Am 15.04.2014 ist Kinderrechtetag auf dem Petersberg in Erfurt! Anlässlich des „Internationalen Tages für gewaltfreie Erziehung“ (30.04.) erwarten der Deutsche Kinderschutzbund Thüringen und der Leiter des Amtes für Bildung, Dr. Werner Ungewiß, 220 Kinder der Riethschule.
An elf Stationen, die vom Brennessel e.V., dem Lernort Petersberg, dem Familien-Zentrum am Anger, dem Kindertreff Hoppla der Kindervereinigung Erfurt e.V., dem Kinder- und Jugendschutzdienst Haut-Nah, der Offene Arbeit Erfurt, dem Perspektiv e.V., der Stad- und Regionalbibliothek, der Thüringer Polizei und Wingrevolution entwickelt worden sind, erfahren die Schüler und Schülerinnen Wissen über ihre Rechte.
„Wir wollen erreichen, dass Kinder ihre Rechte besser kennen lernen“, sagt Carsten Nöthling vom Deutschen Kinderschutzbund Thüringen. Kinder, die ihre Rechte kennen, können gestärkt durchs Leben gehen. Kinder können sehr genau beschreiben, was für sie beispielsweise gerecht ist: Dass „jeder gleich behandelt wird und jeder die gleichen Möglichkeiten hat“ sagt ein zehnjähriger Junge im Rahmen einer Studie von World Vision aus 2013. Und 70 Prozent beschreiben den Umgang mit armen Menschen und 52 Prozent den Umgang mit Ausländern als ungerecht. „Sicher sind Kinder nicht in der Lage eine Gesellschaft zu verändern. Aber sie wachsen in diese hinein und können als Erwachsene andere Maßstäbe setzen als die heute gültigen“, so Nöthling weiter. „Zudem lernen sie, ihre Meinung zu sagen und können damit in ihrem Umfeld Veränderungen im Umgang untereinander bewirken. Kinder müssen mehr Möglichkeiten an Mitsprache und Beteiligung in der Gesellschaft und besonders ihren Lebensräumen erhalten. Dazu wollen wir sehr früh die Voraussetzungen schaffen und Kinder bereits in der Grundschule ihre Rechte altersgerecht näher bringen.“
Seit 2006 bieten die benannten Vereine den Kinderrechtetag an. Die 220 Schüler und Schülerinnen der Riethschule erfahren zum Aktionstag auf dem Petersberg Wissenswertes über das Recht auf freie Meinungsäußerung, Bildung, Gesundheit und auf gewaltfreie Erziehung. Natürlich geht es auch um ihre Gefühle und den Umgang damit, es gibt eine Kinderrechte-Rallye , die Geschichte vom großen und kleinen NEIN, Möglichkeiten der Selbstverteidigung, wo und wie Kinder Hilfe bspw. durch die Polizei bekommen können und Spiel und Bewegung.
Schon seit März arbeiteten die Schüler und Schülerinnen zu ihren Rechten in der Schule. „Unsere Schüler und Schülerinnen durch die Vermittlung ihrer Rechte zu stärken ist uns bereits seit Jahren ein elementares Anliegen, erklärt Ralf Stietz als Schulleiter. Und weiter: „Die Kinder erwarten den Tag mit Spannung, denn sie kennen sich mit ihren Rechten bereits gut aus.“ Im November 2013 hatten sie den Kinderrechtekoffer von den Mädchen und Jungen der Grundschule Am Wiesenhügel übernommen. Nun werden sie diesen mit ihren Ideen, Forderungen und Wissen weiter füllen.
Um 12.00 Uhr wird dieser Koffer an Dr. Ungewiß als Vertreter der Schirmherrin, Bürgermeisterin Thierbach überreicht. Sein Inhalt wird Politiker daran erinnern, bei Entscheidungen die Rechte der Jüngsten in der Gesellschaft mehr zu berücksichtigen. Zugleich steigen Luftballons mit Wünschen und Sorgen der Kinder in den Erfurter Himmel. Die anhängenden Kärtchen sollen die Finder erinnern, die Kinderrechte mehr zu achten.
Die beteiligten Vereine sind der Meinung, dass die Kinderrechte immer noch zu wenig bekannt sind. „Daher wird weiter gefordert: in der Bundesrepublik müssen die Kinderrechte im Grundgesetz festgeschrieben werden, sagt Carsten Nöthling. Dass Kinder nicht mehr geschlagen, ausgebeutet, misshandelt werden, müssen sie sich nicht durch Brav-sein verdienen, es ist ihr Recht!“ Für die Zukunft muss jeder Tag ein Tag der Kinderrechte sein. Der Internationale Tag für gewaltfreie Erziehung, da sind sich die Veranstalter einig, steht symbolisch für die Rechte der Kinder.
Die Veranstaltung wird unterstützt durch das Jugendamt der Stadt Erfurt, der Firma Helling Gasvertrieb praxair und die Milchwerke Erfurt.