Der heutige freie Platz war bis 1945 bebaut. Bei der Bombardierung Erfurts wurden die meisten Häuser zerstört. Reste des letzten großen Steingebäudes standen bis 1955 und wurden dann erst abgebrochen. Bei der Anlage des Parkplatzes wurden Mauern oberflächlich freigelegt und dokumentiert. Die Messungen können jedoch auch tiefer liegende Strukturen erfassen.
Das Areal ist deshalb von großer Wichtigkeit, weil sich dort Gebäude der zweiten jüdischen Gemeinde Erfurts seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts befanden: Tanzsaal, Gemeindebrunnen, Synagoge, Frauensynagoge und private Wohnhäuser sind in den urkundlichen Überlieferungen belegt. Die Messungen sollen zerstörungsfrei Aufschluss über Baureste liefern, damit der mögliche Standort des Welterbe-Informationszentrums besser geplant werden kann. Der Rathausparkplatz bleibt den ganzen Tag für Autos gesperrt, die Ergebnisse der Messung werden erst in der Nachbearbeitung in Weimar sichtbar.