Mit 35 Vorlesungen, Workshops und Exkursionen und insgesamt mehr als
2450 begeisterten jungen Besuchern geht in dieser Woche die inzwischen
13. Kinder-Uni Erfurt, ein gemeinsames Projekt von HELIOS Klinikum
Erfurt, Fachhochschule und Universität Erfurt, zu Ende.
In 19 Veranstaltungen allein an der Universität Erfurt lauschten dabei
die Kinder den Dozenten im Hörsaal und auf Entdeckungstour. Ob beim
Experimentieren mit Anna Lang und ihrem Team oder beim Workshop „Junge
Forscher auf Entdeckungsreise: Mit spannenden Experimenten den
Lebensraum Wald erkunden“ von Marina Bohne – die Begeisterung war
den Kindern deutlich anzumerken. Anna Lang: „Ich finde es wunderbar zu
sehen, wie aufgeregt die Kinder sind, wenn sie zu uns ins Labor kommen.
Wissenschaftler tun eigentlich genau das, was Kinder auch tun: Sie
versuchen, herauszufinden, wie die Welt funktioniert. Wie Forscher das
genau machen, zeigen wir den Kindern in unseren Workshops. Dass wir das
gut machen, merken wir, wenn die Kinder beim Abschied schon fragen, wann
sie wiederkommen dürfen. Hinzu kommt, dass uns auch viele Studierende
dabei helfen, den Kindern das Forschen nahezubringen. Für die meisten
ist das eine sehr gute Gelegenheit erste Erfahrungen im Umgang mit
Kindern zu sammeln und sich zu überlegen, ob sie sich das für ihre
berufliche Zukunft vorstellen können.“
Begeistert waren die Mini-Studenten aber auch vom Angebot der
Fachhochschule – zum Beispiel vom Vortrag „Wie kommt mein Frühstück
auf den Tisch?“ von Prof. Dr. Matthias Gather. „Ich war sehr
überrascht wie konzentriert die Kinder waren, und es war schön, zu
sehen, wie spontan sie reagieren und wie leicht sie zu motivieren
sind.“ Warum er als Dozent bei der Kinder-Uni Erfurt dabei war?
„Ich denke, die Kinder-Uni ist ein guter Sensor um festzustellen,
welche Relevanz unsere Forschung und Lehre besitzt: Sind die Themen
interessant? Adressieren sie relevante gesellschaftliche Sachverhalte?
Sind die Ergebnisse verständlich und plausibel? Das sollte man ja als
Dozent immer wieder auch hinterfragen.“
Großen Zulauf hatte auch das HELIOS Klinikum Erfurt. Zu den Höhepunkten
gehörte die Vorlesung „Alle gegen einen – was ihr gegen Mobbing tun
könnt“ von Dr. Anne-Bärbel Hintz. „Schulen, die keine Aufklärung
über dieses Thema betreiben, weisen mehr Mobbing-Fälle auf als die
Schulen, in denen das Thema im Unterricht behandelt wird“, erklärt die
Oberärztin. „Mobbing macht Angst. Angst verursacht Stress. Und Stress
macht krank.“ Aufgrund der großen Nachfrage zu diesem Thema fand im
Januar noch eine Zusatzveranstaltung statt.
Den Organisatorinnen, Katrin Apitius (HELIOS Klinikum), Luise Puffert
(Fachhochschule) und Lisa Wollenschläger (Universität), liegt jetzt nur
noch eines am Herzen: ein großes Dankeschön an die Wissenschaftler sowie
an deren Helfer an den drei Einrichtungen auszusprechen. Aber schon bald
beginnen wieder die Planungen für die 14. Kinder-Uni Erfurt, die Anfang
Oktober 2016 starten wird. Informationen sind zum Ende der Sommerferien
auf www.kinderuni-erfurt.de zu finden und gehen per Brief bzw. Mail an
Schulen und weitere Interessierte.