Die Platzfläche, die als Lazarettgarten bereits einen parkartigen Charakter hatte, wurde aufgewertet. Vorhandene Wege haben einen neuen Belag erhalten, weitere sind hinzugekommen. Das Areal wurde in Richtung Nordpark erweitert. Hier war bereits 2019 das ehemalige Ärztehaus abgerissen worden. Der alte Baumbestand wurde weitestgehend erhalten, 21 neue Bäume wurden gepflanzt, darüber hinaus rund 350 Sträucher. 42 Meter Hecke und rund 1.200 m² Staudenfläche wurden angelegt. Sitzbänke, Liegepodeste und Natursteinkanten laden dazu ein, sich auf der Fläche aufzuhalten. Dort, wo bisher Kopfsteinpflaster war, ist ein barrierefreier Übergang zum Nordpark entstanden. Damit ist der Nordpark von der Straßenbahnhaltestelle Baumerstraße über das Garnisonslazarett und den neuen barrierefreien Weg am Hang auch für Menschen im Rollstuhl oder Familien mit Kinderwagen problemlos zu erreichen.
Einzelne Gebäude wurden vom Amt für Gebäudemanagement saniert. In einem der Pavillons richtet ein Erfurter Gastronom ein Restaurant mit Außenterrasse ein. Auf dem gesamten Gelände wurde eine neue Beleuchtungsanlage installiert.
Nach der Bauabnahme wurde in den vergangenen Wochen eine an die Künstlerwerkstätten angrenzende Kreativfläche hergerichtet. Holzwände in Betonoptik können von den Künstlerinnen und Künstlern für Graffiti-Projekte genutzt werden. Die Schotterfläche wurde mit sogenannten Trittstauden bepflanzt, Staudenbänder und -karrees mit Astern, Gräsern, Salbei und Taglinien begrenzen das Areal. Zusätzlich wird hier eine Klimabaumausstellung gezeigt: Zehn Klima- bzw. Zukunftsbäume ziehen vom Leipziger Platz in die Nordhäuser Straße gezogen, 14 kommen hinzu, darunter Zimt-Ahorn, Japanischer Schnurbaum und verschiedene Eschen-Sorten wie die Samthaarige Stinkesche. Informationstafeln werden Auskunft über Herkunft und Wuchseigenschaften der verschiedenen Baumsorten geben. Sie sollen sich nicht nur im Stadtklima beweisen, sondern auch Inspirationen für den privaten Garten liefern.
Die Baukosten für den Abschnitt liegen insgesamt, inklusive der Gebäudesanierung, bei rund 6,3 Millionen Euro, davon wurden zum aktuellen Zeitpunkt Städtebaufördermittel von Bund und Land in Höhe von 2,7 Millionen Euro bewilligt.
Bereits zu Beginn der Bauarbeiten war es zu erheblichen Verzögerungen gekommen, da das unterirdische Leitungsnetz in einem schlechten Zustand war und die Entschließung entlang der sanierten Gebäude komplett erneuert werden musste.
Das ehemalige Garnisonslazarett ist der vorletzte Bauabschnitt der Geraaue. Voraussichtlich im Oktober werden die Arbeiten im Kilianipark abgeschlossen.
Hintergrund
Zwischen 1894 und 1896 wurde der Gebäudekomplex errichtet – mit einem Hauptgebäude, verschiedenen Pavillons und einem Reitstall. Nach der Nutzung als Garnisonslazarett hatte ab 1924 das Finanzamt hier seinen Sitz, 1934/35 zog ein Reichsarbeitsdienstlager der NSDAP ein. 1945 wurde das Gelände in die benachbarten Städtischen Krankenanstalten einbezogen, bevor 1960 Nervenklinik und Poliklinik untergebracht wurden. Heute sind zwei Gebäude an die Universität vermietet, im hinteren Bereich haben sich die Künstlerwerkstätten angesiedelt.
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