. Zahl der Arbeitslosen steigt saisonal bedingt leicht an
. Über 2.000 arbeitslose Menschen weniger als vor einem Jahr
. Arbeitslosenquote trotz Anstieg unter 9 Prozent
. 1.517 neue Stellen innerhalb eines Monats
Arbeitsmarkt in Mittelthüringen
Im Dezember stieg die Zahl der Arbeitslosen in Mittelthüringen – in den Regionen Erfurt, Weimar, Weimarer Land, nördlicher Ilm-Kreis und Landkreis Sömmerda – saisonal bedingt auf 22.400. Das sind 645 arbeitslose Menschen weniger als im November und 2.064 weniger als vor einem Jahr (-8 Prozent). In Mittelthüringen stieg die Quote von 8,7 auf 8,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 9,7 Prozent.
“Der Winter zeigt sich auf dem Arbeitsmarkt in Mittelthüringen. Über 2.300 Menschen haben im Dezember ihre Arbeit verloren. Die meisten waren vorher in der Zeitarbeit und im Baugewerbe beschäftigt. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin stabil. Schließlich waren vor einem Jahr noch über 2.000 Menschen mehr ohne Arbeit”, sagt Klaus Meyer, Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt.
Bei den Jüngeren sank die Arbeitslosigkeit. 1.581 Menschen zwischen 15 und 24 Jahren waren im Dezember arbeitslos. Das sind 31 weniger als im November und 221 weniger als vor einem Jahr. Anders ist die Situation für Ältere. Bei ihnen stieg die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats auf 8.172, sank jedoch verglichen mit 2010. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen stieg an. Bei den Menschen mit Schwerbehinderungen stieg die Arbeitslosigkeit vom November zum Dezember leicht an – auf 1.412. Verglichen mit 2010 sind 82 Menschen mit Behinderung weniger ohne Arbeit.
In Mittelthüringen mussten sich 2.304 Menschen nach einer Beschäftigung arbeitslos melden. Seit Jahresbeginn waren es 23.763, davon beantragten 38 Prozent Leistungen der Grundsicherung (Hartz-IV). Gleichzeitig nahmen 22.363 Menschen 2011 eine neue Arbeit auf. Hiervon bezogen 45 Prozent unmittelbar vorher Leistungen der Grundsicherung.
1.517 Stellen meldeten Unternehmen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter, die meisten aus der Zeitarbeit, aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel und dem Gesundheits- und Sozialwesen. “Seit Jahresbeginn haben uns Unternehmen über 21.000 Stellen gemeldet. Das sind zehn Prozent mehr als 2010 und zeigt die hohe wirtschaftliche Dynamik und den Fachkräftebedarf”, sagt Meyer. Die meisten offenen Stellen wurden im Juni gemeldet, die wenigsten im Januar. Gefragt waren 2011 Fachkräfte im Metall- und Elektrobereich, in der Maschinen- und Fahrzeugtechnik, in der Lebensmittelproduktion, in der Gebäudetechnik, im Logistikbereich, in Verkaufsberufen sowie Berufskraftfahrer.
Regionale Arbeitsmarktentwicklung
Winter führt zu leicht steigender Arbeitslosigkeit in der Landeshauptstadt
In der Landeshauptstadt Erfurt stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember saisonal bedingt um 112 auf 9.512. Das sind 1.203 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 9,0 auf 9,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 10,2 Prozent. “Trotz eines leichten witterungsbedingten Anstiegs ist der Arbeitsmarkt in der Landeshauptstadt stabil. Verglichen mit Dezember 2010 sind über 1.200 Menschen weniger arbeitslos. Auch die Nachfrage nach Arbeitskräften ist anhaltend hoch”, sagt Klaus Meyer, Mitglied der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Erfurt. Im Dezember sank erneut vor allem die Jugendarbeitslosigkeit. 623 Jüngere waren arbeitslos gemeldet. Das sind 47 weniger als im November und 183 weniger als vor einem Jahr. Auch die Zahl der schwerbehinderten Arbeitslosen ist im Jahresvergleich leicht rückläufig. Im Dezember waren 601 Menschen mit Schwerbehinderung ohne Arbeit. Das sind 72 weniger als vor einem Jahr. Auch bei den Älteren zeigt der Jahresvergleich einen Rückgang: 3.239 Menschen mit 50 Jahren oder älter sind in der Stadt arbeitslos. Das sind 289 weniger als vor einem Jahr. “Vor allem Berufserfahrene und Menschen mit einer körperlichen Beeinträchtigung bieten der Wirtschaft noch viel Fachkräftepotential”, sagt Meyer.
