Anfang Oktober wurden in Erfurt gleich mehrere Behördengebäude mit Farbe beschmiert. Betroffen war auch das Bürgeramt der Stadt. Wie bekannt wurde, bewertet die zuständige Polizei die Tat aktuell als politisch motiviert. Grund ist ein Plakat, das neben den Schmierereien an den Fassaden entdeckt wurde.
Die erste Meldung ging bei der Polizei bereits um 8 Uhr morgens ein. So wurden die Sicherheitsbeamten darüber informiert, dass der Hauseingang des Erfurter Bürgeramtes mit roter Farbe beschmiert wurde. Vor Ort entdeckten die Polizeimitarbeiter schließlich das Plakat.
Auch Gebäude des Bauernverbandes betroffen
Neben dem Bürgeramt der Stadt war ein weiteres Gebäude in der Alfred-Hess-Straße von einem ähnlichen Vorfall betroffen. Diesmal entschieden sich die Verursacher für das Gebäude des hier ansässigen Bauernverbandes und wählten für die Schmierereien braune Farbe. Abgesehen von der Schmierereien entdeckte die Polizei vor Ort noch einen Zettel. Auf diesem fanden sich Verunglimpfungen des Verbandes. Ein dritter Fall ereignete sich schließlich vor der Arge. Hier haben die Täter direkt auf dem Bürgersteig schwarze Farbe verschüttet und klebten an die betroffene Stelle ein Plakat. Auch hier machten die Täter wieder ihrem Unmut gegenüber der Arge Luft.
In allen drei Fällen sicherten die alarmierten Polizeikräfte Spuren und vernahmen Zeugen. Zudem wurden die gefundenen Beweismittel vor Ort sichergestellt. Die Erfurter Kriminalpolizei erklärte schon kurze Zeit nach Aufnahme der Taten, dass bislang noch vollkommen unbekannt sei, wer für diese verantwortlich ist. Bürger, die Hinweise zu den Taten und eventuell zum Verursacher haben, können sich an jede Polizeidienststelle wenden. Immer wieder werden durch Schmierereien Fassaden beschädigt. Nicht immer sind die Taten, so wie jetzt an den öffentlichen Gebäuden in Erfurt politisch motiviert. Trotzdem ist der Schaden, der in all diesen Fällen angerichtet wird, hoch.
Entfernung setzt Fachkenntnisse voraus
Tauchen Schmierereien an Fassaden auf, sollten diese schnellstmöglich entfernt werden, untermauert Sven Schröder von Meisterbob: “Wenn Schmierereien für längere Zeit an den Fassaden belassen werden, hat das einen weniger schönen Nebeneffekt: Es werden Nachahmer angelockt. Grundsätzlich sollte die Entfernung immer einem Profi überlassen.” Wie genau die Schmierereien letzten Endes entfernt werden, hängt insbesondere von dem Wandbaustoff ab, der an der Fassade verwendet wurde.
Saugende Wandbaustoffe haben einen entscheidenden Nachteil. Sie können sehr viel Farbe aufnehmen. Die Farbe dringt also sehr tief in die Wandschicht ein. Während viele Baustoffe die Farbe nur noch maximal einen Millimeter eindringen lassen, sieht das bei Sandstein anders aus. Sandstein hat eine sehr ausgeprägte Eindringtiefe. Wenn Farbstoffe mit Lösemitteln verwendet wurden, können diese auf einem solchen Untergrund bis zu einen Zentimeter tief eindringen.
Ausschlaggebend ist hier auch immer, mit welchen Farben gearbeitet wurde. Ein hohes Risiko bergen beispielsweise Sprühlacke. Sprühlacke enthalten neben den typischen Bindemitteln beispielsweise auch Farbstoffe sowie zusätzliche Pigmente. Diese Pigmente sorgen bei den Farben beispielsweise für einen Metalliceffekt, sind also optisch sehr ansprechend. Einmal auf die Fassade aufgebracht, lassen sie sich aber nur schwer entfernen. Werden bei der Entfernung der Schmierereien die falschen Hilfsmittel verwendet, kann dies in erster Linie dem Material schaden. Im schlimmsten Fall kann sich das Gesamtbild sogar verschlechtern.