Es ist acht Uhr morgens in Erfurt. Für Annemarie Miksch und Maximilian Umbreit beginnt der Arbeitstag. Sie sind beide Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Während Annemarie ihren Computer hochfährt und sich dann dem Antrag zum Bau einer Photovoltaikanlage widmet, beginnt Maximilian mit der Reparatur eines Busses. Denn auch wenn sich beide Azubis für eine Ausbildung bei den Stadtwerken entschieden haben, könnte ihr Alltag nicht unterschiedlicher sein. Sie prüft Verträge, er wechselt Öl. Sie bearbeitet Hausanschlüsse, er repariert Busse.
Annemarie arbeitet im Hauptsitz der SWE in der Magdeburger Allee. Maximilian findet man bei der EVAG am Urbicher Kreuz. Trotzdem kennen die beiden Auszubildenden sich. „Vor Beginn der Ausbildung fahren alle neuen Azubis nach Friedrichroda. Dort bleiben wir eine Woche und lernen uns kennen. Einige von ihnen sind sehr gute Freunde von mir geworden“, so die 20-jährige Annemarie. Sie macht eine Ausbildung zur Industriekauffrau. „Ich habe mich für Wirtschaft und Marketing interessiert. Als Industriekauffrau bin ich breit aufgestellt und kann in verschiedenen Bereichen arbeiten“. Zu den Stadtwerken kam sie über ihren Opa. „Der hat früher bei der EVAG im Einkauf gearbeitet. In den Ferien bin ich immer mal mit ihm auf Arbeit gegangen und mir hat der Büroalltag sehr gut gefallen. Also habe ich mich einfach bei den Stadtwerken beworben“.
Auch der Berufswunsch des 18-jährigen Maximilian wurde durch seine Familie geprägt. Das Herumwerkeln liegt ihm in den Genen. „Mein Vater ist Handwerker und mein Onkel hat sogar eine eigene Werkstatt. Auch der Rest meiner Familie hat etwas mit Autos zu tun. Mit der Ausbildung als KFZ-Mechatroniker für Busse erfülle ich mir meinen Kindheitstraum“, sagt er. Auf den Job stieß Maximilian durch die Ausbildungsmesse der SWE. Dort werden jedes Jahr im Herbst verschiedenste Ausbildungsberufe der Stadtwerke und anderer Thüringer Unternehmen vorgestellt.
Für alle, die noch in diesem Jahr ihre Ausbildung beginnen wollen, ist der Girls & Boys Day am 27. April die richtige Anlaufstelle. Bei diesem bundesweiten Aktionstag zur Berufsorientierung von Jungen und Mädchen kann sich über verschiedene Berufe der SWE informiert werden. Aus diesem Anlass öffnen EVAG, ThüWa, Energie, Netze, Bäder und die Stadtwirtschaft ihre Tore. Jeder, der Interesse hat, kann an diesem Tag in die Berufe reinschnuppern und den Angestellten der SWE über die Schulter schauen. „Es lohnt sich, vor der Bewerbung mal in den Betrieb reingeschaut zu haben. Ich habe das auch gemacht“, sagt Maximilian. Über seine Ausbildung erzählt er: „Die Kollegen begegnen mir auf Augenhöhe. Ich habe das Gefühl, wertgeschätzt zu werden und lerne ständig etwas Neues. Inzwischen kann ich aber auch schon relativ viel selbstständig arbeiten“. Auf die Frage, was ihm in der Ausbildung nicht so viel Spaß macht, antwortet er grinsend: „Nichts“!
Auch Annemarie fühlt sich in ihrem Team gut aufgehoben. Sie bearbeitet bei der SWE Netz GmbH Anträge für Neuanschlüsse, Anschlussänderungen und Photovoltaikanlagen. Schon jetzt wird sie in die Stelle eingearbeitet, die sie nach der Ausbildung übernehmen soll. „Mir wird immer mehr Verantwortung übertragen. Außerdem gibt es hier richtig viel zu tun. Das ist mir wichtig. Langeweile zu haben finde ich blöd, aber hier werde ich richtig gefordert“.
Und Langeweile kommt auch außerhalb der regulären Arbeit nicht auf. „Hier wird viel mit den Azubis gemacht. Dabei bringen wir unsere eigenen Ideen zu Projekten oder Aktivitäten mit ein. So entsteht ein wirklich familiäres Umfeld, das finde ich toll“, sagt Annemarie. Sie und Maximilian sind Teil von „AzubiFit“. Maximilian erklärt: „Einmal im Monat bringen wir einen Newsletter für Azubis und Mitarbeiter raus. Darin geht es um Tipps und Tricks rund um die Gesundheit am Arbeitsplatz, Bewegung im Alltag und gesunde Rezepte. Von der Catering-Firma, die die Kantinen der Stadtwerke betreibt, werden unsere Rezepte sogar regelmäßig nachgekocht“.
Fit starten Annemarie und Maximilian übrigens auch in ihren Feierabend. Wenn um 16 Uhr der letzte Antrag bearbeitet und der letzte Bus repariert ist, zieht es sie ins Fitnessstudio und ihn auf den Fußballplatz.
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