Im Dezember verloren 926 Menschen ihren Job und mussten sich arbeitslos melden. 45 Prozent beantragten Leistungen der Grundsicherung. Im gleichen Zeitraum begannen 613 Menschen eine neue Beschäftigung. Hiervon bezogen 57 Prozent unmittelbar vorher Leistungen der Grundsicherung. Weitere 565 begannen eine Aus- bzw. Weiterbildung.
807 Stellen meldeten Unternehmen dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Erfurt und dem Jobcenter. Die Stellenmeldungen kamen vor allem aus der Zeitarbeit, aus dem Handel, dem Gesundheitswesen, Gastgewerbe und dem Verarbeitenden Gewerbe. Seit Jahresbeginn wurden knapp 11.000 freie Stellen gemeldet. Das sind 15 Prozent mehr als 2010. Die meisten offenen Stellen wurden im August gemeldet, die wenigsten im Januar. Gefragt waren 2011 Fachkräfte im Metall- und Elektrobereich, im Maschinen- und Fahrzeugbau, Lager- und Logistikmitarbeiter, in der Gebäudetechnik sowie Berufskraftfahrer.
Nördlicher Ilm-Kreis: Saisonaler Anstieg lässt Quote auf 8,8 Prozent steigen
Im nördlichen Ilm-Kreis stieg die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt um 62 auf 2.591. Das sind 395 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 8,6 auf 8,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 10,1 Prozent. “Der Winter hat zu einem leichten Anstieg bei der Arbeitslosigkeit geführt. Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust, denn verglichen mit Dezember 2010 zählen wir fast 400 Arbeitslose weniger. Wir raten den Unternehmen des Bauhauptgewerbes das Saison-Kurzarbeitergeld zu nutzen, um ihre Fachkräfte auch über den Winter zu halten”, sagt Martina Lang, Leiterin der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Arnstadt.
Die Zahl der jüngeren Arbeitslosen stieg innerhalb eines Monats leicht auf 183 an. Das sind 23 Jüngere weniger als vor einem Jahr. Auch bei den Älteren stieg die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats leicht, sank jedoch im Vergleich zu 2010. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Behinderungen stieg leicht auf 185.
231 Menschen verloren im Dezember ihre Arbeit. Gleichzeitig nahmen 128 Menschen eine neue Beschäftigung auf. Weitere 100 begannen eine Aus- oder Weiterbildung. Übers ganze Jahr betrachtet verloren 2.683 Menschen ihre Arbeit, 36 Prozent davon beantragte Leistungen der Grundsicherung. 2.665 Menschen begannen eine neue Beschäftigung. Hier lag der Anteil derer, die Leistungen der Grundsicherung bezogen, bei 43 Prozent.
199 Stellen meldeten Unternehmen in und um Arnstadt dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters. Seit Jahresbeginn suchten Unternehmen 2.784 Mal mit Unterstützung des Arbeitgeberservice Personal – 10 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2010. Die meisten offenen Stellen wurden im September gemeldet, die wenigsten im Januar. Es sind im nördlichen Ilm-Kreis vor allem die Zeitarbeit, das Verarbeitende Gewerbe und der Handel, die hohen Personalbedarf melden. Gefragt waren 2011 vor allem Fachkräfte in der Metall- und Elektrotechnik, im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Lebensmittelherstellung, in der Logistik und in Verkaufs- und Büroberufen.
Landkreis Sömmerda: Winter lässt Arbeitslosenquote auf 9,8 Prozent steigen
Im Landkreis Sömmerda stieg die Zahl der Arbeitslosen saisonal bedingt um 210 auf 3.949. “Der Winter ließ die Zahl der Arbeitslosen leicht ansteigen, doch verglichen mit Dezember 2010 sind immer noch über 300 Menschen weniger ohne Arbeit. Die Stellenmeldungen, die rückläufigen Arbeitsuchendmeldungen und 12 Prozent weniger Beschäftigungsverluste sprechen für einen robusten Arbeitsmarkt”, erläutert Ralf Neuland, Leiter der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Sömmerda. Die Arbeitslosenquote stieg von 9,3 auf 9,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 10,4 Prozent.
“Wenn sich der Winter verschärft, raten wir Unternehmen des Bauhauptgewerbes, Dachdeckerhandwerks, Gerüstbaus und Garten- und Landschaftsbaus auf das Saison-Kurzarbeitergeld zurückzugreifen, um ihre Fachkräfte zu halten und bei besserem Wetter sofort wieder arbeitsfähig zu sein”, sagt Neuland. Bei den Jüngeren und Menschen mit Behinderungen sank die Arbeitslosigkeit. Anders bei den Älteren: die Zahl der arbeitslosen 50- bis 65-Jährigen stieg vom November auf Dezember, sank jedoch verglichen mit Dezember 2010.
