Für den Versuch befestigten die Mitarbeiter ein Zugseil und verschiedene Messsensoren am Baum. Mit einem Zuggewicht von ca. 1.000 Kilogramm simulierten Baumgutachter anschließend eine starke Windlast. Zuvor wurde bereits mit einem speziellen Verfahren das Innere des Baumes untersucht, um zu überprüfen, ob das Holz noch fest und stabil oder bereits durch Pilze zersetzt ist. Diese Schalltomographie zeigte bereits im Vorfeld, dass der Baum deutlich in seinen Strukturen abgebaut hat und zum Beispiel unter dem Befall des Tropfenden Schillerporlings leidet – ein Pilz, der die Holzstruktur zerstört. Auch einige Teile der Baumkrone sind bereits abgestorben.
Die Auswertung des Zugversuches noch vor Ort bestätigte sowohl die Vermutung, als auch die bisherigen Untersuchungsergebnisse. Zwar weist die Eiche eine hohe Standsicherheit auf, aber um die Bruchsicherheit künftig gewährleisten zu können, muss die Baumkrone eingekürzt werden. „In der Vergangenheit wurde die große Krone der Eiche bereits eingekürzt und das Podest abgesperrt, damit der Boden nicht weiter verdichtet“, erläutert Jens Düring, Leiter des Umwelt- und Naturschutzamtes. „Zusätzliche Bewässerung und natürliche Düngung sollen dem Baum ebenfalls weiterhelfen, noch viele Jahre als Naturdenkmal hier im Luisenpark zu stehen“, so Düring weiter.