“Acht Tafeln geben einen Überblick über Erfurt im Mittelalter und die einzelnen Bestandteile seines jüdischen Erbes”, sagt Sarah Laubenstein, Unesco-Beauftragte der Stadt. “Mit Texten in Hebräisch und Englisch zielen wir auf ein breites Publikum ab.” Ihre Kollegin Dr. Maria Stürzebecher freut sich besonders auf die Eröffnung der Ausstellung zu Beginn der internationalen Konferenz “Exploring Urban Jewish Space in a European Context”, die vom 6. bis 8. Januar 2013 an der Universität von Tel Aviv stattfindet. “Ein Thema der Tagung sind jüdische Gemeinden im mittelalterlichen Europa, wobei Erfurt mit gleich zwei Vorträgen und der Ausstellungseröffnung einen Schwerpunkt bildet,” erklärt sie. Unter dem Titel The Unique Cultural Heritage of the First Medieval Jewish Community of Erfurt wird Frau Dr. Stürzebecher das jüdische Erbe aus der Zeit vor 1349 präsentieren, das den Kern der Unesoc-Bewerbung bildet. Dr. Karin Sczech, Gebietsreferentin des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) wird in ihrem Vortrag die Spurensuche nach Zeugnissen der zweiten mittelalterlichen jüdischen Gemeinde (etwa 1350 bis 1450) schildern. Sie erhofft sich von der Tagung, “die bereits bestehenden Beziehungen zu israelischen Forschern und wissenschaftlichen Einrichtungen zu vertiefen und auszubauen.”
Nach dem hochkarätigen Auftakt sind weitere Stationen der Ausstellung in Israel geplant, darunter das Wolfson Museum for Jewish Art in Jerusalem. “Ein für die Stadt Erfurt sehr wichtiger Ort ist unsere Partnerstadt Haifa, wo Oberbürgermeister Bausewein im Frühjahr die Ausstellung eröffnen wird”, betont Ingo Mlejnek, Beigeordneter für Bau und Verkehr. Er hatte das Projekt im November bei einer Konferenz in Jerusalem vorgestellt und hofft auf Interesse aus weiteren Städten.