Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert für drei weitere Jahre das Projekt „Der Protestantismus und die Debatten um den deutschen Sozialstaat“ von Christiane Kuller, Professorin für Neuere und Zeitgeschichte und Geschichtsdidaktik an der Universität Erfurt. Es handelt sich dabei um ein Teilprojekt der seit 2013 bestehenden DFG-Forschergruppe „Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989“, an dem Theologen, Historiker, Politikwissenschaftler und Juristen beteiligt sind.
„Ich freue mich sehr, dass auf diese Weise die Erfurter Zeitgeschichte an diesem Projekt weiter beteiligt sein wird“, erklärt Prof. Dr. Kuller. Von den insgesamt für die Forschergruppe bewilligten rund 2,5 Millionen Euro gehen rund 378.000 Euro an die Uni Erfurt, mit denen nun zwei Promotionsstellen und Sachmittel finanziert werden können.
„Wir untersuchen in unserem Projekt die Rolle und Bedeutung des Protestantismus in den Debatten über den deutschen Sozialstaat. Die Projekte loten dabei das Gewicht des sozialen Protestantismus in diesen Debatten aus, sie untersuchen die Kommunikationskanäle, über die protestantische Stimmen darauf Einfluss nahmen, und sie fragen gleichzeitig nach Rückwirkungen der Debatten auf protestantische Positionen“, erklärt Christiane Kuller. Während in der ersten Förderphase der Zeitraum 50er-, 60er-Jahre in der Bundesrepublik unter die Lupe genommen wurde, soll in der zweiten Förderphase bis 2019 nun schwerpunktmäßig die zweite Hälfte der alten Bundesrepublik erforscht werden – die 70er- und 80er-Jahre. Die beiden Promotionen, die ab Oktober dieses Jahres in Erfurt starten, beschäftigen sich dabei mit Themen, die bis heute aktuell sind – einmal geht es um Fragen der alternden Gesellschaft und demografische Herausforderungen und einmal um den Wandel der Arbeitsgesellschaft.