Wenn die egapark-Palmen ihr Winterquartier verlassen, ist das nicht nur ein beeindruckendes Schauspiel, sondern auch ein wahrer Kraftakt. Mit einem speziellen Hubwagen werden die bis zu 4 Tonnen schweren Pflanzen ins Freie gebracht und an den schönsten Plätzen des egaparks aufgestellt. Feingefühl ist hier gefragt, denn die gewaltigen Riesen sind bis zu acht Meter hoch. Das Tor des Überwinterungshauses misst jedoch nur drei Meter. Also werden sie liegend transportiert. Die Wege sind bis zu einen Kilometer lang, denn das Überwinterungshaus befindet sich noch hinter dem mdr-Gebäude und die Palmen stehen nicht nur am Haupteingang, sondern auch an den Pflanzenschauhäusern oder an der Straßenbahnhaltestelle.
In den nächsten Tagen ist Schwerstarbeit für die Gärtner des egaparks angesagt. Zwei Kollegen bringen die knapp 100 großen Kübelpflanzen ins Freie. Ungefähr ein Viertel davon sind Palmen. „Manche sind fast 200 Jahre alt, sie kamen in den 70er-Jahren aus dem Schlosspark Sanssouci nach Erfurt. Dort waren sie den Kollegen über den Kopf gewachsen und brauchten ein neues Quartier“, verrät Matthias Olinski, Abteilungsleiter Parkentwicklung und -pflege im egapark.
Die ersten Phoenix canariensis, sie stammen von den Canaren (Kanarische Dattelpalme), stehen schon zur Begrüßung an der Straßenbahnhaltestelle. In den nächsten Tagen werden sie auch ihren angestammten Platz am Haupteingang beziehen. An der Wasserachse des egaparks finden sich Exemplare von Butia capitata, eine Art, die ursprünglich in Südamerika beheimatet ist. Gegenüber an den Pflanzenschauhäusern stehen Hanf- und Zwergpalmen einträchtig beieinander. „Wenn die Palmen stehen, dann wird definitiv Frühling. Auch wenn es in den nächsten Tagen noch mal fröstelt, macht ihnen das nichts aus. Entscheidend sind die Tagestemperaturen“, erklärt Matthias Olinski.