Denkt man an Porzellan, kommt den meisten Deutschen sofort Meißen in den Sinn. Die Stadt im Freistaat Sachsen ist zwar international berühmt für die Porzellanherstellung, das „weiße Gold“ wurde aber auch entlang der Thüringer Porzellanstraße seit 1757 hergestellt und verarbeitet. Hier entwickelte sich eine ganz eigene Geschichte der Porzellanerfindung und Herstellung. Heute kann man auf der rund 340 Kilometer langen Thüringer Porzellanstraße in zahlreichen kleinen Manufakturen und Museen Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Thüringer Porzellans bekommen.
Die Wiege der Porzellanpuppe
Als Ausgangspunkt für die Entdeckungstouren auf der Porzellanstraße eignen sich Ferienhäuser in dem grünen Herzen Deutschlands mit Thüringer Wald und Schiefergebirge, Rennsteig, Luthers Wartburg und Weimar, der Stadt von Goethe und Schiller. Bei Feline Holidays gibt es eine große Auswahl an Feriendomizilen, darunter viele schöne Poolhäuser für einen erstklassigen Urlaub mit der ganzen Familie. In der Landeshauptstadt Erfurt muss der imposante Dom besichtigt werden, in Eisenach die Wartburg, in der Martin Luther 1521 die Bibel in die deutsche Sprache übersetzte und in Weimar der Park an der Ilm, ein nach Entwürfen Goethes angelegter Landschaftsgarten. Wanderer zieht es auf den Rennsteig, den ältesten und bekanntesten Wanderweg Deutschlands. Die Pforte in den Thüringer Wald und eine Station auf der Thüringer Porzellanstraße bildet Waltershausen, die Wiege der Porzellanpuppenmanufaktur.
Von Porzellan zu Zelluloid
Die weltberühmte Porzellanpuppenmanufaktur Kämmer und Reinhardt machte Waltershausen endgültig zur Puppenstadt, die Maßstäbe in der europäischen Puppenherstellung setzte. Bekannt war „K & R“ hauptsächlich für seine Charakterköpfe aus Biskuitporzellan mit aufgemalten Augen und Perücke. Mit Aufkommen des Zelluloids ging Kämmer und Reinhardt eine Kooperation mit der späteren Firma Schildkröt ein, die viele Manufakturen mit Rohlingen belieferte. Zelluloid machte die Puppen preiswerter. Bis dahin entstanden nur wenige Puppen am Tag in Handarbeit, die natürlich nur für gut betuchte Adlige erschwinglich waren. Der Niedergang der Porzellanpuppenmanufaktur war damit aber vorprogrammiert. Nach der Wende wurde in Waltershausen noch einmal ein Versuch unternommen, Kämmer und Reinhardt mithilfe einer ausgewiesenen Puppenkünstlerin aus der Pfalz wiederzubeleben, leider ohne Erfolg. Die Firma Schildkröt indes produziert heute in Rauenstein. Dort betreibt sie auch ein sehenswertes Puppenmuseum, in dem all die Lieblinge aus Kindertagen zu finden sind. Zudem gibt es am gleichen Standort eine Puppenwerkstatt, in der die alten Schätzchen repariert und restauriert werden. Echte Schildkröt-Puppen sind heute ein Vermögen wert, eine Reparatur kann sich deshalb durchaus lohnen.
Kein Markt für Thüringer Zierporzellan
Entlang der Porzellanstraße kann man eine ganze Reihe kleinerer und größerer Porzellanmanufakturen besuchen, viel Wissenswertes über die Porzellanherstellung und Verarbeitung erfahren und den Porzellanmalern über die Schulter schauen. Jede Manufaktur bietet nützliche oder auch nur dekorative Porzellanteile an. Von der Kaffeetasse über Vasen bis hin zu Figuren aller Art wird hier jeder Porzellanfreund fündig. In einigen wenigen Produktionsstätten findet man auch noch uralte Positivformen, aus denen die zum Guss notwendigen Negativformen hergestellt werden. Heute wird aber nur noch produziert, was der Markt haben möchte, filigrane Porzellanfiguren gehören nicht dazu. Meissner Porzellan findet noch immer seine Abnehmer und setzt dabei auf seine Einzigartigkeit. Da kann vorwiegend in Handarbeit hergestelltes Thüringer Zierporzellan nicht mithalten. Und das, obwohl der Werkstoff Porzellan zeitgleich und doch voneinander unabhängig in Thüringen und in Meißen erfunden wurde.
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