasserverbrauch reduzieren.
Voraussichtlich Ende April, Anfang Mai 2014 sind die Bauarbeiten abgeschlossen, so dass das große Blumenbeet sich komplett erst zum Sommerflor, der in der Regel ab Juni in voller Blüte steht, wieder in seiner bewährten ornamentalen Pracht präsentieren kann.
Gut ein Drittel des Blumenbeetes, in Nähe der Pflanzenschauhäuser, wird jedoch wie gewohnt mit Frühjahrsblumen bepflanzt.
Dennoch werden die Besucher auch schon zu Beginn der neuen egapark-Saison mit blühender Vielfalt empfangen. Große Pflanzkübel werden aufgestellt, die besonders aufwändig bepflanzt werden. Auch die kleineren Flächen zwischen den Ausstellungshallen und entlang der Lindenstraße werden ansprechend gestaltet.