Am Samstag, dem 15. März 2014, spricht Dr. Gudrun Emberger von der Freien Universität Berlin um 19:00 Uhr in der Begegnungsstätte Kleine Synagoge Erfurt, An der Stadtmünze 5, über die Joseph Süß Oppenheimer, auch bekannt als “Jud Süß”. Der Vortrag findet im Rahmen des Begleitpro- gramms “Bewundert – Gehasst – Verfemt. Annährungen an Joseph Süß Op- penheimer” anlässlich der Opernpremiere “Jospeh Süß” im Theater Erfurt statt. Der Eintritt ist frei.
Joseph Süß Oppenheimer zählt zu den schillerndsten Persönlichkeiten sei- ner Zeit. 1698 in einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Heidelberg geboren, schafft Joseph Süß früh den Aufstieg zum Hoflieferanten und Geheimen Finanzrat des württembergischen Herzogs Karl Alexander, dessen aufwendiges Hofleben er finanziert. Nach dem Tod Karl Alexanders entlädt sich der Hass der protestantischen Landstände gegen den katholischen Herzog an dessen Finanzrat: In einem beispiellosen Schauprozess wird Süß zum Tode verurteilt und gehenkt.
Am 22. März 2014 feiert die Oper von Detlev Glanert, die sich unter dem Titel “Joseph Süß” dieser spannenden Persönlichkeit widmet, am Theater Erfurt ihre Premiere. Anlässlich dessen bietet das Netzwerk “Jüdisches Leben Erfurt” und das Theater Erfurt in einem abwechselungsreichen Begleit- programm Einblick in das Leben von Joseph Süß.
Der Vortrag von Dr. Gudrun Emberger nährt sich der historischen Person Oppenheimers an und zeichnet die Stationen seines Lebens – zwischen Günstling und Sündenbock – nach. Die Referentin Dr. Gudrun Emberger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin und gilt als ausgewiesene Kennerin des Lebens Oppenheimers. Unter anderem edierte sie die Quellen zum Kriminalprozess gegen Joseph Süß Oppenheimer von 1737/8.
Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Aufgrund der Platzkapazitäten können nur Sitzplätze für 60 Personen garantiert werden. Deswegen empfiehlt sich frühzeitiges Erscheinen.