Mit 34:30 (11:13) besiegte der Thüringer HC den HC Leipzig und konnte mit dem Konkurrenten nach Minuspunkten gleichziehen. Die Partie hatte zwei unterschiedliche Halbzeiten – am Ende war der THC taktisch und nervlich überlegen. Die meisten Treffer für die Thüringerinnen erzielten Svenja Huber (12), die von der Strafwurfmarke 100% traf, und Iveta Luzumova (10). Karolina Kudladz-Gloc war mit 9 Treffern Leipzigs erfolgtreichste Werferin.
Optimaler Start für den HCL. Die Körpersprache beim Tabellenführer zeigte an, dass man vor ausverkaufter Halle alles tun würde, um den Negativtrend des Thüringer HC fortzusetzen. Vor allem Anne Hubinger setzte gleich Akzente. Ein schöner Fernwurftreffer und ein gegen Beate Scheffknecht erkämpfter Strafwurf brachten die schnelle 2:0 Führung für Leipzig und die schnelle erste Zeitstrafe für die Österreicherin. Und ihre Nebenleute waren ebenso hellwach im Spiel und verunsicherten die Thüringerinnen, was zu mehreren Ballverlusten führte. Trotz Pressdeckung von Kerstin Wohlbold gegen Karolina Kudlacz-Gloc zogen die Gastgeberinnen unbeirrt ihre Kreise und hatten nach acht Minuten ein 5:0 auf der Anzeigetafel stehen. Nicht zuletzt, weil der HCL die eigentliche THC-Stärke, den druckvollen Tempohandhall, bestens präsentierte. Erst in der neunten Spielminute gelang den Thüringerinnen durch Svenja Huber der erste Feldtreffer, nachdem die Linkshänderin zuvor zweimal an Katja Kramarczyk gescheitert war. Man spürte die Nervenbelastung nun auch bei Dinah Eckerle, die zweimal ihre sonstige Stärke, dem langen Pass auf ihre Mitspielerinnen, „versemmelte“. Es ging jetzt doch etwas mehr beim THC. Tore von Crina Pintea, Danick Snelder und Svenja Huber, die sich toll steigern konnte, kamen die Gäste bis auf 7:9 in der 22.Minute heran. Ab jetzt spielten beide Teams auf Augenhöhe. Entscheidenden Anteil an der Entwicklung hatte Jana Krause im THC-Tor. Sie stand sicher und konnte sogar zwei Fernwürfe von Anne Hubinger fangen. Mit ihren Paraden sorgte sie für eine 7-minütige Torflaute des HCL, aus der aber auch der THC nicht genug Profit ziehen konnte. Näher als zwei Treffer Differenz ließen die Blau-Gelben die Thüringerinnen nicht heran. Kurz vor Schluss hätten die Leipzigerinnen aus dem 13:10 eine 14:10 Führung machen können, doch Jana Krause hielt super gegen die am Kreis freistehende Luisa Schulze. Im Gegenzug gelang Danick Snelder der wichtige Treffer zum 11:13 Halbzeitstand aus Sicht der Gäste.
Herbert Müller hielt beharrlich am Spiel 7 gegen 6 fest, das er schon über die Hälfte der ersten Halbzeit praktiziert hatte. Dass der HCL dreimal zu leichten Treffern ins leere Tor kam, störte ihn in keiner Weise. Und die folgenden Minuten gaben dem Trainerfuchs recht. Bis zur 35.Minute war der 14:14 Ausgleich erreicht. Und den Treffer setzte Svenja Huber, die heute zu Superform auflief.
Das Spiel kippte jetzt in THC-Richtung. Weiter mit dem leeren Tor bei Ballbesitz spielend, hatte jetzt vor allem Iveta Luzumova ganz starke Momente. Sie nutzte die Räume bestens und wenn die Mitte dicht gemacht wurde, kam der Pass auf Linksaußen, wo Meike Schmelzer dann erfolgreich abschloss. Die THC-Führung konnte jetzt auf 17:14 geschraubt werden – dieser Vorsprung wurde über die Stationen 20:16 (40.Min) und 23:27 (44.Minute) weiter ausgebaut und das Spiel schien entschieden. In dieser Phase hatten die Leipzigerinnen keine Abwehrmittel gegen das Überzahlangriffsspiel des THC, das vor allem den starken Finten Iveta Luzumovas genügend Raum bot. In den letzten fünf Minuten der Partie ließ der Angriffsdruck der Gäste nach – Leipzig kam Tor auf Tor heran und hatte in der 58.Minute durch Anne Hubinger den Anschlusstreffer erzielt. Jetzt drohte dem THC doch noch der Verlust zumindest eines Punktes. Aber nervenstark schaffte Meike Schmelzer, heute auch ein Aktivposten beim THC, die 32:30 Führung und die Spielentscheidung. Die letzten Treffer von Luzumova und Wohlbold brachten dann das 34:30 Endergebnis, das ein wenig über die Dramatik bis in die Schlussminuten hinwegtäuscht.
Bericht: Roman Knabe
Stimmen zum Spiel:
Norman Rentsch (HCL): Wir haben im Angriff und in der Abwehr stark begonnen. Dann haben wir zu früh das Tempo rausgenommen und den THC herankommen lassen. Die Entscheidung fiel durch unsere schlechte Antizipation gegen das Überzahlspiel – da hatten wir speziell gegen Iveta Luzumova zu schwache Abwehrmittel.
Herbert Müller (THC): Wir haben schlecht begonnen, in der Abwehr schlecht gestanden. Im Angriff haben wir gar nicht getroffen. Dann haben wir uns gesteigert, vor allem in der zweiten Halbzeit waren wir sehr stark und haben die Partie verdient gewonnen.
Statistik:
HC Leipzig: Katja Kramaczyk, Nele Kurzke; Alexandra Mazzucco (1), Franziska Mietzner, Helena Hertlein (1), Luisa Schulze (3), Karolina Kudlacz-Gloc (9/3), Anne Hubinger (5), Saskia Lang (5), Kaya Diehl, Shenia Minevskaja (6/4), Ann-Cathrin Kamann, Michelle Urbicht.
Thüringer HC: Jana Krause, Dinah Eckerle, Lucie Satrapova; Natalia Reshetnikova, Beate Scheffknecht, Crina Pintea (2), Meike Schmelzer (5), Danick Snelder (2), Iveta Luzumova (10), Katrin Engel (1), Marieke Blase, Svenja Huber (12/5), Kerstin Wohlbold (2), Audrey Deroin.
Strafwürfe: 7/7 – 5/5.
Zeitstrafen: 4 – 4.
Zuschauer: 4398.
Schiedsrichter: Andreas Pritschow/Marcus Pritschow.
Weitere Informationen unter:
http://www.thueringer-hc.deund
http://www.twitter.com/ThueringerHC