Ausgehend von der Sammlung Fritz P. Mayer ist das zentrale Thema des Podiumsgesprächs die Kunst der Leipziger Schule, ihre Stellung in der aktuellen Kunst und ihre kontroverse Rezeption seit der Wiedervereinigung. Wie kein anderer hat sich Eduard Beaucamp mit der Entwicklung der Leipziger Schule durch ihre inzwischen vier Malergenerationen kunstkritisch auseinandergesetzt.
Der 1937 in Aachen geborene Eduard Beaucamp war nach einem Studium der deutschen Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Philosophie von 1966 bis 2002 Feuilleton-Redakteur und Kunstkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seine besondere Aufmerksamkeit und Wertschätzung gilt seit den 1970er Jahren der Kunst von Werner Tübke, Wolfgang Mattheuer und Bernhard Heisig und den jüngeren Generationen der Leipziger Maler. Er veröffentlichte zahlreiche Texte und Bücher, unter anderem „Das Dilemma der Avantgarde“ (1976), „Der verstrickte Künstler. Wider die Legende von der unbefleckten Avantgarde“ (1998) und „Im Spiegel der Geschichte. Die Leipziger Schule der Malerei“ (2017).
Bis zum 21. April zeigt das Angermuseum eine Auswahl von 93 Werken aus der Kunstsammlung Fritz P. Mayers, die er in den vergangenen 30 Jahren vorwiegend aus ostdeutscher Malerei, Grafik und Skulptur aufgebaut hat. Gegenwärtig umfasst die Sammlung Mayers über 220 Werke und zählt zu den bedeutendsten Kollektionen figurativer Kunst in Deutschland. So unterschiedlich sich die Stilistik zwischen expressiv, neusachlich und historisierend bewegt, verbindet die Künstler die Suche nach einer eigenen figürlichen und metaphorischen Bildsprache und der kritische Blick auf die Gesellschaft. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit der Kunsthalle Aschaffenburg und der Galerie Schwind und wird gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie der Sparkasse Mittelthüringen.