Ringvorlesung: Wer definiert eigentlich, was uns wichtig sein soll?

29. November 2011
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Wodurch genau ein Kunstwerk „besser“, „interessanter“ oder „bedeutender“ erscheint als das andere, ist eine nicht immer leicht zu beantwortende Frage. Es geht um den Kanon der Kunst: Welche Faktoren oder Standards haben die augenblickliche Wertschätzung eines Werkes bedingt und wie verfestigen oder ändern sich solche Wertzuweisungen? Gibt es objektive oder zeitlose Maßstäbe für künstlerische Qualität? Welche Rolle spielen gesellschaftliche und ökonomische Faktoren, wie wird aus einem Kunstwerk ein „Bildungsgut“? Am Beispiel des Begriffs der „Hundert Meisterwerke“, einem seit mehr als 100 Jahren für Übersichts- und Auswahlbände beliebten und auch durch eine Fernsehserie in Erinnerung gebliebenen Ordnungsbegriff kunstgeschichtlichen Wissens, soll diesen Fragen im nächsten Vortrag der Ringvorlesung nachgegangen werden.

 

Prof. Dr. Eckhard Leuschner arbeitet am Fachgebiet Kunst als Professor für Kunstgeschichte/Kunsttheorie an der Universität Erfurt. Er studierte von 1987 bis 1996 in Heidelberg, Wien und Leiden, 1996 wurde er in Heidelberg mit der Dissertation „Persona, Larva, Maske. Ikonologische Studien zum 16. bis frühen 18. Jahrhundert“ promoviert. Im Anschluss daran war er als Postdoc-Stipendiat an der Biblioteca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) in Rom und im Frühjahr 2000 Fellow am Metropolitan Museum of Art in New York. 2003 habilitierte sich Leuschner an der Universität Passau mit der Arbeit „Antonio Tempesta. Ein Bahnbrecher des römischen Barock und seine europäische Wirkung“. Ein starker Akzent seiner Arbeit liegt auf Praxis und Vermittlungsarbeit. Es geht also um Fragen wie „Was ist Kunst?“ und „Wie kann man Aspekte der Gegenwartskunst vermitteln?“

 

Nächster Termin der Ringvorlesung ist dann am Dienstag, 13. Dezember, um 18 Uhr im Rathausfestsaal. Prof. Dr. Marianne Steffen-Wittek von der Hochschule für Musik Franz Liszt, Weimar spricht dann über das Thema „Musik zwischen Sub- und Hochkultur. Gesellschaftliche Prämissen der Rezeption und Produktion von Musik heute“.