Am 03. Dezember fand in Erfurt, Weimar, dem Kreis Sömmerda, im Ilm-Kreis und dem Weimarer Land der Internationale Tag von Menschen mit Behinderung statt. Aktuell sind rund 7.700 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Somit liegt die Beschäftigungsquote von Menschen mit einer Schwerbehinderung knapp 0,2 Prozent unter der gesetzlich vorgeschriebenen Beschäftigungsquote von fünf Prozent.
Der Arbeitsmarkt & die Beschäftigungssituation
Die Beschäftigungsquote bei privaten Unternehmen liegt bei gerade einmal 0,4 Prozent. Die öffentlichen Arbeitgeber erfüllen ihre Beschäftigungspflicht mit 6,4 Prozent. Tätig sind die meisten sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen mit (Schwer-)Behinderung in der öffentlichen Verwaltung sowie im Gesundheits- und Sozialwesen, im verarbeitenden Gewerbe und in der Logistik sowie im Handel. Arbeitslos waren im November 2022 1.054 schwerbehinderte Menschen und das waren 43 weniger als im vergleichbaren Zeitraum des vergangenen Jahres. Der Anteil liegt somit bei sieben Prozent aller Arbeitslosen.
Dabei muss das nicht sein! Denn es gibt die Möglichkeit des Executive Search, wo selbst Menschen mit Behinderung die Chance haben, sich die Pole Position für ihre Karriere zu sichern.
Gesundheitliche Einschränkungen können jeden treffen
Einen jeden kann es treffen. Sei es infolge einer Krankheit oder eines Unfalls. Bei Menschen mit Behinderung sind lediglich drei Prozent jünger als 25 Jahre, während der Anteil der Arbeitslosen, die behindert sind, sich mit steigendem Alter erhöht. Dass Menschen, die behindert sind, eine gute Ausbildung genossen haben, das zeigen die Zahlen.
Die meisten der behinderten Menschen, die aktuell arbeitslos sind, können eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen. Dabei handelt es sich um Fachkräfte, die in den Unternehmen den Bedarf decken können, denn sie verfügen über eine Ausbildung, die entsprechend ihren Stärken erfolgte. Die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt, Irena Michel erklärte in einem Interview, dass die Agentur die Unternehmer finanziell und beratend unterstützt, wenn es darum geht, die Menschen einzuarbeiten und/oder den Arbeitsplatz entsprechend auszustatten – sofern es ratsam ist.
Ein erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung
Nach dem Willen der Behindertenbeauftragten der Bundesländer sollen Menschen einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten. Dafür wurde eine entsprechende Forderung verabschiedet. Der Forderungskatalog „Erfurter Erklärung für einen inklusiven Arbeitsmarkt 2030“ wurde bei einer Tagung in Erfurt vorgelegt und dieser soll bis spätestens 2030 umgesetzt werden.
Momentan sind in der Stadt Erfurt rund 4790 Menschen mit Behinderung in einer sozialversicherungspflichtigen Anstellung. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl um 14 Prozent angestiegen. Damit wird die gesetzlich vorgeschriebene Quote von fünf Prozent in Erfurt mit 5,5 Prozent erfüllt, doch die Quote der Beschäftigungen bei den privaten Arbeitgebern liegt lediglich bei 4,6 Prozent im Vergleich zu denen in öffentlichen Anstellungen mit 6,4 Prozent.
Aktuell sind 412 Behinderte in Erfurt arbeitslos – 38 weniger als im Vorjahr. Somit liegt der Anteil der schwerbehinderten Menschen bei sieben Prozent von allen Arbeitslosen.
Gut ausgebildet – aber kein Job
Trotz einer hervorragenden Berufsausbildung oder einem akademischen Abschluss haben es Menschen mit Behinderung schwer auf dem Arbeitsmarkt. Vor allem sind es die Vorurteile der Arbeitgeber, die noch immer ein Problem darstellen. Professionelle Personalagenturen wissen aus Erfahrung, dass trotz des Mangels an Arbeits- und Fachkräften Menschen mit Behinderung in Thüringen nur schwer einen Job finden. Die Headhunter Frankfurt erklären, dass viele Arbeitgeber weiterhin Vorurteile haben, bzgl. des Leistungsniveaus und dem Kündigungsschutz.
Nicht nur die Personalagenturen, sondern auch die Bundesagentur für Arbeit erklären, dass Unternehmen Chancen bei ihrer Personalplanung verpassen. Denn häufig sind arbeitslose Menschen mit Behinderung nicht nur gut qualifiziert, sondern zugleich besonders motiviert. Der Agentur zufolge waren 77 Prozent aller schwerbehinderten Arbeitslosen in Thüringen im Besitz eines Berufsabschlusses oder einer akademischen Ausbildung.
Laut der Agentur ist es angesichts der demografischen Entwicklung immer wichtiger, dass Menschen mit Schwerbehinderung ins Arbeitsleben eingebunden und gefördert werden. Wegen des Geburtenmangels gibt es laut des Geburtenmangels zu wenig junge Menschen, die arbeiten können, während die Zahl der Menschen, die in Pension gehen, steigt.