In kaum einer anderen Landeshauptstadt Deutschlands lässt sich die Geschichte so gut greifen wie in Erfurt. Besonders die zahlreichen Bauwerke sind Zeitzeugen des lebhaften Wandels, der in der Stadt seit der ersten Erwähnung ablief. Ein Überblick über einige der wichtigsten Bauwerke der thüringischen Metropole.
Das Bistum Erfurt
Die erste Bezeugung über die Existenz von Erfurt geht auf das Jahr 742 zurück und steht eng im Zusammenhang mit dem hiesigen Bistum. Bereits damals galt Erfurt als ein Ort, an dem viele Menschen ihre Heimat gefunden haben. Als Sitz des Bistums ist es wenig verwunderlich, dass die Architektur Erfurts stark von kirchlichen Bauten geprägt ist. So ist die Errichtung des Erfurter Doms auf diese Zeit zurückzuführen. Der spektakuläre Bau weist eine Größe von 81 Metern auf und ragt damit weit über die restliche Stadt hinaus. Ebenfalls überregional bekannt ist die Gloriosa, bei der es sich um die größte Kirchtumglocke der Welt handelt. Als solche gehört sie heute zu einem wichtigen Touristenmagneten der Stadt.
Neben der christlichen Kultur hat auch das Judentum eine große Verbundenheit mit der Stadt vorzuweisen. Die Alte Synagoge kann mit ihrem stattlichen Alter von über 900 Jahren den Titel der ältesten Synagoge Europas für sich beanspruchen. Der Wert dieses Gebäudes wurde erst in den späten Neunzigerjahren festgestellt, was die Stadt dazu veranlasste, die Synagoge zurückzukaufen. Heute dient der Ort als Museum, wodurch die kulturelle Bedeutung dieses Ortes nochmals verstärkt in den Vordergrund rückt.
Modernere Bauten
In jüngerer Vergangenheit kamen viele moderne Bauten in der Stadt hinzu. Die Geschichte führte aber auch zu kontroversen Diskussionen bei der Bewilligung von neuen Gebäuden. So erregte die Eröffnung der Spielbank im Jahre 2005 besondere Aufmerksamkeit. Der Antrag wurde letztlich bewilligt und das Casino wurde eröffnet. Allerdings kam es 2014 wieder zur Schließung. Liebhaber von Spielbanken müssen sich daher also ein anderes Casino Deutschland suchen. Beispiele für Anlagen, die in der jüngeren Vergangenheit dazu kamen sind das Erfurter Rathaus mit Baujahr 1870 oder der egapark. Dieser bildet seit seiner Umgestaltung zur Grünanlage 1885 die grüne Lunge der Stadt.
Die Krämerbrücke – Das Wahrzeichen Erfurts
Die architektonische Vielfalt der Stadt beschränkt sich nicht auf die religiösen Prachtbauten. Besonders die Krämerbrückeist auch Menschen ohne jeden Bezug zu Erfurt sofort ein Begriff. Hierbei handelt es sich aber nicht nur um eine einfache Brücke. Das Bauwerk ist vielmehr ein ganzes Wohnareal. Auf insgesamt 79 Metern reihen sich hier Fachwerkhäuser aneinander, die den Fluss Gera überspannen. Damit verleiht die Brücke der Stadt einen weiteren Superlativ, da es in Europa keine Brücke gibt, die eine längere Bebauung vorweisen kann. Möglich macht dies die Wahl von Stein als Baumaterial. Infolge von mehreren Bränden im Hochmittelalter wollten die Stadträte eine stabilere Brückenkonstruktion erreichen – aus heutiger Perspektive mit Erfolg.
Heimat des Sportes
Im 20. Jahrhundert entwickelte sich Erfurt auch zu einer Heimat des Sports. Abzulesen ist dies zum Beispiel an der Entstehung der Radrennbahn, wo heute vor allem der Nachwuchs im Vordergrund steht. Fußballfans dürfte in erster Linie das Steigerwaldstadion ein Begriff sein, wo Rot-Weiß Erfurt gerade um den Anschluss an den Profifußball kämpft.