Ralf Rangnick wird als einer der klügsten Köpfe der vergangenen Fußballjahre in Deutschland gehandelt. Der in Backnang geborene 61-Jährige hat nach seiner Karriere als Fußballer verschiedene Trainer- und Funktionärsstationen durchlaufen und verfügt über große Erfahrung in verschiedensten Bereich des Fußballs.
Neben seiner Arbeit bei der TSG Hoffenheim, die er als Trainer 2007 von der Regionalliga bis zur Herbstmeisterschaft in der Saison 2008/09 führte, ist er besonders für seine Arbeit bei RB Leipzig bekannt geworden. Nachdem Red Bull als Investor bei den Leipzigern, die damals das Startrecht vom SSV Markranstädt übernahmen, einstieg, wurde Rangnick 2012 als Sportdirektor verpflichtet, um die Geschicke des Vereins zu überblicken und Rasenballsport Leipzig möglichst schnell in die Erstklassigkeit zu führen. Zudem war Rangnick in der Saison 2015/2016 und der Saison 2018/2019 Trainer bei den Leipzigern. Mit ihm auf der Trainerbank konnten die Roten Bullen 2019 bis in das DFB-Pokal Finale vordringen. Den Trainerposten hat seit dieser Saison Julian Nagelsmann inne, der als einer der besten deutschen Jungtrainer gilt.
Rangnick dagegen kehrt dem täglichen Fußballgeschehen etwas den Rücken. Er ist nicht wieder auf seinen alten Posten zurückgerutscht, sondern hat eine andere Position im breit aufgestellten Fußballengagement des österreichischen Brauseherstellers angenommen. Rangnick, der eigentlich noch bis 2021 in Leipzig unter Vertrag stand, ist nun Fußballchef der Red Bull Standorte New York in den USA und Bragantino in Brasilien. An diesen Standorten gibt es neben Red Bull Mannschaften, die in der ersten Liga des jeweiligen Landes spielen auch hauseigene Nachwuchszentren.
Der neue Job des Fußballkenners ist besonders darauf ausgerichtet, die Fußballzentren in den USA und Brasilien konkurrenzfähig zu machen und mit seinem Know-how zu stärken. In den Ländern sieht Red Bull wohl auch die größten Chancen Fußballtalente zu finden und mit diesen die Red Bull Teams, die es überall auf der Welt gibt, zu verstärken.
Der Red Bull Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zeigte sich während der offiziellen Bekanntgabe des Positionswechsel enttäuscht, Rangnick in Leipzig zu verlieren, verriet aber auch direkt, dass Rangnicks Expertise für RB nicht komplett verloren geht. Er soll einen ständigen Austausch der verschiedenen Fußballstandorte von Red Bull aufbauen und auch für die Vereine außerhalb der USA und Brasiliens beratend tätig sein. Rangnick selber zeigte sich begeistert von seiner neuen Aufgabe. „Das ist eine extrem reizvolle und fordernde Aufgabe für mich“, sagte er.
Die Verpflichtung Rangnicks für die beiden Fußballstandorte mit wohl dem größten Entwicklungspotenzial zeigt, wie ernst das Unternehmen von Gründer Dietrich Mateschitz sein Engagement im Fußball nimmt.