Am 28. Februar um 16 Uhr führen Schülerinnen und Schüler der KISUM Musikschule, der kleine „Ameisenchor“ des Goethegymnasiums Weimar sowie Tänzerinnen aus Pößneck, in Kooperation mit Studierenden der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, das Musical „Annes Tagebuch“ im Erinnerungsort Topf & Söhne auf.
Das Musical thematisiert das Leben des jüdischen Mädchens Anne Frank, dass im KZ Bergen- Belsen umgebracht wurde. In ihren weltbekannten Tagebüchern beschreibt sie den Alltag in ihrem Versteck vor den Nazis. Das Musikstück wurde von Kindern und Jugendlichen aus Weimar und Pößnek erarbeitet und wird neben dem Erinnerungsort Topf & Söhne an zwei Veranstaltungsorten in Weimar aufgeführt.
Kitty Schmidt (Leiterin der KISUM Musikschule) dazu: „Anlass der Aufführung des Musikstücks ist der 70. Todestag Anne Franks, der sich im März 2015 jährt. Das Projekt hat neben der Aufführungen des Musikstücks und, die damit einhergehenden Erweiterungen der musikalischen Fähigkeiten der Jugendlichen, vielmehr die Auseinandersetzung der Beteiligten im Dialog miteinander und die Arbeit an aktuellen Themen wie: Ausgrenzung, Einschränkung, Leben im Versteck, Vertreibung und Diskriminierung zum Ziel“.
Die Vorbereitungen zu dem Musikstück begannen im Oktober 2014 auf Schloss Oppurg, dort wurde das Stück inhaltlich von den Jugendlichen erarbeitet. Eine teilnehmende Schülerin schreibt dazu: „Wir recherchierten in verschiedenen Büchern von Zeitzeugen und setzten uns dann mit dem gelernten auseinander […] zwischen den Arbeitsphasen wurde viel musiziert. Es hat sich gezeigt, dass es ohne Musik einfach nicht geht!“.
Die KISUM-MUSIKSCHULE ist eine 1998 privat gegründete Musikschule in Weimar mit einem eigenen Konzept zur musikalischen Bildung für Kinder und Familien. Dazu gehören das Erlernen eines Instrumentes und der Umgang mit der eigenen Stimme sowie ein Musikkindergartenkonzept. Gemeinsame Aktivitäten wie Ensemblespiel, Chor-und Orchesterarbeit, Konzertbesuche, Ausflüge, themenbezogene Abende und Projekte in familiärer Atmosphäre komplettieren das musikalische Angebot.
Die Aufführung findet am kommenden Samstag im Erinnerungsort Topf & Söhne statt.
Der Erinnerungsort ist ein Geschichtsmuseum der Stadt Erfurt und berichtet am authentischen Ort von der scheinbar normalen Geschäftsbeziehung einer Firma zur SS, die zur Mittäterschaft an Tod und Massenvernichtung wurde. Im Dezember 2014 erhielt der Erinnerungsort den Museumspreis für seine museumspädagogisches Vermittlungsarbeit.
Die Aufführung ist geeignet für Kinder ab 10 Jahren. Im Anschluss besteht die Möglichkeit mit den Darstellerinnen und Darstellern ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist kostenfrei.
„Annas Tagebuch“, Proben zur Aufführung des Musikstücks „Annas Tagebuch“ Foto: KISUM – Musiktreff