Der Meister rief zur großen Panik-Party nach Leipzig und alle sind gekommen. 90.000 jubelnde Fans an beiden Tagen und jede Menge Künstler auf der riesigen Bühne. Eine atemlose Zeitreise durch alle Panikjahre. Erfurts Clueso war natürlich mit von der Partie.
Lindenberg vollendet damit die erste Stadion-Tournee seiner langen Musikkarriere.
Leipzig. Während sich ein riesiger Dampfer aus einem tosenden Meer heraus auf die Bühne schob, schwebte der 68-jährige Deutschrocker in einer Stahlgondel über die Fans hinweg auf die Bühne.
„Es ist ein panikhistorisches Wochenende“, sagte Lindenberg in Düsseldorf zum Start der Show. In Leipzig beschwor er den revolutionären Geist der Wendetage bis hin zur legendären Rock´n Roll Arena in Jena. Mit der Stadiontour ist für den in Gronau geborenen Musiker ein Traum in Erfüllung gegangen, der die Erfolgswelle seit seinem Comeback mit dem Album „Stark wie Zwei“ krönt.
Seine ersten großen Erfolge von früher sind auch heute noch präsent. Begeistert sangen die Fans bei „Alles klar auf der Andrea Doria“ oder „Cello“ mit, das Lindenberg gemeinsam mit Clueso, seinem Freund, zellibrierte. Auch Peter Maffay, Jan Delay, Max Herre, und Ben Becker verwandelten die große Bühne zur Partymeile.
Musikalisch bestimmt war der Auftritt vom vollen Sound seines Panikorchesters – und natürlich dem gewohnt schnoddrigen Gesang Lindenbergs. Der Rocker zeigte, dass trotz gehobenen Rockeralters noch jede Menge Energie in ihm steckt. Nahezu unermüdlich tanzte und rannte er schwitzend mit schwarzer Sonnenbrille und Hut über die Bühne. Zwischenzeitlich ölte er sich mit Eierlikör und Weizenbier seine Stimmbänder, gönnte sich eine Zigarre oder holte sich von seinen knapp bekleideten Tänzerinnen Küsschen ein. Wiederholt nahm er sein Alter auf die Schippe, etwa, als er sich zu seinem Song „Der Greis ist heiß“ von einer Truppe Senioren im Rollstuhl über die Bühne schieben ließ.
„Betreutes Rocken“ nannte Lindenberg sein Konzert, das mit vielen spektakulären Einlagen aufwartete. Zum Song „Gerhard Gösebrecht“ ließ er ein Ufo mit Aliens aus dem Leipziger Himmel auf die Bühne herunterschweben, zur „Klavierlehrerin“ spielte Pascal Kravetz als Matrose an einem aufblasbaren Riesenklavier. Emotional und nah an der Zeitgeschichte war das “Mädchen aus Ostberlin”, dargestellt von der Hauptdarstellerin des Musicals in Berlin “Hinterm Horizont”, Josephin Busch. Beide sangen dann auch gemeinsam mit den Besuchern der Arena Udos Liebeshymne schlechthin: “Gegen die Strömung, gegen den Wind”. Ein langgezogenes gigantisches Finale gipfelte schließlich mit riesigen Feuerfontänen in einem Feuerwerk und dem riesen Schriftzug „Keine Panik“.
Was für ein Abend!
Nach den Shows wurde Udo Lindenberg für zwei komplett ausverkaufte Shows (13. und 14. Juni 2014) mit dem SOLD OUT AWARD der Red Bull Arena geehrt!
Dieser Preis wurde ihm bereits zur Hallentour im Frühjahr 2012 verliehen.
Punkt 20.30 Uhr flog Udo in den Kessel ein und los ging eine atemlose Zeitreise durch alle Panikjahre, mal krachend laut, mal sanft und leise, aber immer ganz der Panikpräsident Udo Lindenberg.
Highlights herauszufiltern fällt schwer. Schön ganz sicherlich das kongeniale Duo Clueso/Udo und der Song “Cello”. Weitere Gäste: Max Herre, Jan Delay, Ben Becker, Andreas Bourani und der Kinderchor KIDS ON STAGE.
Als der große Maestro nach fast 3 Stunden im Raumanzug der kochenden Arena entschwand versprach er, bald wieder auf der Erde zulanden und vielleicht ja auch in Leipzig.