Bei Erfurt handelt es sich um die Hauptstadt von Thüringen, einem Freistaat, der sich fast in der Mitte der Bundesrepublik befindet. Die Stadt hat eine jahrhundertealte Geschichte. Heute handelt es sich bei Erfurt um die größte Stadt des Bundeslandes und sie ist mittlerweile ein bedeutender Standort für Dienstleistungen. Doch daneben hat die thüringische Landeshauptstadt eine Menge mehr zu bieten, diesbezüglich gibt es einige Fakten über Erfurt, die besonders interessant sind.
Eine archäologische Entdeckung: Die unbekannte Kirche
Geschichtlich sorgt die malerische Stadt immer wieder für Überraschungen. Im Jahr 2005 entdeckte man am Domberg die Überreste einer Burg. Ihrem Aufbau und der romanischen Architektur nach zu urteilen, kann man sie zurück ins 12. Jahrhundert datieren. Während manche Archäologen denken, dass es sich um die Vorgängerin der Severin-Kirche handelt, gehen andere von einem Bischofssitz aus, der am Fuße des Berges gelegen ist. In jedem Fall wird hiermit die kirchliche Bedeutung der Stadt im Mittelalter weiter untermauert und neu untersucht.
Längste bebaute Brücke Europas
Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist die Krämerbrücke. Sie war Teil der Via Regia, einer Handelsstraße von Ost nach West. Das erste Mal wurde sie im Jahr 1117 erwähnt. In diesem Jahr hatte die Stadt mit vielen Bränden zu kämpfen, wobei auch die Krämerbrücke in Flammen aufging. Sie wurde einige Male zerstört und wieder aufgebaut. Seit 1472 ist sie fast in der heutigen Form mit ihrer Fachwerkbebauung auf der linken und rechten Seite zu bewundern und hält den Rekord als längste bebaute Brücke in Europa. Die einzigartige Brücke dient bis heute als Vorlage und Inspiration für Filme, Bücher oder gar neue Spiele. Viele Besucher erinnert sie ebenfalls an die bekannte Brücke in “Das Perfum”.
Der berühmteste Student der Stadt
Martin Luther hatte eine enge Verbindung zur Stadt und studierte dort an der Universität von 1501 bis 1508. Erst ließ er sich in der Georgenburse nieder und trat dann im Jahr 1505 in das Erfurter Augustinerkloster ein, wo er 1507 die Priesterweihe erhielt. Die erste Messe las Martin Luther in der Augustinerkirche und er setzte seine wissenschaftlichen Studien bis 1511 bei den Eremiten fort. Die im Jahr 1372 gegründete Universität Erfurt besteht heute noch und ist ein Zentrum für Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften.
Die Gründung der Stadt
Interessant ist auch die lange Geschichte von Erfurt. Schon im Jahr 742 wurde sie das erste Mal in einer Urkunde erwähnt und schon damals handelte es sich um eine Großsiedlung. Das Bistum Erfurt wurde dann 755 gegründet und später mit dem Bistum Mainz zusammengeführt. Erfurt hat sich als kirchliches und Handelszentrum einen Namen gemacht. Karl der Große verlieh die Stadt den Status eines Grenzhandelsplatzes, weil sie sich nahe der Grenze zum Frankenreich befand. Trotz ihrer wechselhaften Geschichte ist die Stadt nach wie vor ein wichtiges kulturelles und wirtschaftliches Zentrum in der Region.
Fazit
Wer Erfurt noch nicht besucht hat, der hat auf jeden Fall bisher etwas verpasst. Nicht nur die schöne Umgebung lädt zum Genießen ein, die Stadt hat auch geschichtlich eine Menge zu bieten. Neben bereits bekannten Fakten werden Neugierige, die sich auf die Spuren der Stadtgeschichte begeben, sicher noch viele weitere Entdeckungen machen. Erfurt ist problemlos über die Autobahnen und mit dem Zug erreichbar und ein Besuch lohnt sich zu jeder Zeit im Jahr, insbesondere für Geschichtsliebhaber!