Die heutigen Pflanzenschauhäuser gehören ganzjährig zu den Besuchermagneten des egapark, dennoch besteht mit Blick auf die Bundesgartenschau deutlichen Bedarf für eine Umgestaltung. Die Geschäftsführerin der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH, Kathrin Weiß, informierte zu den Beweggründen, dieses Angebot des egapark konsequent zu verändern: „Der bauliche Zustand der Gebäudehülle und der technischen Anlagen, die geringe Energieeffizienz sowie die fehlende Besucherführung sind nicht mehr zeitgemäß und zudem veränderungsbedürftig. Die egapark-Schauhäuser brauchen ein verbindendes Element und Konzept. Dies ist notwendig, um auch künftig den Anforderungen der Besucher zu entsprechen und mit dem Trend der Zeit gehen zu können. Den Wunsch nach Erlebnis und eigener Wissenserfahrung statt purer Vermittlung spüren wir in den letzten Jahren auch bei den egapark-Besuchern deutlich.“
Als Auftrag aus dem egapark Entwicklungskonzept 2012 wird nun das Angebot des egapark mit dem Vorhaben Klimazonenwelz an den veränderten Besuchererwartungen ausgerichtet. „Der Park soll mit dem Komplex am zentralen Platz wieder einen funktionellen Mittelpunkt erhalten, der sich in das egapark Konzept einfügt, aber auch neue Maßstäbe mit dem Blick auf die Anforderungen einer Bundesgartenschau setzt. Das Projekt symbolisiert dann baulich und inhaltlich die Verbindung von Tradition und Moderne im egapark“, so Kathrin Weiß.
Ein Komplex – viele Funktionen
Im Ergebnis der Analysen und Potentialermittlungen entstand das Projekt für ein Wüstenhaus als ganzjährige Attraktion. Die Konzeptidee, die gemeinsam mit dem PARAISO KONZEPT-TEAM erarbeitet wurde, schafft mit dem Tropen- und Wüstenhaus zwei gegensätzliche Naturwelten, die durch einen „Skywalk“ – eine moderne Form der früher vorhandenen Rendezvousbrücke – verbunden werden. Die neue Erlebniswelt mit zusätzlichen Angeboten in einem zentralen Neubau verknüpft energieeffizient und funktional sinnvoll die einzelnen Bereiche. Die Attraktion „Wüstenhaus“ ist deutschlandweit einmalig und ist nicht auf ein botanisches Konzept reduziert. Im neuen egapark-Komplex soll der Besucher die Vielfalt der Wüsten auf der Erde mit einem gänzlich neuen Anspruch erleben und erfahren können. Dies bietet auch genügend Raum für Bildungsangebote und Veranstaltungen sowie die Integration eines Besucher- und Informationszentrums. Beide Häuser erlauben ein Raumerlebnis auf zwei Etagen. Im neuen Tropenhaus werden auch weiterhin die Schmetterlinge fliegen.
Mit dem neuen Wintergarten entsteht gleichzeitig ein Platz zur Überwinterung mediterraner Kübelpflanzen und wertvoller Palmen aus dem Bestand des Gartenparks, die bisher außerhalb des Parkgeländes untergebracht waren. Im Sommer bietet das Gebäude Raum für Veranstaltungen.
Für die notwendige Investition in Höhe von ca. 13 Mio. EUR (netto) sollen Fördermittel aus dem Programm der Gemeinschaftsaufgabe ‘Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur’ aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionalen Entwicklung (EFRE) beantragt werden.
„egapark Werkstatt“ als Ideenpool für Parkentwicklung
Nach der Bestätigung des egapark Entwicklungskonzeptes durch die Gremien im März 2012 wurde mit der Ausgestaltung und Umsetzung der Inhalte begonnen. Erste Maßnahmen sind bereits fest in der mittelfristigen Wirtschaftsplanung der Erfurter Garten- und Ausstellungs GmbH und als Meilensteine auf dem Weg zur BUGA verankert.
Vertreter der ega GmbH, der Landeshauptstadt Erfurt (Garten- und Friedhofsamt, Amt für Stadtentwicklung), des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten, der Deutschen Bundegartenschaugesellschaft aus Bonn, des Deutschen Gartenbaumuseums, der SWE Stadtwerke Erfurt GmbH und aus einheimischen Gartenbaubetrieben entwickelten im November 2012 den Fahrplan, welche Meilensteine für den egapark auf dem Weg zur BUGA gesetzt werden, in welche Teilbereiche die Entwicklung des Parks sinnvoll gegliedert wird und welche Anforderungen für die inhaltliche Umgestaltung bestehen. Zur Diskussion standen dabei insbesondere auch mögliche Lösungsansätze in Form von Vergabe- oder Wettbewerbsverfahren für die entsprechenden Teilabschnitte, die sich in 11 Flächen gliedern und jetzt in den verbleibenden acht Jahren bis zur Buga abgearbeitet werden. Die Architektenkammer wird im Rahmen der aktuellen Projekte in die Vorbereitungen einbezogen.
2013 steht neben dem Startschuss für die Danakil-Klimazonenwelt noch die Ausgestaltung der Spiel- und Erlebniswelt im egapark mit der Erweiterung und Ergänzung von Indoorangeboten auf dem Plan.
Beide Projekte werden nach der Ideenphase im Rahmen eines geplanten Bürgerdialogs vorgestellt.