Das Stadtarchiv Erfurt und der Verein für die Geschichte und Altertumskunde Erfurt laden anlässlich des 150jährigen Bestehens des wissenschaftlichen Archivs der Stadt gemeinsam am Sonnabend, dem 25. April 2015, 10 bis 12 Uhr, in den Festsaal des Erfurter Rathauses, Fischmarkt 1, zu einer Fachtagung ein. Anschließend findet im Rathaus in den Räumen des Alten Stadtarchivs ein Rundgang in der Ausstellung „Erfurt und seine Archive“ statt.
Zwei Vorträge zum Thema „Bewahrer kulturellen Erbes, Dokumentation von Verwaltungshandeln und das ‚Recht auf Vergessen‘ – Die Aufgabe der Archivare im Informationszeitalter“ von Dr. Bernhard Post, Direktor des Thüringischen Hauptstaatsarchivs Weimar, und „Vom Urkundenrepertorium zum Onlinefindbuch. 150 Jahre Stadtarchiv Erfurt“ gehalten von Dr. Antje Bauer, Direktorin des Stadtarchivs Erfurt, thematisieren heutige Problemstellungen eines modernen Archivs.
Das Stadtarchiv Erfurt verwahrt, das seit dem 13. Jahrhundert in der Verwaltung der Stadt Erfurt erwachsene Schriftgut. Daneben sammelt das Stadtarchiv für die Geschichte und Gegenwart der Stadt wichtige Dokumentationsunterlagen. Auch Archivgut anderer Herkunft, wie Schriftgut von Zünften, Betrieben, Genossenschaften, Vereinen, Parteien, und Nachlässe von Privatpersonen werden bis heute konserviert.
Das Stadtarchiv war von 1876 bis 1994 im Rathaus der Stadt in eigens beim Neubau des Rathauses für das Archiv errichteten Räumen untergebracht. Ab 1953 mussten Teile des Archivs in andere Gebäude verlagert werden. Seit dem Sommer 1994 befindet sich das gesamte Stadtarchiv einschließlich aller Archivbestände im Gebäude in der Gotthardtstraße 21.
Der Verein für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, kurz Erfurter Geschichtsverein, wurde im Jahre 1863 gegründet. Er zählte rasch zu den angesehensten historischen Vereinen der Region. Nach 1945 war er bis zu seiner Wiedergründung 1990 nicht mehr tätig. Er gilt seither wieder als „historisches Gedächtnis und Gewissen“ der Stadt und Impulsgeber für die überregionale Forschung.