Im Herzen der Schwimmhalle

Im Herzen der Schwimmhalle

20. Juli 2023
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Unter Rutsche, Umkleidekabinen und Schwimmbecken liegt das Herz der Schwimmhalle. Der Technikkeller in der Roland Matthes Schwimmhalle sorgt dafür, dass alles rund läuft. Sportschwimmer, Senioren, Hobbytaucher oder Schwimmanfänger tummeln sich im kühlen Nass, während unter ihnen Pumpen, Wärmetauscher und Co arbeiten. Wir haben einen Blick hinter die Kulissen gewagt…

Das Zentrum des Technikkellers ist der Schaltschrank der Badewassertechnik. Hier wird alles eingestellt und abgelesen, was mit Wasseraufbereitung und den Attraktionen zu tun hat. Auf einem Bildschirm werden die Kreisläufe für die verschiedenen Becken dargestellt. Nachdem das Wasser über die Rinne am Beckenrand in den Schallwasserbehälter fließt, wird es von dort mit Hilfe einer Pumpe zum Filter transportiert. Im Filter bewegt sich das Wasser von oben nach unten. Grober Kies, Feiner Kies und Aktivkohle sind hier übereinandergeschichtet und filtern alle Schwebestoffe aus dem Wasser. Dazu gehören beispielsweise Haare, Pflaster oder Kaugummis. Damit die Filter auf Dauer nicht verschmutzen, werden sie mindestens zweimal Woche rückwärts durchgespült.

Über diesen Bildschirm werden die Kreisläufe der Becken dargestellt

Dieses Spülabwasser wird in einem Betonbehälter gesammelt. Nach einer mehrstündigen Absetzzeit beginnt die Aufbereitung des so vorgereinigten Abwassers. Über eine mehrstufige Filteranlage wird sekundäres Füllwasser hergestellt, welches nach Bedarf dem Sportbecken zugeführt wird. So spart man nicht nur Wasser sondern auch Energie zum Erwärmen des Wassers.

Das Badewasser wird mit Chlor und Schwefelsäure versetzt, um dann wieder sauber und mit einem pH-Wert von 7,0 im Becken verteilt zu werden. Ein Teilstrom des Badewassers fließt durch einen Wärmeübertrager, damit z.B. im Sportbecken die 27°C nicht unterschritten werden.

Die SWE Bäder versuchen, ihre Technik immer auf den neusten Stand zu bringen. So wurden erst im letzten Jahr die Pumpen des Sportbeckens ausgetauscht. Die neuen Pumpen sind mit hocheffizienten Permanentmagnetmotoren und modernen Frequenzumformern ausgestattet und arbeiten wesentlich energiesparender als ihre Vorgänger. Bis zu 155.000 Liter Wasser bewegt eine Pumpe durchschnittlich jede Stunde. Und das ist auch notwendig. Denn wenn viele Besucher gleichzeitig ins Becken springen, muss das verdrängte Wasser auch schnell wieder nach oben gepumpt werden. Für jeden Badegast sind dem jeweiligen Becken 30 Liter Frischwasser zuzuführen. Hierdurch und durch Verbrauch von Dusch- und Reinigungswasser hat die Roland Matthes Schwimmhalle einen Verbrauch von 100.000 – 120.000 Litern Wasser am Tag. Zur Einordnung: Eine vier-köpfige Familie mit einem Eigenheim verbraucht diese Menge im Jahr.

Die Pumpen für das Sportbecken der Roland Matthes Schwimmhalle

Damit in allen Bereichen der Schwimmhalle auch immer wohltemperierte und saubere Luft vorhanden ist, arbeiten acht frequenzgesteuerte Lüftungsanlagen rund um die Uhr. Die Hauptanlage fördert 70.000m³ Luft je Stunde durch den Beckenbereich der Schwimmhalle.  Die zugeführte Luft wird gefiltert, über ein Wärmerückgewinnungsmodul der Abluft temperaturmäßig angeglichen und falls erforderlich noch zusätzlich erwärmt. Dies ist für den Großteil des Jahres notwendig, da die Lufttemperatur immer mindestens 2 Grad über der jeweiligen Beckentemperatur liegen soll. Auf diese Weise wird Behaglichkeit erreicht und die erhöhte Luftfeuchtigkeit kann aus dem Gebäude ausgetragen werden.

Die Lüftungsanlage erwärmt Frischluft auf die gewünschte Raumtemperatur. Hinter der rechten Wand befindet sich das Sportbecken

Gekühlt werden in der Schwimmhalle übrigens nur drei Bereiche: Das Fitnessstudio, die Küche des Restaurants Klabautermann und der Batterieraum der Notlichtanlage.

Text: Friederike Schmidt, Tim Spangenberg

Fotos: Susann Nürnberger, Friederike Schmidt


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