Feiern für Kinder und Jugendliche, in deren Rahmen die jüngeren in eine größere Gesellschaft aufgenommen werden, haben Jahrzehnte, teilweise sogar Jahrhunderte alte Tradition. Besonders bekannt sind in diesem Zusammenhang die katholische Kommunion, die protestantische Konfirmation und die säkulare Jugendweihe. Was aber genau passiert im Zuge dieser Feiern? Und worin bestehen die Parallelen und Differenzen? Wir werfen einen Blick darauf.
Die Taufe
Die Taufe ist als erstes und grundlegendes Sakrament von großer Bedeutung in der christlichen Gemeinde. Sie symbolisiert die unauflösbare Verbindung des Getauften mit Jesus Christus und befreit ihn von der Erbsünde. Das Sakrament geht auf die Taufe Jesu durch Johannes im Fluss Jordan zurück und wird üblicherweise von einem Priester oder Diakon gespendet.
Während in der katholischen Kirche die meisten Gläubigen als Baby getauft werden, stellt sich immer öfter die Frage nach dem idealen Zeitpunkt für die Taufe. Bei der Taufzeremonie gießt der Taufspender dreimal geweihtes Wasser über den Kopf des Täuflings und spricht die Taufformel. Vorher wird der Täufling nach seinem Glauben befragt. Bei der Kindertaufe bekennen sich die Eltern und Taufpaten zum katholischen Glauben und übernehmen die Verantwortung, das Kind entsprechend zu erziehen. In Notfällen kann die Nottaufe auch von jedem anderen Menschen gespendet werden.
Die Taufe ist eines von drei Initiationssakramenten – neben der Firmung und der Erstkommunion. Für erwachsene Taufbewerber werden alle drei Sakramente in einer einzigen Feier zelebriert, oft in der Osternacht. Zuvor werden sie im Katechumenat auf ihre Taufe vorbereitet. Jährlich werden in Deutschland etwa 165.000 Menschen durch die Taufe in die katholische Kirche aufgenommen. Davon sind etwa 3.000 Erwachsene, die als Erwachsenentaufe gelten, und etwa 6.500 Täuflinge sind zwischen 7 und 14 Jahren alt.
Nachdem nun abgeklärt ist, was die Taufe ist, muss natürlich noch überlegt werden, wie die Taufeinladung richtig gestaltet wird und auch das Gastgeschenk für die Taufe sollte wohlüberlegt sein. Denn dieses Sakrament wird nur einmal im Leben gefeiert.
Die Kommunion
Die Kommunion ist eines der Sakramente der katholischen Kirche, ähnlich wie die Taufe, die Firmung und die Beichte. Die Taufe stellt die Aufnahme in die Gemeinschaft durch Stellvertreter wie Eltern oder Paten dar, während die Firmung mit etwa 15 Jahren als Selbstbestätigung dieser Taufe gilt. Dazwischen findet die Erstkommunion statt, die kirchenrechtlich ab 7 Jahren möglich ist. Die meisten Kinder sind dann jedoch im 3. Schuljahr, also etwa im Alter von 8 oder 9 Jahren. Bei der Erstkommunion nehmen die Kinder bewusst an der Gesellschaft in Erinnerung an das letzte Abendmahl teil, bei dem Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt wurden (Konsekration).
Voraussetzung für die Teilnahme an der Erstkommunion ist eine katholische Taufe. Personen, die nicht katholisch getauft sind, dürfen entweder nicht teilnehmen oder müssen noch getauft werden und einen speziellen Unterricht, den Kommunionsunterricht / alternativ entsprechende Vorgespräche besuchen. Hier werden Hintergründe der Taufe, Leben und Ideen Jesu sowie die wichtigsten Informationen zur Kommunion und ihrer Bedeutung vermittelt. Auch die Unterschiede zwischen Konfirmation und Kommunion werden erläutert. Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene, die sich noch taufen lassen wollen, benötigen keine Taufpaten mehr und empfangen die Sakramente der Taufe und Firmung in einem gemeinsamen Gottesdienst, bevor sie in der Regel Gastgeschenke für die Kommunion verteilen.
Die Konfirmation
Die Konfirmation ist ein wichtiger Schritt im Leben eines jungen Menschen und ähnelt in gewisser Weise der Firmung als Bestätigung der Taufe. Im Alter von 13 bis 16 Jahren haben Jugendliche die Möglichkeit, ihr eigenes Glaubensbekenntnis abzulegen und danach verschiedene Aufgaben in der Kirche selbstständig zu übernehmen. Sie
- können am Abendmahl teilnehmen,
- bei kirchlichen Wahlen abstimmen,
- kirchliche Ehrenämter bekleiden,
- Nottaufen durchführen
- und selbst Taufpate werden.
Um an der Konfirmation teilnehmen zu können, ist die protestantische Taufe eine Grundvoraussetzung. Es besteht jedoch für Jugendliche die Möglichkeit, sich im Zuge der Konfirmation auch gleich taufen zu lassen. Dafür müssen sie keine Taufpaten mehr benennen, sondern lediglich an einem Tauf- und Konfirmationsvorgespräch teilnehmen. Dieses findet genauso wie der klassische Konfirmationsunterricht in Form von Gruppentreffen statt. Sie zielen darauf ab, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den protestantischen Glauben hinterfragen, beleuchten und kritisch diskutieren und in einer individuell passenden Form für sich selbst entdecken können.
Natürlich geht es auch darum, bestimmte Elemente und Thesen des protestantischen Glaubens kennenzulernen. Es steht aber, wie zuvor erwähnt, kein reines Pauken im Mittelpunkt. Vielmehr soll der eigene Glaubensweg gefunden werden. Die Konfirmationen sind im Zeitraum zwischen zwei Wochen vor Ostern und einer Woche vor Pfingsten.
Die Jugendweihe
Diese säkulare Veranstaltung basiert nicht auf dem christlichen Glauben. Sie bietet Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren aber dennoch eine Möglichkeit, ihre Selbstständigkeit zu feiern. Im Gegensatz zur Kommunion oder Konfirmation, für die die Gemeinden die Jugendlichen kontaktieren, müssen sich die Jugendlichen selbst für die Teilnahme an der Jugendweihe bei einem entsprechenden Verband anmelden.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Jugendweihe ist das freiwillige Programm vorab. Dieses kann unter anderem Diskussionen, Ausflüge oder sogar größere Reisen ohne religiösen Hintergrund beinhalten. Gleichzeitig ist die Feierlichkeit der Jugendweihe religiösen Festen nicht ganz unähnlich. Denn immerhin handelt es sich um eine Familienfeier, zu der vorher mit einer Einladungskarte eingeladen wird und an der man zusammen isst, trinkt und (Geld-) Geschenke überreicht. Die offizielle Veranstaltung selbst dauert meistens eineinhalb bis zwei Stunden und findet an einem Samstag zwischen März und Juni statt.
Zu den Programmpunkten des offiziellen Teils zählen in der Regel Reden und musikalische Beiträge. Danach werden alle einzeln per Name aufgerufen und bekommen eine Urkunde, eine Rose und ein Gedenkbuch geschenkt.
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