Celle als feststehender Absteiger gelang es, sich mit einer guten Leistung in Thüringen vorzustellen, auch wenn am Ende Kraft und Konzentration nicht mehr für ein besseres Resultat gereicht haben. Erfolgreichste Torschützin für den Thüringer HC wurde Katrin Engel (9/3) und Renee Verschueren traf acht Mal für den SVG Celle.
Gegen die SVG Celle konnte der Thüringer HC erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung auflaufen. Die Personalprobleme sind behoben und T rainer Herbert Müller kann aus dem Vollen schöpfen. Gegen die SVG fordert Müller einen Sieg „ohne wenn und aber“. Entsprechend motiviert und vorbereitet begann der Thüringer HC die Begegnung und ging 1:0 in Führung. Celle kam nicht in Fahrt und lag in der 3. Minute bereits 0:3 zurück. Mit der von Beginn an beweglichen Abwehr der Gastgeber und dem schnellen Umschalten in den Angriff kam Celle nicht zurecht.
Als in der 5. Minute Maike März den ersten Siebenmeter von Renee Verschuren bravourös hielt, lief der THC-Turbo auf Hochtouren. Das 6:1 nach sieben Minuten war nach dem Geschmack der Zuschauer in der Salza-Halle. Erst der zweite Strafwurf durch Vasilescu, eine Minute später, brachte den ersten Torerfolg der Gäste. Mannschaftskapitän Kerstin Wohlbold drückte weiter auf’s Tempo und das mit Erfolg. Bis zum 7:3 in der zehnten Minute war sie bereits dreimal erfolgreich. Celle fand nun aber besser ins Spiel. Bei Renee Verschurens vehementen Fernwürfen hatte Maike März dreimal das Nachsehen worauf Herbert Müller schnell reagierte und Dinah Eckerle eine frühe Einsatzzeit bekam.
Dem permanenten Angriffsdruck des THC war es zu verdanken, dass die Führung weiter ausgebaut werden konnte. Nach einer Viertelstunde führten die Gastgeberinnen bereits mit 11:6. Beim Strafwurftor durch Katrin Engel zum 12:6 reagierte Gästetrainer Martin Kahle und nahm sein Team-Time-Out. Sein Gegenüber Herbert Müller wechselte nun durch, um möglichst alle Spielerinnen zum Zuge kommen zu lassen. Der Spielfluss geriet ins Stocken, trotzdem gelang ein weiterer Ausbau der Führung – 16:8 hieß es in der 22. Minute. Vier Minuten später nutzte der Thüringer HC seine grüne Karte zum Team-Time-Out. Die entstandenen Unsicherheiten des THC nutzten die Gäste für sich und verkürzten auf 17:10. Aber Dinah Eckerle hatte jetzt eine Glanzzeit. Mit tollen Paraden und zwei schnellen langen Pässen holte sich die Juniorennationalspi elerinnen viel Selbstvertrauen und Beifall von den Rängen. Sie bediente Lydia Jakubisova millimetergenau und die Slovakin konnte nach ihrer langen Verletzungspause ihren ersten Torerfolg bejubeln. Mit einem leistungsgerechten 18:10 ging es in die Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte begann ausgeglichen – nach 35 Minuten hatte man ein 3:3 Nachpausenresultat erzielt. Es wurde jetzt bei den Thüringerinnen viel auf eigene Faust probiert – meist vorschnell abgeschlossen. Die Gäste zeigten, dass sich nicht wie ein Absteiger, sondern bemühten sich sehr dynamisch um Ergebnisverbesserung und stemmten sich gegen eine Zehn-Tore-Differenz. Die allerdings erzielte Danick Snelder in der 40.Minute mit Tempogegenstoß. Nun schickte Herbert Müller auch Shenia Minevskaja auf das Feld – die zuerst auf der ungewohnten Rückraum-Rechts-Position begann, dann für Nadja Nadgornaja auf der linken Seite in der 45.Minute das 29:18 erzielen konnte. Gleich darauf schickt e sie Willemaijn Karsten in den freien Raum, die sich mit einem schönen Treffer bedankte.
Nun ist die Kampfkraft der Gäste gebrochen – zwölf Minuten vor Schluss zeigt die Anzeigetafel ein 33:19 – jeder THC-Angriff bringt jetzt einen Treffer. Maike März ist wieder zwischen die Pfosten zurückgekehrt und hält konzentriert wie gewohnt. Die Stimmung in der Halle ist gut – man hat ein kurzweiliges Handballspiel gesehen – und das von allen Erhoffte ist eingetreten. Wie im Vorjahr ist der Thüringer HC das beste Team der Hauptrunde und startet mit guten Hoffnungen in die Mission Titelverteidigung.
Daran änderte auch die Ergebniskosmetik der Niedersächsinnen nichts mehr. Und die letzten fünf etwas konfus gespielten Minuten mit starken Torwartaktionen von Celles Mami Tanaka wurden vom Lärm der Trommler getragen – Glückwunsch zum 37:24 und zu Platz 1 der Hauptrunde.
Stimmen zum Spiel:
Martin Kahle (Celle): Wir wussten, dass wir als Absteiger gegen den amtierenden Deutschen Meister keine Chance haben würden. Wir sind schlecht ins Spiel gestartet. Dazu kam, dass wir durch das Fehlen von Katrin Schulz einige Umstellungen vornehmen mussten.
Herbert Müller(THC): Ich muss der ganzen Mannschaft ein Lob zollen für die Leistung in den 20 Spielen mit der wir letztlich den ersten Platz in der Hauptrunde zurückerobert haben. Ich wollte das Spiel nutzen, um allen Spielerinnen die Chance geben, genügend Spielanteile mitzunehmen. Besonders gefreut hat mich, dass Lydia Jakubisova und Shenia Minevskaja heute wieder dabei sein konnten und bereits entscheidende Aktionen zum Sieg beisteuern konnten.
Statistik:
Thüringer HC: Maike März, Dinah Eckerle; Nadja Nadgornaja (6/1),Nadja Bolze, Willemaijn Karsten (3), Shenia Minevskaja (3/1), Danick Snelder (4), Petra Popluharova (4), Katrin Engel (9/3), Dagmar Stuparicova (1), Idalina Borges-Mesquita, Lydia Jakubisova (2), Kerstin Wohlbold (3), Melinda Geiger (2).
SVG Celle: Mami Tanaka, Luisa Grimm; Desiree Comans (2/1), Jessica Geier, Renee Verschuren (8/1), Evelyn Schulz (2), Natasha Ahrens (2), Nicoleta Laura Vasilescu (4/2), Anna-Katharina Loest (4), Sarah van Gulik, Kathrin Schulz, Susanne Büttner (2).
Zeitstrafen: 0 – 3.
Siebenmeter: 6/5 – 4/2.
Zuschauer: 915.
Schiedsrichter: Hans-Peter Brodbeck / Simon Reich (beide Metzingen).
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