Ein loderndes Feuer am Abend, behagliche Wärme im Haus: Viele Menschen wünschen sich heute einen eigenen Kaminofen. Und dieser bringt tatsächlich einige Vorteile mit sich, wenn man ihn mit anderen möglichen Heizungssystemen in Vergleich setzt. Allerdings gibt es auch ein paar Dinge, die beachtet werden sollten, bevor man sich für einen eigenen Kamin entscheidet. Welche das sind, verraten wir in diesem Artikel und gehen dabei auf die bekanntesten Vor- und Nachteile ein, die sich daraus ergeben.
Heizen mit Kamin: Vorteile
Kamine werden vor allem deswegen so bevorzugt, weil sie für eine gemütliche und behagliche Atmosphäre im Raum sorgen. Allerdings ist es kaum möglich, ein gesamtes Haus mit nur einem Kamin anzuheizen. Anders sieht es hingegen mit einzelnen Räumen, wie beispielsweise dem Wohnzimmer, aus. Weitere Vorteile, die sich aus dem Heizen mit Kaminen ergeben, sind beispielsweise:
- einfache Installation
- große Angebotsvielfalt (Hier gibt es zum Beispiel Kamineinsätze im Überblick.)
- günstiger Anschaffungspreis
- Speicherung von Wärme und Nutzen von Strahlungswärme mithilfe einer Ummantelung (Speck- oder Naturstein, Kacheln)
- Sparen von Energiekosten
- Umweltfreundlichkeit
- hohe Energieeffizienz
Nachteile von Kaminofen
Einen eigenen Kaminofen zu verwenden, kann darüber hinaus aber auch Nachteile haben. Individuell sind alle Kriterien gegeneinander abzuwägen, bevor man sich für oder gegen einen Kaminofen entscheidet. Diese Nachteile sind denkbar:
- Komforteinbuße: Ein Kamin funktioniert nicht einfach, indem man ihn einschaltet. Stattdessen muss er immer wieder neu befeuert werden. Ist der Ofen erstmal aus, verzieht sich die Wärme schnell. Anders sieht es zum Beispiel bei Pellet-Öfen aus. Diese haben einen integrierten Vorratsbehälter, weshalb nicht mehrmals am Tag nachgeladen werden muss. Besitzt der Kaminofen keine Ummantelung aus wärmespeichernden Materialien, heizt er ausschließlich dann, wenn ein Feuer darin lodert. Damit die Strahlungswärme ausgenutzt werden kann, muss man sich zusätzlich um eine Ummantelung aus Kacheln oder Natursteinen kümmern.
- mangelnde Sicherheit möglich: Auch wenn Ofenhersteller für die bestmögliche Sicherheit sorgen, kann es durch den falschen Betrieb oder eine unsachgemäße Handhabung des Kamins zu Gefahren im Haushalt kommen. Zu beachten ist, dass der Raum mit dem Kaminofen mindestens 12 bis 15 Quadratmeter groß ist, weil andernfalls der Raumluft zu viel Sauerstoff entzogen würde. Weiterhin muss nach der fachgerechten Installation eine Abnahme durch den Schornsteinfeger erfolgen. Erst danach darf der Kaminofen in Betrieb genommen werden. Schornsteinfeger können den richtigen Umgang mit Kaminöfen suggerieren. Dazu gehört zum Beispiel auch das korrekte Befeuern unter Beachtung aller Sicherheitsmaßnahmen.
- Wartungsarbeiten: Oft werden diese vernachlässigt. Allerdings ist eine regelmäßige Wartung sehr wichtig, um beispielsweise einen Kaminbrand zu verhindern. In der Verbindung zwischen Kaminofen und Schornstein können sich mit der Zeit Ablagerungen einnisten und schließlich entzünden. Zu bedenken ist, dass der Schornsteinfeger im Normalfall ausschließlich den Schornstein und nicht das Ofenrohr säubert! Um Letzteres muss man sich als Betreiber/in demnach selbst kümmern.
Richtig heizen mit dem passenden Brennstoff
Ebenso wichtig, wie die regelmäßige Wartung und Reinigung des eigenen Kamins, ist das Verwenden des passenden Brennstoffes. Gern wird dafür sogenanntes Scheitholz genutzt. Dieses sollte eine nur geringe Restfeuchte von maximal 20 Prozent aufweisen, um ein effektives Heizen zu ermöglichen. Weiterhin lassen sich Kamine gut mit Holz von Laubbäumen befeuern, da diese – anders als die meisten Nadelgewächse – eine sehr lange Brenndauer aufweisen.
Als Alternativen zum klassischen Holzkamin kommen die folgenden Vorrichtungen in Betracht:
- Pellet-Ofen
- Bioethanol
- Elektrokamin
- Gaskamin
- Gel-Kamin
Um eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können, sollte man sich im Vorfeld von Experten beraten lassen.
Das Fazit: Vor- und Nachteile für Kamin individuell abwägen
Ob ein Kaminofen für das eigene Zuhause geeignet ist, sollte man stets individuell entscheiden. Hierbei kommt es vor allem darauf an, ob die Vor- oder Nachteile überwiegen. Ist man sich darüber bewusst, dass ein Kaminofen nicht nur Gemütlichkeit und behagliche Wärme, sondern auch Arbeit mit sich bringt, ist das der richtige Ansatz. Um die Sicherheit im eigenen Haushalt zu gewährleisten, sollte man den Kamin regelmäßig reinigen und auf mögliche Schäden kontrollieren. Dann steht den gemütlichen Stunden im Wohnzimmer, mit Blick auf ein loderndes Feuer, nichts mehr im Wege.