501 Menschen verloren im Dezember ihre Arbeit. Seit Jahresbeginn verloren 12 Prozent weniger Menschen ihre Arbeit als 2010. 29 Prozent davon beantragten Leistungen der Grundsicherung. Seit Jahresbeginn nahmen 4.127 Menschen nahmen eine neue Beschäftigung auf. Davon bezogen 35 Prozent unmittelbar vorher Leistungen der Grundsicherung. Weitere 2.060 begannen eine Aus- oder Weiterbildung.
Unternehmen meldeten im Dezember 200 Stellen. Die meisten im Verarbeitenden Gewerbe, in der Zeitarbeit und im Handel. Seit Jahresbeginn wurden 2.815 Stellen gemeldet. Das sind acht Prozent mehr Stellen als 2010. Gefragt waren 2011 Fachkräfte im Fahrzeug- und Maschinenbau, in der Metall- und Elektrobranche, in der Lebensmittelproduktion, im Logistik- und Gesundheitsbereich sowie im Bauwesen. Die meisten freien Stellen wurden im Juni gemeldet, die wenigsten im September.
Weimar und Kreis Weimarer Land: Winter führt zu saisonal erhöhter Arbeitslosigkeit
In der Stadt Weimar stieg die Zahl der Arbeitslosen leicht um 92 auf 2.907. Das sind 224 weniger als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 9,2 auf 9,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 10,1 Prozent. “Der Winter hat eine leicht steigende Arbeitslosigkeit mit sich gebracht, dennoch sind in der Stadt deutlich weniger Menschen ohne Arbeit als vor einem Jahr”, sagt Wolfgang Lepper, Leiter der Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit in Weimar. Bei den Langzeitarbeitslosen sank die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Monats und innerhalb eines Jahres. Im Dezember waren in Weimar 1.026 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos. Bei den Älteren und Menschen mit Behinderungen stieg die Arbeitslosigkeit zwar von November zum Dezember an, sank jedoch, verglichen mit 2010.
Unternehmen meldeten dem Arbeitgeberservice im Dezember 171 Stellen. Vor allem über Zeitarbeitsfirmen, im Gesundheits- und Sozialwesen und im Handel wird derzeit in der Stadt Personal gesucht. Seit Jahresbeginn meldeten Unternehmen 2.329 freie Arbeitsstellen. Das sind 15 Prozent mehr als 2010. “Über das ganze Jahr betrachtet sind Fachkräfte im Metall- und Elektrobereich, im Bau- und Gesundheitswesen, Gebäudetechniker und Hotel- und Restaurantfachleute immer gefragt”, sagt Lepper.
Im Kreis Weimarer Land stieg die Zahl der Arbeitslosen im Dezember an – auf 3.441. Das sind 169 mehr als im November und 75 mehr als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote von 7,1 auf 7,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,2 Prozent. “Die Wirtschaftsstruktur im Landkreis bedingt eine höhere Konjunktur- und auch Saisonabhängigkeit. So arbeitet jeder Dritte im Verarbeitenden Gewerbe oder in der Bauwirtschaft. Das führt zu erhöhter Winterarbeitslosigkeit. Um die Fachkräfte zu halten und bei besserem Wetter sofort wieder starten zu können, raten wir den Unternehmen des Bauhauptgewerbes, Dachdeckerhandwerks und Gerüstbaus das Saison-Kurzarbeitergeld zu nutzen”, sagt Lepper.
Im Landkreis meldeten Unternehmen 140 freie Stellen. Vor allem Zeitarbeitsunternehmen, das Verarbeitende Gewerbe und der Handel suchen Personal. Seit Jahresbeginn wurden 2.121 freie Stellen gemeldet. Das sind 13 Prozent weniger als 2010. Gefragt sind Fachkräfte in der Lebensmittelherstellung, in der Metall- und Kunststoffverarbeitung, im Lager- und Logistikbereich, Berufskraftfahrer und Fachkräfte im Gesundheitswesen.
Im Bereich der Geschäftsstelle Apolda stieg die Arbeitslosigkeit um 80 auf 1.890. Das sind 56 mehr als vor einem Jahr. Damit stieg die Arbeitslosenquote innerhalb eines Monats von 8,9 auf 9,3 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 8,9 Prozent. Im Altkreis meldeten Unternehmen 52 Stellen.